11. April 2011  
Berlin, Deutschland  
Gerätturnen

Gedanken nach der Berliner EM: KUNSTTURNEN erfolgreich und im Trend!

Na, endlich ... !
Was die Welt schon lange weiß, was die Sportpraxis mit Mitgliedszuwachs und enormem Kinderzulauf schon lange praktiziert, spricht sich nun langsam auch in Deutschlands Medienwelt rum:
Das Gerätturnen und besonders seine moderne Leistungsvariante, das Kunstturnen, passen absolut in die Zeit, zeigen vorbildhaft das Leistungspotenzial des menschlichen Körpers, vermitteln Emotionen und Riesenspass, zuletzt deutlich ablesbar bei  a l l e n  Akteuren des EM-Podiums von Berlin.
Nach 200 Jahren deutscher Turntraditionen, seit Turnvater Jahns Berliner Hasenheide, lebt diese komplexeste und ästhetischste aller Sportarten wieder so richtig auf, weil sie all jene anspricht, die echte, moderne Herausforderungen lieben und nicht nur die abgehobene Gladiatorenkämpfe des Sports vorgeführt haben wollen...

Junges Publikum auf deutschen Turn-Rängen will längst mehr ...!

Somit hat der weltweit größte aller nationalen Turn-Verbände und hinter Fußball der zweitgrößte im Lande, der DTB, mit der Strategie seines Präsidenten Rainer Brechtken, den Spitzensport in den Fokus der Verbandsarbeit zu setzen und zur Chefsache zu machen, weitere Erfolge erzielt!

Immer stärker scheinen jüngere, progressivere Macher und Stimmen auch in den Landesverbänden das Sagen zu haben, die nicht mehr den Widerspruch zwischen dem "alten Turn-Begriff" ausschließlich breitensportlicher Prägung und der einst verpönten englischen Sport-Definition frönen, sondern wirkungsvoll und sichtbar an einer modernen, sinnvollen Synthese zwischen beidem arbeiten.

Doch in Praxi schlummern immer noch in dieser 200-jährigen deutschen Turnerei gewaltige Reserven!

Man stelle sich nur einmal vor:
Über 20.000 (!) deutsche Turn-Vereine, deren Vorstände und ihre über 5 Millionen (!) Mitglieder wenden nicht nur ihre Aufmerksamkeit und Sympathien, ...

... selbst an EM-Debütantin Nadine Jarosch waren die Medien interessiert!

Wer immer noch vom Turnen als "Randsportart" spricht, plappert längst dummes Zeugs!
* 1,7 Millionen Kinder, die diese Sportart betreiben sind der Gegenbeweis und die Philipp Boy, Marcel Nguyen, Fabian Hambüchen, Matthias Fahrig oder Elisabeth Seitz, Kim Bui und die anderen Vorbilder nicht nur kennen, sonder auch öfter sehen wollen, sind ebenso eine Macht, wie eben die obengenannte Struktur der Sportart im Lande, allerdings:

Nur, wenn vor Ort, an der Vereinsbasis tatsächlich ein verändertes Denken einsetzt:
* TURNEN
ist nun mal eine der komplexesten, anspruchsvollen und damit auch aufwändigen und teuren Sportarten! Hunderttausende Kinder betreiben sie begeistert! Man sollte in sie investieren!
Allerdings nicht zum Nulltarif:
* TURNEN am Gerät
und mit Leistungs- und Wettkampforientierung erfordert höchste technische, methodische und pädagogische Qualitäten: Hier muss dringend Investiert werden.

* TURN-TALENTSCHULEN gibt es inzwischen viele: Ihre qualitative Ausgestaltung nicht nur mit Top-Geräten sondern in erster Linie mit höchst-qualifiziertem Personal ist das dringendste Gebot der Stunde -  ... sonst verrauschen die momentanen Erfolge an der Sptze schneller wieder, als sie entstanden sind!!

Bei all dem Gedenken an 200 Jahre deutsches Turnen:
Wenn man jetzt an der echten Turn-Synthese zwischen Traditionspflege, dem gesellschaftlich unendlich wertvollem
Breitensport unter dem Turndach  u n d  einem nach höchstem internationalen Ansprüchen gestalteten Spitzensport konsequent weiterarbeitet, dann hat die deutscheste aller Sportarten an der Schwelle zu ihrem dritten Jahrhundert eine echte Chance.