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update:  27-08-2000
18340  p.m.

NATIONALES OLYMPISCHES KOMITEE für Deutschland:

DIE NOK- ENTSCHEIDUNG
( ... betreffs Olympiateilnahme der 2 deutschen Einzelstarterinnen nach der Petition deutscher Turnolympioniken...)

http://www.gymmedia.com

REAKTIONEN.......

. .... erste Reaktionen: ( ... weitere Meinungen:)
  • Hans-Jürgen Zacharias, Vize-Präsident DTB (Verantwortlicher für Spitzensport) und FIG-Vizepräsident:
    "Ich bin natürlich enttäuscht, wie so viele andere auch.
    Auch wenn ich auch als Mitglied des Bundesausschusses für Leistungssport an bestimmte Beschlüsse gebunden bin, darf ich mich schon artikulieren, wenn ich das Gefühl habe, dass mit zweierlei Mass gemessen wird und das habe ich im Sinne unserer Mädchen auch getan! Allerdings gab es wirklich ausser der Tatsache, dass das NOK ".. keine neuen Argumente in diesem Falle  sähe...", kaum einen anderen Aspekt.
    Traurig ist aber schon der Fakt, dass nun international diese Plätze von Sportlerinnen eingenommen werden, die einen Wildcardstatus haben und keinesfalls dazu beitragen können, das sportliche Niveau der olympischen Turnwettbewerbe zu heben."
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  • Shanna Poljakowa (Trainerin von Birgit Schweigert, Turnteam TOYOTA Köln):
    "Auch ich habe nicht so richtig an eine Revision der NOK-Entscheidung geglaubt. Allerdings war die Hoffnung doch noch einmal ziemlich gross, vor allem, als sich so viele mit den vernünftigen Argumenten der Petition für die Mädchen eingesetzt hatten. Soviel ist lange nicht übers Frauenturnen berichtet worden! Nicht nach der Deutschen Meisterschaft in Leipzig und schon gar nicht nach den Europameisterschaften im Mai in Paris. Da hätte man viel mehr über die Leistungen der beiden Mädchen berichten müssen. Aber zur EM war der für das nationale Frauenturnen verantwortliche Sportdirektor gar nicht mal mehr mit. Er hatte "... andere wichtige Termine". Man muss wohl generell mehr dafür sorgen, dass über das Turnen mehr veröffentlicht wird.
  • Dieter Koch (TV Hoffnungsthal, Trainer von Dagmar Fehrenschild und verantw. DTB-Trainer für Frauenturnen):
    "Klar hatte ich mir noch mal ein wenig Hoffnungen gemacht, aber andererseits wäre eine Präzedenzfallsituation entstanden, so dass es eigentlich wenig wahrscheinlich war, dass das NOK doch noch für die beiden Turnerinnen entschieden hätte. Wir müssen damit leben.
    Beeindruckend war allerdings: Die Wirkung dieser Petition mit sachlichen Argumenten ging quer durch die Gesellschaft und fand auch ein bemerkenswertes internationales Echo und das tröstet und motiviert schon ein wenig."
  • Klaus Köste, Olympiasieger 1972, einer der Mitinitiatoren der Petition:
    "Überrascht hat mich die Entscheidung dieses Gremiums nicht...
    Abgesehen von diesem negativen Ergebnis ist für mich das beglückende, dass wir in den letzten Wochen erlebt haben, wie das Turnen lebt und in der Bevölkerung angenommen wird, und dass uns so viele Menschen unterstützt haben. Das sollte uns nach vorn sehen lassen, und es wird uns helfen, die Turnentwicklung in der Breite  u n d  in der Spitze gemeinsam weiter voranzubringen."

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.... weitere Meinungen:

  • Peter Lubars/Augsburg:  "Wenn ich da lese, "..keine neuen Argumente...", dann zeigt das doch wie ignorant deutsche Funktionäre mit der öffentlichen Meinung umgehen. Was sind schon Fach- und Sachargumente von Turnexperten, oder hunderten Mitgliedern der Sportart, um die es geht. Und um Turnen soll man doch bloss kein solches Gewese machen. Da gibt es doch viel wichtigere Dinge, wenn man die alltägliche Sportpresse verfolgt!
    Was mir unklar ist: Wieso beharrt das NOK so auf "Endkampfchance", wieso hat die 12. beste Turnerin in Europa keine, und wenn diese Norm zu hoch war: Wieso hat der Turnerbund die eigentlich zugelassen?? Also, außer Klarheit über "Ignoranz", entstehen bei mir viele neuen Fragen. Mir tuen nur die Mädchen leid! P.L.
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  • Vera Budzinski  Zu der Ignoranz des NOK kann man nur eines sagen: "Ignoranz total und in Vollendung". Wenn die Bedingungen für das Kunstturnen in Deutschland besser wären, dann wäre auch die gesteckte Norm erreichbar gewesen. Ich bin einfach total enttäuscht, daß die beiden vorhandenen Plätze nicht genutzt werden!! Wenn es nicht gelingt, finanzstarke Sponsoren zu finden, die sich langfristig (10 Jahre und länger) engagieren, ist das deutsche Kunstturnen, besonders im Bereich weiblich, nicht zu retten. Ohne eine perfekte Organisation ist eine international gute Leistung nicht möglich - ein Computerspezialist kann ohne Computer auch nichts erreichen. Schule und Sport müssen so organisiert werden, daß besonders die Mädchen keine 50 bis 60-Stunden-Woche absolvieren müssen, um beides unter einen Hut zu bekommen
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  • Dieter Schulz  Bitte veröffenlichen Sie welches Fachorgan (welche Personen) die Norm für die Teilnahme an Olympia ausgearbeitet und dem NOK vorgeschlagen hat. Vielen Dank.
    Antwort durch Hans-Jürgen Zacharias, DTB-Vize-Präsident Leistungssport:
    "Die NOK-Normen sind vom Bereich Leistungssport des DSB entwickelt und dann vom NOK-Präsidium beschlossen worden. In Zweifel zu ziehen waren sie schon - aber wie man sah: Anfechtung sinnlos.
    Es wurde behauptet, dass die Normen für alle gleich sind. DSB-BL und NOK waren die Herren des Verfahrens." H.J.Z.
  • Gert-Dieter Backhaus (München):  Bittschrift hin, Bittschrift her. Das ist doch nur die Quittung! Zettelt doch mal lieber eine solche Diskussion an, warum es überhaupt dazu kommt, daß man eine "Bittschrift" erstellen muss!  W a r u m  gibt es denn in Deutschland keine international starken Turnerinnen mehr? Von den Verantwortlichen hätte ich mal gerne gewusst, was man im deutschen Turnen unter "Made in Germany" versteht. Die im Ausland lächeln doch schon -gelinde ausgedrückt - über uns.,
  • Peter KröhnertDas stimmt doch einfach nicht, was Herr Backhaus meint.  Birgit Schweigert und Dagmar Fehrenschild  s i n d  international starke Turnerinnen, sie haben eine beachtliche Reputation im Ausland. Das Ausland hält nur den Verband für „crazy“.  Herr Lubars hat doch recht: warum reicht Platz 12 in Europa nicht. Das Problem liegt m.E. ganz wo anders. Angezettelt durch die unglückselige Diskussion über Kunstturnen der Frauen, die bereits seit Anfang der 90er-Jahre andauert - (Stichworte Kinderarbeit etc.) hat sich bei vielen Funktionären  die Meinung festgesetzt, dass diese Sportart nicht nur nicht gefördert, sondern extrem bekämpft werden muss, und auch der eigene Verband agiert nur halbherzig.  Nur vor diesem Hintergrund ist die Festlegung der Normen durch den BL (Innenministerium) zu verstehen: „eigentlich ist diese Sportart nicht gewollt, sollte es jedoch eine geben die nachgewiesen hat, dass sie zu den echten Medaillenkandidatinnen möglichst Tendenz Gold -  gehört, na dann, in Gottes Namen, soll sie teilnehmen“. Denn Medaillenchancen müssen wahrgenommen werden (siehe Fall Balzer). Der Nachweis einer realistischen Finalchance – in den NOK-Regeln verankertes Kriterium, der für beide Turnerinnen erbracht wurde, reicht bei diesen Vorurteilen eben nicht. Nur vor diesem Hintergrund ist m.E. zu verstehen, warum es im Turnen keinen Härtefall geben soll, die Herren haben die Argumente wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen. Leider geht der DTB dieser Argumentation bereits seit einigen Jahren voll auf den Leim.  Der Verband hat zieht sich einen Schuh an  der ihm gar nicht passt. Er hat sich der Rechtfertigung hingegeben, ohne eigentlich Betroffener zu sein, er hat es versäumt eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Wer  jemals Fotos von Birgit Schweigert gesehen hat, (- siehe GYMmedia. die Red.), oder Birgit Schweigert und andere in der Turnhalle bewundern konnte, kommt überhaupt nicht auf solche Ideen. Nur, und da hat Herr Schneider völlig recht: wer kennt Birgit Schweigert - immerhin amtierende dreifache deutsche Meisterin, zweifache deutsche Meisterin 1998  und beste deutsche Turnerin des letzten Jahres auf internationaler Bühne.
    Hier liegt das Versäumnis des DTB. Gegen Vorurteile gibt es nun mal keine Argumente, vorhanden waren die Argumente allemal. Aber die Herren vom NOK sind alle in Sydney dabei, hoch luxuriös auf der MS Deutschland, die bereits vor Wochen gen Sydney in See stach, und sicherlich „first class“ eingeflogen, (man gönnt sich ja sonst nichts) wie viel von den Gesamtkosten hat diese Aktion verschlungen, zwei Turnerinnen sind dabei natürlich nicht mehr zu verkraften. Wenn ich mich recht erinnere, hat Sydney die Spiele bekommen, weil die Kosten für die Sportler überwiegend vom Veranstalter getragen werden!!!  Peter Kröhnert
  • Sigrid Ehlers: Na ich weiss ja nicht, was da bei Herrn Köste "... das beglückende Gefühl..." ausgelöst haben soll (s.o. die Red.) Ich finde die Gesamtsituation der gesamten Sportart Turnen als beschämend, da ist die Ignoranz der NOK-Herren doch nur folgerichtig. Viel schlimmer ist es doch, dass man das mit dieser Sportart machen kann.... 
  • Klaus Schneider, Germering, Landesfachwart, Kunstturnen männlich in Bayern.
    Liebe Turnfreunde, auch ich hatte nach dem großen Zuspruch auf die Petition Hoffnung, daß Birgit und Dagmar noch für Sydney nachnominiert werden. Wenn angeblich auch andere, die nicht weit genug springen oder gegen die olympische Carta verstoßen haben (wenn ich recht informiert bin) noch hin dürfen... Jetzt bin ich auch enttäuscht. Und ich weiß nicht, ob ich die Personen im NOK "blöd" finden soll. Oder ist das die Folge der Arbeit und Öffentlichkeitsarbeit "bei uns im Verband" (wo ich mich auch ein wenig dazuzählen muß), die einfach nicht reicht, Leistungen in einer der komplexesten und aufwändigsten Sportarten hinreichend zu unterstützen und darzustellen. Rechtzeitig, nicht im Nachhinein. Und in den eigenen Reihen! Wenn die deutschen Vereinsturnerinnen und Turner nicht wissen, wer aktueller Deutscher Meister beispielsweise ist, wohl aber jeder kleine Fußballpimpf alle Namen und Ergebnisse "seines" Fußballclubs auswendig kann, dann meine ich ist klar, wo es beim Turnen fehlt. Jetzt brauchen wir den "öffentlichen Sendern" wenigstens keinen Vorwurf zu machen, wenn sie vom Frauenturnen in Sydney nichts oder fast nichts übertragen. Und vielleicht wird Wolfgang Willam ( DTB-Sportdirektor. die Red.) wieder mal feststellen können, daß die betroffenen Turnerinnen nicht den Eindruck machen, sie hätten sich wirklich genug engagiert (oder so ähnlich). Und dann gibt's da ja noch die neuen einheitlichen Bestimmungen für die Berufung in den A-Kader des Bundes, den wir für's Turnen wohl bald auflösen können werden.
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  • Elke Simon, Troisdorf (Trainerin): Bleiben die Funkionäre auch zu Hause? Und wird Turnen in Deutschland von Bürokraten und "Erbsenzählern" bestimmt? Enttäuschung und Wut bewegen mich nach dieser Entscheidung. Ich hoffe nur, daß die beiden trotzdem die Schönheit unserer Sportart weiter prägen und präsentieren. Es liegt sicherlich ein steiniger Weg vor dem deutschen Turnen und es muß sich sehr viel ändern, um Kindern und Eltern zu zeigen, daß sich eine Turnerin in Deutschland nicht verstecken muß. In anderen Ländern geht es doch auch - guckt doch einmal über die Grenzen.
  • Prof. Klaus Zschunke, Bundeskunstturnwart 1984-1988:   Daß die Olympia-Petition an das NOK erfolglos blieb, ist eine Bankrotterklärung für den Kunstturnsport. Es bleibt unverständlich, daß die zwei von der FIG vergebenen Startplätze von den deutschen Kunstturnerinnen nicht genutzt werden können. Die Nichtteilnahme deutscher Kunstturnerinnen an den Olympischen Spielen in Sydney ist ein harter Rückschlag auf dem Weg zurück zur internationalen Spitze. Ich erinnere mich noch gut an die Olympischen Spiele in Seoul 1988. Die Situation bei den Turnerinnen war damals fast genauso wie heute. Die Bundesrepublik Deutschland erreichte 1987 bei der WM in Rotterdam ebenfalls nur Platz 15, verpaßte damit die Starterlaubnis für den Mannschaftskampf und durfte nur mit zwei Einzelturnerinnen in Seoul antreten.. Damals entschied das NOK der Bundesrepublik Deutschland zugunsten der Sportart Kunstturnen, heute jedoch bei gleicher Situation im vereinten Deutschland entschied es dagegen. Die beiden bundesdeutschen Starterinnen Isabella von Lospichl und Michaela Ustorf hatten seinerzeit in Seoul kaum eine Finalchance, schon gar nicht eine "Endkampfchance" und waren damals keinesfalls besser als heute Birgit Schweigert und Dagmar Fehrenschild. Die Frage, warum und von wem die nationale Norm für die Sydneyteilnahme höher angesetzt wurde als die FIG-Norm, kann vielleicht Schwachstellen in der Verbandsstruktur aufdecken. Die Forderung von Dieter Schulz (TC 72 Leverkusen), die für den Vorschlag an das NOK Verantwortlichen zu nennen, weist damit bereits in die Zukunft. Die falsche Person an der Spitze des nach der neuen Verbandstruktur zu bildenden Führungsgremiums der Olympischen Disziplinen, würde den Niedergang des Kunstturnsports in Deutschland noch beschleunigen. Gebraucht werden engagierte Personen mit exzellenter Kenntnis des Kunstturnsports auf allen Ebenen wie Dieter Schulz.
    Prof. Klaus Zschunke Bundeskunstturnwart 1984-1988
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  • Paul Rupp, Landesfachwart Kunstturnen im Saarländischen Turnerbund.
    Das Kunstturnen ist in Deutschland auf einem Tiefpunkt angekommen, der sich für mich weniger in der Leistung, sondern in der mangelnden Popularität unserer Sportart darstellt. Wir werden von Zuschauern, Medien und damit auch von den derzeit so wichtigen Sponsoren kaum noch wahrgenommen. Woher soll eigentlich die Lobby kommen, die wir gerade für diese NOK-Entscheidung so dringend gebraucht  hätten?
    Was macht eine Sportart populär?  Das Wort populär kommt aus dem französischen und bedeutet soviel wie volkstümlich, allgemeinverständlich. Genau mit diesen  Attributen kann sich das Kunstturnen schon lange nicht mehr schmücken. Die Wertungsregeln haben sich zu einem Paragraphenschungel entwickelt, der kaum noch von Fachleuten- geschweige denn von Laien zu verstehen ist. Wir müssen also Wege finden, diese Regeln wieder transparent- und zuschauerfreundlich zu gestalten. Der zweite Schritt muß dann die Schaffung eines Wettkampfsysthems sein, daß uns eine ganzjährige Präsenz in den Medien ermöglicht. Wir bieten den Zuschauern und Medien eine dreimonatige Ligasaison und einige wenige nationale und  internationale Meisterschaften. Das regionale- und überregionale  Zuschauerinteresse, das vor allem durch Ligawettkämpfe aufgebaut wird, läßt nach Beendigung der Wettkampfrunde wieder nach. Die Zuschauer, Medien und natürlich auch die Sponsoren wenden sich anderen Sportarten zu. Das Kunstturnen leistet sich in der Öffentlichkeit also einen neunmonatigen Winterschlaf. Die ganzjährige Präsenz kann meiner Meinung nach nur durch ein konsequentes Ligasystem erreicht werden, so wie es uns populäre Sportarten vormachen. Seit Jahren wird in Fachkreisen darüber diskutiert. Es wurden viele gute Vorschläge erarbeitet, leider fehlt die Umsetzung. Hauptgegner der Ligen sind die Bundestrainer und der DTB-Lenkungsstab. Sie sehen in der großen Zahl der Wettkämpfe eine Überlastung der Athletinnen und Athleten und damit eine Behinderung der Vorbereitung auf internationale Wettkämpfe. Sicherlich ein ernstzunehmendes Argument, das aber mit etwas gutem Willen und der nötigen Phantasie in ein gutes Konzept einfließen kann. Nur eins sollte uns allen, auch den Bundestrainern und dem Lenkungsstab klar sein.
    Wenn wir so weiterwurschteln wird irgendwann in den kommenden Jahren die Sportart Kunstturnen in Deutschland aussterben. Dann brauchen wir auch keine Bundestrainer und keinen Lenkungsstab mehr. (Paul Rupp, Dillingen)

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  • Thomas   (Felsenkeller, Dresden):    Unterstützung...?   "Nee du, das mach ich nicht. Ich will nämlich nicht, daß sich unsere deutschen Turnerinnen schon wieder international blamieren. Als das Ursprungsland des Turnens! Eines der reichsten Länder der Erde (so reich, daß sie sich ihre Gladiatoren lieber kaufen als selbst Nachwuchsarbeit zu betreiben...) Und per Mahnschreiben durften sie dann doch noch teilnehmen - anstatt daß man stolz darauf ist, Olympiateilnehmer delegieren zu können!
    Die, um die es hier geht, haben hart gearbeitet. Sehr hart. Sie sind leider die letzten in einer Kette von für meine Begriffe danebengeganenener Entwicklungen. Jedenfalls kann ich die Leier vom "Turnen ist Out" nicht mehr hören. Weil es schlichtweg falsch ist. Hier helfen aber nicht irgendwelche Petitionen für eine hoffnungslos hinterherhechelnde Sportart.
    Warum der Karren der Turner hierzulande im Dreck steckt - dazu gibt es viele Meinungen. Aber kaum einer sagt: Na ja - also laßt uns MACHEN.
    Nach meiner Einschätzung will scheinbar im deutschen Hochleistungsturnen jeder nur dem anderen ans Bein pinkeln. Dabei könnte - engagierte Sport(Turn-)Politik unserer DTB-Oberen vorausgesetzt - unser Turnen national wie international ein ernstzunehmendes Gewicht sein. Mit den minimalen Möglichkeiten eines winzigen Vereinchens in einer kleinen Grundschulturnhalle einer Großstadt haben wir in unserem Verein alles mögliche, aber bestimmt keine idealen Bedingungen für Turnen als Sportart. Aber vielleicht haben wir ja die Bude voll Kinder (vor allem Jungs), WEIL wir als Freizeitsportanbieter trotzdem ganz gezielt leistungsorientiert arbeiten? Und weil das, was wir machen, auch ein Quereinsteiger irgendwo noch nachvollziehen kann?
    Alle vier Jahre legt der Code neue Bewertungskriterien fest, die - sicher in sich schlüssig und wissenschaftlich durchdacht - auch von gutwilligen Freunden des Turnens und der interessierten Sportöffentlichkeit kaum noch nachvollziehbar sind. So gerät eine der immer noch schönsten, weil ästhetischesten Disziplinen des Sports, trotz einmaliger Telegenität, an den Rand des
    Medieninteresses. Bemühungen zu Vereinfachung und Transparenz kann ich im Hochleistungsturnen nirgendwo erkennen - das muß aber nunmal das Zugpferd für das gesamte Turnen sein!  Die generelle Lösung dieses sicher sehr schwierigen Problems liegt bei den zuständigen Spitzenfunktionären. Die
    gehören abgeschossen. (...Entschuldigung...)
    Ohne EINIGERMASSEN päßliche sportpolitische Rahmenbedingungen ist es natürlich ein schwerer Stand.  Die breite Masse der Turner schweigt ja und wartet. Worauf eigentlich? Das es einen Knall gibt und der große Geldsegen kommt?
    Nee, so bestimmt nicht. "Felsenkeller" geht es finanziell so einigermaßen, weil wir zu Pontius und Pilatus rennen - nicht, weil die Sponsoren bei uns Schlange stehen. Und auch nicht, weil wir von unseren Mitgliedsbeiträgen dicke Polster bauen können. Mit 70 Mark im Jahr (egal wie alt) is kein Staat zu machen - aber eine Familie muß nicht überlegen, ob sie ihre Stöpsel zu uns schicken
    kann!!!
    Thomas vom Dresdener Verein Felsenkeller  (- veröffentlicht in www.rangliste-turnen.de)

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- ehe -
27-08-00