22. September 2011  
Montpellier, Frankreich  
Rhythmische Gymnastik

GERÄTEFINALS: Jewgenia Kanajewa auf dem Wege zum totalen Triumph - Caroline Weber und Laura Jung mit Olympiahoffnungen

Schon nach Ende der Qualifikation hatte die Ausnahmeathletin Jewgenia KANAJEWA Team-Gold für Russland sicher, dazu kamen noch Gold mit Keulen und Band! Mit den beiden Titel Reifen und Ball macht das 5 Goldmedaillen in nur vier Tagen – nur der Mehrkampftitel fehlt ihr noch bei diesen 31. Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Gymnastik in Montpellier zu komplettieren. Darija Kondakowa machte mit 4x Silber das russischen Erfolgsmaximum komplett. Silvia Mitewa (BUL) gewann beide Bronzemedaillen mit Keulen und Band. Österreichs Caroline Weber geht als 15. des Vorkampfes mit der realen Chance auf direkte Olympiaqualifikation (nur die besten 15) ins Mehrkampffinale (Freitag), das auch Deutschlands einzige Starterin Laura Jung erreichte (23.) und sich bei fehlerlosem Programm ebenfalls die Hoffnung auf Direktqualifikation, o h n e  den Umweg düber die "Pre-OIympics" (Januar 2012) erhielt ...

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** Von der WM berichten für GYMmedia: Esther Teijeira (ESP) und Eckhard Herholz (GER)

<< Darija Kondakowa vertritt dagegen einen völlig anderen Stil: schnell und furios, auch mit schwierigen Würfen. Dabei scheint sie manchmal etwas übermotiviert, worunter vielleicht die Eleganz teilweise leidet.

Neta Rivkin
gewann die erste Medaille für Israel und Silvia Mitewa aus Bulgarien wurde mit einem Rückstand von 0.050 Punkten diesmal noch unglückliche Vierte.
Alle anderen Gymnastinnen turnten ihre Programme nicht fehlerfrei, vor allem Uljana Trofimowa aus Usbekistan hatte großes Pech:
Sie beendete die Übung fast ohne Handgerät, nachdem sie bis dahin eine überzeugende Vorstellung abgeliefert hatte, die vielleicht sogar zu einer Medaille gereicht hätte.
FINALE B A L L
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<< Liubow Tscharkaschina
gewann Bronze mit dem Ball und einer Übung im typisch weißrussischen Stil: sanfte Musik kombiniert mit eleganten Bewegungen, schwierigen Würfen und Körperelementen.

Silvia Mitewa
aus Bulgarien wurde nochmals Vierte, Alina Maksimenko dagegen nur Fünfte. Die Nummer 1 der Ukraine hatte Probleme beim Rollen des Balles über beide Arme und bei einem Wurf.
Auch für Alija Garajewa aus Aserbaidschan lief es in beiden Finals nicht optimal, machte sie schon einen Fehler mit dem Reifen, hatte sie noch mehr mit dem Ball zu kämpfen und verpatze mehrere Würfe.
Auch Neta Rivkin
hatte hier einen Geräteverlust zu verschmerzen, genauso wie Melitina Staniuta (BLR), die nach ihrer Übung etwas enttäuscht war.

* Finale Ball
1- Jewgenija Kanaewa (RUS) 29.600
2- Darija Kondakowa (RUS) 29.325
3- Liubov Tscharkaschina (BLR) 28.450
FINALE  K E U L E N   (Donnerstag, 22. Sep)
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Kanajewa
wirkte diesmal ziemlich nervös vor ihrer Keulenübung, war es doch die Übung, die ihr bei den letzten großen Wettkämpfen am meisten Probleme bereitet hatte. Bei denEuropameisterschaften in Minsk (Mai 2011)  musste sie sogar die Bodenfläche verlassen um eine heruntergefallene Keule aufzuheben, was zur Folge hatte, dass sie zum ersten Mal seit 2008 ohne Medaille bei einem wichtigen Finalwettbewerb nach Hause fuhr.
Doch in Montpellier zeigte sie eine starke Leistung zu Ravel´s Bolero, die ihr 29.600 Punkte einbrachte – die höchste Wertnote die seit in Krafttretens des neuen Wertungssystems vergeben wurde!
Auch ihre Teamkollegin Darija Kondakowa zeigte eine fehlerfreie Übung zu einer Version von Vivaldi´s „Vier Jahreszeiten“, vielleicht nicht die glücklichste Musikwahl für eine so dynamische Gymnastin ....

... ohne Russland wäre sie die weltbeste Gymnastin: Bulgariens Silvia MITEWA, zweimal Bronze

FINALE B A N D 
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Mit dem Band hat Jewgenija Kanajewa eine klassische Klaviermusik ausgewählt, die für die elegante Gymnastin maßgeschneidert scheint. Ohne Eile reiht sie eine Höchstschwierigkeit an die andere in Kombination mit schwierigster Gerätetechnik, die im Moment keine der Konkurrentinnen nachzuahmen schafft.
Kondakova indes bevorzugt für ihre Bandübung hier eine schnelle Musik mit karibischen Klängen und auch wenn sie ausgezeichnete Körpertechnik und ausgesprochen schwierige Risikoelemente zeigt, fehlten ihr doch noch Einiges von Kanajewa´s Gerätetechnik und Charme.
Silvia Mitewa turnte zu typisch spanischer Flamencomusik, schnell und mit herausragender Gerätehandhabung während der ganzen Übung, und wurde zu „Olé“-Rufen der spanischen Fans zur Bronzemedaille getragen.