'Nach einer Woche Türkei und einer Woche Urlaub zu Hause ist der Erholungseffekt schon da. Der war aber dringend nötig,' so der Deutsche Mehrkampfmeister, der diesen Titel im Mai 2002 und zum zweiten Mal nach 1998 bei einem Deutschen Turnfest geholt hatte.
Jetzt steht zum Glück ein Abschnitt bevor mit weniger Wettkampfterminen. 'Wir brauchen auch dringend einmal Zeit für echtes Lerntraining, um meine Übungen vor der Weltmeisterschaft inhaltlich aufzustocken.' Begonnen hatte er damit bereits am letzten Wettkampftag der vergangenen Bundesligasaison, als er gegen Stuttgart erstmals am Pauschenpferd einen Ausgangswert von 10,0 anbot. Gleiches will er am Reck versuchen. Hier arbeitet er momentan an einer eineinhalben gesprungenen Drehung in den Ellgriff, benannt nach dem Russen 'Rybalkow', die ein E-Teil mehr bedeuten würde. Auch am Boden plant Kwiatkowski die Umstellung seiner 5er-Reihe mit zweieinhalb Schraubensalto, Salto vw. und Salto mit Drehung. Zum Glück bietet ihm die Bundeswehr in der Sportfördergruppe optimale Bedingungen, so dass er 33 Wochenstunden Training realisieren kann. An seiner Seite trainiert Tom Neubert, der nicht nur Reckspezialist sondern auch ein excellenter Mehrkämpfer ist, während bei Jens Uebel noch immer die medizinische Abklärung seiner Schulterprobleme aussteht. Vor der WM im Oktober im ungarischen Debrecen stehen bislang nur zwei Länderkämpfe auf dem Plan.

Dass Spitzensportler ihren Körper als Werbefläche teuer verkaufen, ist hinreichend bekannt. Zumindest wenn sie Kicker sind, Tennisspieler oder gar Rennfahrer. Kleinere Brötchen müssen alle anderen Athleten backen. Obwohl sie mindestens genau so hart trainieren wie die Fußball-Millionäre machen Sponsoren einen großen Bogen um sie. Deshalb glich die Nachricht, die der Vizepräsident des Schwäbischen Turnerbunds (STB) Kurt Knirsch und der Leiter des Kunstturn-Forums in Stuttgart, Michael Breuning, bei einer Pressekonferenz verkündeten, einer Sensation:
Die beiden Stuttgarter Kunstturn-Asse Thomas Andergassen und Stephan Zapf haben dank des STB-Athletenbetreuers René Lachmund jeweils einen Sponsor gefunden, der für sie eine Patenschaft auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen übernimmt. Bis zu 5200 Euro pro Jahr können sich die beiden derzeit stärksten Nationalturner leistungsbezogen zu ihrem Wehrsold dazu verdienen. Ausbezahlt wird der Betrag, wenn sie sich für Olympia qualifizieren. „Ich finde dies super“, lobt Andergassen das Engagement der Schorndorfer Firma Urbacher Mineralquellen. Das Unternehmen unterstützt schon seit langem den Kunstturn-Nachwuchs und hat nun mit Andergassen einen Vorzeige-Athleten als Partner gewonnen, der wie kaum ein anderer den Leistungsgedanken verkörpert. Auch Zapf kann es kaum fassen, „dass sich in unserer Sportart ein Unternehmen engagiert.“ Neben der finanziellen Unterstützung erhält er T-Shirts, Sweater und andere Freizeitbekleidung der Marke Anvil von der in Kaiserslautern ansässigen deutschen Tochter des amerikanischen Textilkonzerns CDC-Company. „Anvil ist neu auf dem deutschen Markt und möchte seinen Bekanntheitsgrad steigern“, erklärt Zapf. Einen besseren Fang als mit dem Stuttgarter Bundesligaturner, der bei den vergangenen Weltmeisterschaften bester Deutscher war, hätte Anvil kaum machen können. Schließlich kommen schicke Klamotten erst an einem wohlgeformten Körper richtig zur Geltung. Und Stephan Zapf ist ein Bild von einem Mann: Blond, groß, muskelbepackt - kurzum ein Modellathlet. René Lachmund, der die beiden Deals eingefädelt hat, äußerte sich zuversichtlich, dass jetzt der Bann gebrochen sei und künftig mehr Sponsoren die Attraktivität dieser Sportart entdeckten: „Mit Turnern kann sich doch jedes Unternehmen schmücken.“

In der Atos-Klinik Heidelberg wurde der Stuttgarter von Professor Habermeier an der rechten Supraspinatussehne operiert der rechten Schulter operiert. Belenki stand trotz des schon länger bekannten Anrisses dieser Sehne seiner Mannschaft in der gesamten Saison 2002 am Sprunggerät zur Verfügung und verteidigte mit seinem Team den Deutschen Mannschaftsmeistertitel des Vorjahres erfolgreich. 'Ich werde der KTV auch im nächsten Jahr als Aktiver zur Verfügung stehen und mich dafür an den Geräten Sprung, Pauschenpferd und eventuell auch Barren entsprechend fit machen', sagte der Ex-Internationale.
Valeri Belenki lebt in Stuttgart-Ruit, hat Anfang des Jahres die ehemalige Gymnastin Olga aus dem Schmidener Leistungszentrum geheiratet und arbeitet derzeit als Landestrainer beim Schwäbischen Turnerbund. Dort betreut er im Kunst-Turn-Forum Stuttgart die Elf- und Zwölfjährigen. Einer seiner Schützlinge, der 11-jährige Sebastian Krimmer belegte bei den letzten Schülermeisterschaften im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Leipzig einen hervorragenden 7. Mehrkampfplatz.
Valeri Belenkis private Website:

Im sogenannten 'kleinen Finale' der Platzierungrunde setzte sich in Vechelde (bei Braunschweig) am Ende die TG Saar als beste Mannschaft durch und bestätigte mit 20:00 Punkten ungeschlagen den Saisonverlauf. Als Absteiger steht die KTG Heidelberg fest, der TB Oppau muss in die Relegation, die mit den besten Mannschaften der zweiten Bundesliga im Dezember stattfindet.