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 | 61. Deutschen Turnmeisterschaften der FrauenBILANZ der Bundestrainerin Dr. Petra Theiss | 
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 Die
        gezeigten sportlichen Leistungen bei den Turnerinnen stimmen
        insgesamt wenig euphorisch, geben aber auch keinen Anlass zu frühzeitiger
        Resignation im Hinblick auf die Zielstellung „Athen 2004“. Die
        Fakten sind an dieser Stelle bereits deutlich genannt, der Vergleich des
        gezeigten Leistungsniveaus mit dem früherer „Bezirksspartakiaden“
        erscheint aber angesichts der aktuellen Strukturbedingungen des
        Kunstturnleistungssports in Deutschland und der neuen
        Wertungsvorschriften reichlich überholt. (siehe Report.
        die red.) Im Zusammenhang mit dem niedrigen Wertungsniveau ist
        auch zu betonen, dass bei den diesjährigen Meisterschaften im Hinblick
        auf die Weltmeisterschaften 2001 bewusst ein strenger Bewertungsmaßstab
        angelegt wurde. 
 Im
        Hinblick auf die bekannten Leistungsträger Birgit Schweigert, Lisa Brüggemann,
        Katja Abel, Daria Bijak und Gritt Hofmann, die allesamt verletzungs-
        bzw. krankheitsbedingt Leistungseinbußen hinnehmen mussten, bin ich
        optimistisch, dass wir im Rahmen der Endvorbereitung auf die WM Gent
        noch deutliche Leistungsfortschritte hinsichtlich der Programminhalte
        als auch der Stabilität erreichen können. Nicht unerwähnt sollte aber
        auch der Ausfall von Dagmar Fehrenschild bleiben, der eine unerwartete
        und große Lücke in die Leistungsbilanz der Deutschen Meisterschaften
        reißt. Last but not least wird neben dem notwendigen Feinschliff während der Endvorbereitung auch der viel zitierte Teamgeist entscheidend zum Gelingen des Unternehmens WM 2001 beitragen. Und wer könnte hier einen besseren Beitrag liefern, als Gabi Weller, die zudem mit ihrer überzeugenden Leistung unter Beweis gestellt hat, dass man mit 25 Jahren durchaus nicht „zum alten Eisen“ im Frauenturnen gehören muss. Angesichts kritischer Stimmen unserer „Turn-Oma“ gegenüber kann ich abschließend nur die Frage stellen: Was wollen wir denn nun im Frauenturnen in Deutschland? Karriereverlängerung oder doch lieber Turnküken? Oder kann nicht sein, was nicht sein darf? 
 
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