Erster Meistertitel für den Süden Der relativ zeitige Wettkampftermin an einem Freitagnachmittag bescherte den Organisatoren ein nur geringes Zuschauerinteresse von vielleicht knapp 800 Gästen auf den Rängen, und Spannung kam so gut wie gar nicht auf, denn:
Der
Vize-Meister des Vorjahres, die vor zwei Jahren gegründete Wettkampfgemeinschaft des Südens,
TT Stuttgart / Ulm, marschierte vom ersten Gerät an durch und sicherte sich mit drei Geräte-Höchstwertungen erstmals den Deutschen Meistertitel.
Nur am Stufenbarren konnte sich das Sachsenteam aus Chemnitz mit 0,05-Punkten Vorsprung behaupten und sicherte sich - nach Bronze im Vorjahr - nunmehr den Vizemeistertitel.
Als personifizierte Verlässlichkeit erwies sich erneut die 32-jährige internationale Ausnahmeerscheinung
Oksana Tschussowitina (Köln)
die mit 57,800 Punkten erneut das Feld der Mehrkämpferinnen anführte und für ihre Konstanz im Saisonverlauf auch als beste Turnerin der 1. Bundesliga geehrt wurde.
Ein 18-Punkte-Vorsprung (!!) des neuen Meisters vor dem entthronten Titelverteidiger und Seriensieger der letzten Jahre (7x Meister)
TT Toyota Köln ist jedoch mehr als erheblich, der diesmal allerdings auch auf sehr junge Turnerinnen, wie
Jana Fassbender und
Meike Fernbach, zurückgreifen musste .
Doch so souverän war auch der frischgebackene Meister nicht:
Allein Führungsturnerin
Sophie Hindermann patzte dreimal (1x Barren, 2x Balken) und ließ wegen ihrer Knieprobleme (Operation vor erst 5 Wochen) und wegen des bevorstehenden Einsatzes bei den vorolympischen Spielen in Peking den Boden ganz aus.
Vor Beginn der Wettbewerbe ehrten Teilnehmerinnen und Gäste in der Rhein-Neckar-Halle in Eppelheim den ehemaligen
Chef-Bundestrainer der Männer des DTB, Klaus MILBRADT, der am Dienstag in Berlin verstorben war.