Mehrkampffinale: Sechsfach goldene Jewgenia Kanejewa!
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Jewgenia KANAJEWA (RUS) |
Jewgenija KANAJEWA gewann bei den 31. Weltmeisterschaft in der Rhythmischen Gymnastik ihre sechste Goldmedaille – und das nach einem letzten Durchgang, der eines Krimidrehbuches würdig war. Kanajewa turnte drei wunderbare und fehlerfreie Übungen, doch mit dem Ball patzte sie und erhielt nur 28.550 Punkte. Doch ihre russische Teamgefährtin Darija Kondakowa, konnte diese Chance nicht nutzen und musste sich mit -0,05 Punkten Rückstand mit Silber begnügen.
Bronze ging an die Vorjahres-Vierte Alija Garajewa (AZE; 112,450), die Ljubow Charkaschina (BLR), Alina Maximenko (UKR) und die WM-Dritte von Moskau 2010, Melitina Staniouta (BLR) auf die Plätze verwies.
Die besten 15 Gymnastinnen lösten das direkte Olympiaticket, was die Österreicherin Caroline Weber gerade so schaffte (15.), während Deutschlands WM-Debütanten Laura Jung sich trotz Steigerung auf Rang 19 nur noch über den Umweg bei den Pre-Olympics (Januar 2012) für London qualifizieren kann

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** Von der WM berichten für GYMmedia: Esther Teijeira (ESP)
Chefred.: Eckhard Herholz
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- Montpellier, 23. September -
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* MEHRKAMPFFINALE
…nach ihrer Ballübung saß Jewgenia Kanajewa gemeinsam mit ihrer Trainerin Vera Schtelbaums auf dem "Kiss&Cry"-Sofa und wirkte völlig geschockt. Der nächste Titel war zum Greifen nah und dann so viele Fehler! Als sie dann die Gesamtpunktzahl von 116.650 Punkten sah standen ihr Tränen in den Augen.
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Daria KONDAKOWA, nur ein halbes Zehntelchen trennen die Vize-Weltmeisterin vom Gold! |
Mit einer fehlerfreien letzten Bandübung und doch fehlten am Ende 0.050 Punkte zum Sieg (Gesamt 166.600).
Noch schlimmer erging es Silvia Mitewa aus Bulgarien:
Nach drei perfekten Übungen verlor sie im letzten Durchgang den Reifen und musste sogar mit dem Ersatzgerät den Wettkampf beenden – sie wurde am Ende Siebte und konnte trotzdem noch etwas lächeln.
Dritte wurde letzendlich Alija Garajewa aus Aserbaidschan, die einen konstanten Wettkampf ohne grosse Fehler turnte.
Auf den vierten Platz kam Ljubow Tscharkaschina aus Weissrussland. Die Zehnte der WM in Vorjahr in Moskau, stellte sich stark verbessert vor, wenn sie auch in ihrer letzten Übung mit den Keulen etwas Probleme hatte, die ihr wahrscheinlich sogar die mögliche Bronzemedaille gekostet hatte ....
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Bronze geht an Alija GARAJEWA aus Aserbaidschan |
Fünfte vor ihr wurde Alina Maksimenko aus der Ukraine. Dadurch wird die Ukraine zum ersten Mal nur eine Gymnastin in den Olympiamehrkampf im nächsten Jahr schicken, denn Ganna Rizatdinowa machte im Wettbewerb der Gruppe B zu viele Fehler und wurde nur 18.
Bei den vorolympischen Wettbewerben in London im Januar allerdings können nur die Gymnastinnen zwischen den Plätzen 16 und 24 einen Startplatz erringen, deren Länder sich noch nicht bei der Weltmeisterschaft qualifiziert hatten.
* Gruppe B (die Qualifikantinnen 13 -24. Platz)
Bereits am Nachmittag ging die Gruppe der Qualifikationsplätze 13 - 24 in den Wettkampf.
SON, Yeon Yae aus Korea dominierte den Wettkampf der Gruppe B mit vier fehlerfreien Übungen, von den zwei sogar mit über 27 Punkten bewertet wurden und machte einen Sprung nach vorn auf Rang 11 der Gesamtwertung. Abgesehen davon, dass Seon einen tollen Wettkampf geturnt hat, investiert der koreanische Verband viel, um seine Gymnastinnen zu fördern und ermöglicht es Seon z. B. im russischen Trainingszentrum in Novogorsk gemeinsam mit den grossen Stars der Gymnastik zu trainieren.
In dieser Gruppe B starteten auch Caroline Weber aus Österreich und Laura Jung, die einzige deutsche Einzelgymnastin in Montpellier.
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Laura JUNG (GER), erstaunliche Steigerung! Erstaunlich selbstbewusst!! |
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Caroline Weber (AUT), beste Leistung mit dem Reifen! |
Nach ihrem Mehrkampf in der Gruppe B lag die wettkampferfahrene Österreicherin noch auf dem vierten Rang, was am Ende Platz 16 bedeutet hätte, doch Anna Aljabjewa aus Kasachstan aus der nachfolgenden Gruppe A unterlief ein so grober Fehler mit dem Reifen, so dass Caro Weber doch noch vorbei kam ....
Anna Aljabjewa, der wohl grösste Pechvogel des heutigen Abends, sprang nämlich der Reifen von der Hand und sie musste sogar vom Podium klettern um ihn zurückzubekommen, denn sie hatte kein Ersatzgerät an der Bodenfläche, die auf einem ca. 1,5 m hohen Podest aufgebaut ist und keine Banden hatte ...
Was zeigt, worum es Caro Weber einzig und alleine gegangen ist: Olympia. Trainerin Luchia Egermann: „Ich war nahe am Herzinfarkt!“
Generell schienen alle Gymnastinnen sehr nervös, schliesslich ging es um einen direkten Startplatz bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr, denn der Kampf um die letzten fünf Startmöglichkeiten bei den vorolympischen Wettbewerben im Januar wird noch einmal sehr schwierig.
>> Endergebnis Einzelmehrkampf