Mit einem Schweizer Sieg durch Niki Böschenstein (53,45) endete im Nord-Schweizer Kunstturnzentrum Liestal der Männerwettbewerb des 'II.Internationalen 'ART GYMNASTICS'-Cups'. Rang zwei belegte der Russe Dmitri Drevin vor dem Belgier Gunther Couckhoyt.
Die Juniorenkonkurrenz gewann der Niederländer Jeffrey Wammes (51,25) vor Timofei Lazarew (RUS) und dem Berliner Brian Gladow.
Russland vor Niederlande und Frankreich (Lyon) hieß die Reihenfolge im Mannschaftswettbewerb der insgesamt 12 Teams aus 10 Ländern

In den Kategorien Junioren (Jahrgänge 1987 und jünger) und Senioren (Jährgänge 1986 und älter) traten die Turner gegeneinander an, um über den Mehrkampf in das begehrte Winners-Final zu kommen.
Bei den Junioren gingen die besten zwei Turner an den Geräten Boden und Barren, bei den Senioren an den Geräten Pauschenpferd, Sprung und Reck ins Finale.

Organisator dieser Veranstaltung war das Nordwestschweizerische Kunst- und Geräte-Turnzentrum Liestal (NKL). Unter dessen Cheftrainer Dieter Hofmann und des ehemaligen Berliners und deutschen Olympiasieger Roland Brückner war dabei sichergestellt, dass der Wettkampf nach den internationalen Standards organisiert und durchgeführt wurde.

Deutschland war mit Nachwuchsturnern aus Berlin (SC Berlin), Sachsen-Anhalt (SV Halle) und Brandenburg vertreten. Die der Delegation des Märkischen Turnerbundes stand unter der Leitung des Olympiasigers (Ringe, Seoul '88) und heutigen Cottbuser Trainers Holger Behrendt (Foto, oben, rechts)
. Für die Schweizer Junioren und Senioren zählte diese Turnier zudem gleichzeitig als erste Qualifikation für die (Junioren-) Europameisterschaften 2004 in Ljubljana.
Die «Art Gymnastics» wurde vor zwei Jahren erstmals ausgetragen und wies mit 76 Turnern aus der Schweiz und weiteren zwölf europäischen Ländern ein illustres Teilnehmerfeld auf. Abgesehen vom Swiss-Cup und dem Memorial Arthur Gander ist dieser Kunstturn-Cup der grösste internationale Anlass in der Schweiz und wird von den schweizerischen und ausländischen Delegationen sehr geschätzt. Er bietet vor allem den Nachwuchsturnern eine willkommene Startgelegenheit. Info: Sven Karg / gymmedia / stv-info
 

Ein Kampf nicht nur um sportlichen Ruhm...
Nie zuvor in den letzten drei Jahrzenten des modernen Kunstturnens wurde eine 28-jährige Turnerin Weltmeisterin.
Dies schaffte in Anaheim die unermüdliche Usbekin mit Kölner Wohnsitz Oksana Chusovitina.
Wir trafen die Ausnahmeathletin in der Berliner Max-Schmeling-Halle als Star der GYMMOTION GALA.
Sie wirkte müde, wahrhaft abgetourt, kennt die Zahl ihrer Wettkämpfe in diesem Jahr nicht ('.. nach Anaheim waren es allein wohl acht...'), führt sie doch einen unerbittlichen Kampf um die Gesundheit und die Zukunft ihres an Leukämie erkrankten Sohnes Alisher...

'Ja, ich bin ziemlich müde', sagte Oksana mit einem kleinen Lächeln, 'aber ich weiß doch, warum ich das alles tue!' In diesem vor-olympischen Jahr hat sie kaum einen Wettkampf ausgelassen. Neben der sportlichen Herausforderung ist es aber auch der Kampf um Preisgelder, Prämien und um den Marktwert eines Superstars, der weiß Gott im Turnen nicht in den Himmel schießt. Schließlich ist die 6-stellige Summe zum Abschluss der erfolgreichen Behandlung der schrecklichen Leukämie ihres Sohnes Alisher, der nur durch die Aufnahme in einem Kölner Klinikum gerettet werden konnte, noch immer nicht beisammen. In ihrer usbekischen Heimat Taschkent hätte es sicher keine Überlebenschance für den Jungen gegeben.
So richtet sich denn auch ihre Dankbarkeit in erster Linie an ihre Kölner Turnfreunde vom TOYOTA-Club, um Prof. Peter Brüggemann und Shanna Poljakowa, die sie nicht nur unterstützt, sondern ihr das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gegeben haben, auch wenn sie weltweit auf Wettkampftour war.
 

Sportlich will Oksana Chusovitina auch weiterhin nach Sternen greifen.
Sie, die vor unglaublichen 13 Jahren ihren ersten Auslandsstart beim Cottbuser Turnier der Meister 1990 hatte, bei den Goodwill Games 1990 in Seattle ihren ersten großen sporlichen Sieg errang (Sprungbeste), dann als 15-Jährige 1991 erstmals Weltmeisterin wurde, am Boden, im Hoosher Dome von Indianapolis, dann Olympiasiegerin ...und im August 2003 in Anaheim erneut Sprung-Weltmeisterin - mit 28 Jahren - will sie nun 2004 in Athen noch einmal nach olympischen Medaillen greifen. 'Ich bin dabei einen zweiten schwierigen Sprung zu trainieren. Er klappt schon relativ gut und momentan gehe ich raus aus der Grube und lande auf Weichmatten'.

Jubiläum
Am Wochenende beging das Kunstturnzentrum Harksheide in Norderstedt (Schleswig-Holstein) sein 10-jähriges Jubiläum.
Seit dieser Zeit ist dort mit der Ex-Berliner Olympiasiegerin Maxi Gnauck eine der erfolgreichsten deutschen Turnerinnen als Trainerin beschäftigt.
Zahlreiche Gäste gestalteten ein Schauturnen.

Das Hamburger Abendblatt veröffentlichte in seiner Norderstedter Ausgabe ein Gnauck-Interview.