Die Starterliste der 29. Weltmeisterschaften der Rhythmischen Gymnastik, (7. bis 13. September 2009)  im japanischen Mie weist alles aus, was derzeit in der Welt dieser Ästhetik-Disziplin des Sport Rang und Namen hat.
Wer sonst als Russlands Olympia- und Seriensiegerin Jewgenia KANAJEWA sollte wohl die haushohe Favoritin der Gymnastik-WM sein.
Obwohl sich knapp 150 Einzelgymnastinnen sowie 26 Gruppen aus insgesamt 53 Ländern angesagt haben, werden insbesondere die russischen Gymnastinnen auch diese Weltmeisterschaften dominieren, mit anderen Worten: Wenn jemand überhaupt eine Medaille will, muss er eine Russin schlagen oder sich von vornherein mit maximal Bronze (Einzel) oder Silber (Gruppe) begnügen
Vergeben werden die Titel im Mannschaftswettbewerb der Nationen, dem olympischen Einzelmehrkampf, den vier Handgeräten sowie den drei Gruppendisziplinen (Mehrkampf und zwei Finals ...

<< Titelverteidigerin im Mehrkampf (Patras 2007) ist Anna BESSONOWA, überaus eleganter Zuschauer-Liebling vieler Wettbewerbe  aus der Ukraine.
Mit Spannung wird erwartet, wie nah die Olympia-Dritte von Peking 2008 und Vize-Weltmeisterin von 2005 (Baku) ihrer russischen Gegenspielerin kommt.
Die WM-Zweite Vera Sessina (RUS) und die  Olympiazweite Inna Shukowa aus Weißrussland sind nicht am Start.
Dafür darf man gespannt sein, wie nahe die junge Melitina STANJUTA den Etablierten bereits kommt, hat sie sich doch bereits mit Seil und Band in der Weltcup-Wertung auf den Rängen 3 bzw. 4 schon in ihrem ersten Elite-Jahr 2009 eindrucksvoll in Szene setzen können.

Der deutsche Spracheraum ist in der Einzelkonkurrenz ausschließlich durch Österreich und dessen Olympiateilnehmerin Caroline WEBER, die zuletzt bei den World Games in Kaoshiung (TPE) u.a. im >> Ball-Finale stand.
„Die Qualifikation für das Mehrkampffinale der besten 24 ist mein Minimalziel“ meint die in allen Belangen bis heute erfolgreichste österreichische Gymnastin, die einen 14. Rang der letzten WM 2007 und den 17. Platz der Peking-Olympiade 2008 zu Buche stehen hat.
Ihr zur Seite stehen im rot-weißen Team Selina Pöstinger, Nicol Ruprecht und als Reserve Barbara Lanzer.
Weder die Schweiz noch Deutschland sind mit Einzelgymnastinnen dabei, was besonders im Land der nächsten Europameisterschaften (Bremen 2010) nicht nur in Fachkreisen mehr als bedauert wird.

Beim vorletzten Weltcup in Kiew liefen beide Übungen der Deutschen optimal.  Eine Woche danach verhinderte ein heftiger Reifenverlust ein besseres Abschneiden beim Weltpokal in Minsk. Insgesamt fehlt der Gruppe natürlich vor allem noch Wettkampferfahrung. Man muss sehen, ob die bisher nur drei internationalen Auftritte 2009 (Weltcups in > Portimao, Kiew und Minsk) und die Deutsche Meisterschaft ausreichen, um erste Träume wahr werden zu lassen.
<< Seit Juli 2009 hat der DTB mit der Weißrussin Natalia STEPANOWA eine der weltbesten Gruppentrainerinnen verpflichtet, die vordem sowohl für frühere Weltstars, wie Valeria Watkina (Olympiaachte 2000, Sydney) als auch die Erfolge eine der führenden Gruppennationen sorgte. Ihr erklärtes Ziel ist nun der langfristige und behutsame Aufbau der deutschen WM-Debütantinnen, hin zur Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012.
* Eckhard Herholz, GYMmedia INTERNATIONAL

<< Maria Szyszkowska (POL), die neue Präsidentin des Technischen Komitees Rhythmische Gymnastik der FIG, die seit 2009 die langjährige und verdienstvolle Italienerin Egle Abruzzini im Amt abgelöst hatte, verantwortet hier in Mie nun ihre ersten Weltmeisterschaften.
Die Polin stellte mit Vera Sessina (RUS) die neue Athleten sprecherin vor, die hier in Mie vor drei Jahren drei der vier Weltcup-Finalsiege holte.
Abschließend stellte sie das neue Technische Komitee vor, versicherte den Delegationen, dass gut vorbereitete und hochqualifizierte Kampfrichterinnen für den Erfolg dieser WM sorgen werden und rief alle Parteien zum Respekt vor den Leistungen der Athletinnen auf.
*Quelle: fig report