16. April 2005
Berlin / Deutschland
Happy Gymnastics
Elefantasia III - Supershow
Originelle Figuren, Atem beraubende Leistungen -
Elefantasia III –
Großartige Akrobatik-Show im Tempodrom:
Alle guten Dinge sind drei - und auch gleich nach dem großen Erfolg der ersten und zweiten „Elefantasia“ war klar, dass es auch eine dritte Ausgabe der spektakulären Show rund um akrobatische Bewegungskunst geben würde. „Vor einem viertel Jahr haben wir uns überlegt, dass das Tempodrom ein schöner Veranstaltungsort für unser Programm ist“, so Manfred Brühl, Choreograf, Trainer und Organisator der „Berliner Elefanten“. „Wir wollten uns endlich mal von der Turnhalle lösen und wie Prominente auftreten. In der Arena im Tempodrom konnten wir uns bei erstklassigen Bedingungen präsentieren.“
|
Immer im Kreis: Das spektakuläre Drehbild mit speziell dafür entwikelten Turngeräten
|
Teil drei und damit Höhepunkt der erfolgreichen Geschichte des 1990 zum Turnfest gegründeten Teams gab es am 9. April: Bereits Freitagmorgen rückten die derzeit über 50 Mitglieder (aus 20 verschiedenen BTB- Vereinen, Alter 16 bis 42 Jahre) in die „Heim“- Sporthalle des Albert- Einstein- Gymnasiums, um den georderten LKW für die Show zu beladen: Weichböden, Turnbänke sowie die gesamten Geräte wurden aufgeladen, darunter 32 Barrenholme, 96 Steckteile, acht Spezial- Gestelle, 64 Holz-Platten, vier Rollwagen, Drahtseile, Musikanlage, Mini-Trampolin, Trainingsanzüge, Taschenlampen und Ballons. Vor Ort im modernen Tempodrom wurde dann ausgeladen, aufgebaut, sortiert und die besondere Beleuchtung mit den Scheinwerfern für punktgenaue Effekte eingestellt.
|
Ruhe zwischen Aktion: Ballonträume - Perfektion mit acht großen gelben Ballons
|
Samstag Vormittag die letzte Durchlaufprobe vor der ersten Vorstellung. Die Spannung stieg, die Nervosität auch... BTB-Präsident Peter Hanisch sagte zu Beginn der Nachmittags-Veranstaltung: „Die Schauturngruppe wird uns gleich überzeugen, was die nationale und internationale Einmaligkeit ausmacht, was sie bisher geleistet hat und weiter leisten wird. Ich freue mich über spritzige und frische Ideen, mit denen das Turnen auf andere Weise präsentiert wird und bin gespannt auf neue Choreografien. Ich bin sehr stolz, dass die Abend-Veranstaltung in wenigen Wochen ausverkauft war und wir uns kurzfristig entschlossen, eine weitere Show am Nachmittag durchzuführen.“
Und dann folgten zwei Stunden Unterhaltung mit „Atem beraubender Akrobatik für die Sinne“: Ein Schachbrett mit 64 Feldern eröffnet das bunte „Spiel“ mit lebendigen Körpern, es bewegt sich, baut sich auf und übereinander. Figuren – Bauern, Türme, Pferde - turnen im scheinbaren Durcheinander und finden immer wieder Ruhepunkte in festen Posen.
Große gelbe Bälle erfahren in „Ballonträume“ eine neue Dimension des Miteinanders. Schwebezustände mischen sich gekonnt mit akrobatischen Elementen. Besonders beeindrucken die Schaukelbewegungen und der große Abschlussturm, während die Bälle im Dunkel verschwinden...
Dann wirbeln Aerobic-Sportler über den Boden. Die einzigen Gäste, weil ein „Elefant“ fast nebenbei auch noch erfolgreich Aerobic macht. Kleine Ausschnitte aus den aktuellen Wettkampf- Übungen kommen gut an beim Publikum. Rasante Bewegungen verbinden sich mit kraftvollen Stützelementen.
Es wird dunkel, weil von Taschenlampen begleitet vier Astronauten zur „Mondlandung“ ins All fliegen wollen. Und das so gekonnt zu sphärischen Klängen umsetzen, als würden sie dauerhaft im Schwebezustand sein. Laufen, Steigen, Drehen, Überschlag - imaginäre Bewegungen, die begeistern. Auch im „Traum' geht die Phantasie-Reise weiter. Spezielle geniale Konstruktionen und ein großes weißes Tuch lassen die Zeit vergessen. Spiegelbildliche Formen im Viereck, anmutige Bewegungen, Barrenholme als Hilfsmittel. Mit Leichtigkeit schweben Turner im Raum.
Seile spannen sich kreuz und quer bei der „Diebeskunst“. Rotlicht beleuchtet die Szene. Gekonnt turnen drei Frauen in die abgegrenzten Sequenzen, ducken und überschlagen sich oder springen darüber. Ganz nebenbei wird mit einem Ball gespielt. Und dann wird es „Berlin bei Nacht“. Unzählige Taschenlampen blinken, lassen eine Stadt mit Straßen entstehen und wieder vergehen. Licht nach oben, nach vorn, nach unten, zur Seite, gleichzeitig leuchten oder im Wechsel – einfache Bewegungen faszinieren mit wunderbaren Effekten.
|
Das Schachbrett mit 64 Holzplatten und lebendigen Figuren, das sich zu einem spektakulären Turm aufbaut
|
Wer hätte gedacht, dass die „Elefanten“ bei einem Guinness-Buch- Rekord-Versuch 2001 dabei waren? Im Unterhosen-Salti-Springen. Wie das funktioniert, zeigen sie mit Mini-Tramps: Im Sprung mit Überschlag wird einfach in die Hose gesprungen... „Opening“ heißt ein weiteres Stück zu indianischen Klängen. Besondere Effekte und Muster gibt es hier durch Vierecke, einfaches wechselseitiges Aufstehen und Hinknien genügt für neue Formen.
Beeindruckend das Boot bei der „Entdeckung Amerikas“ 1492, ein aus Barrenholmen formiertes Schiff mit Ruder, Masten, Segel. Seefahrer- Atmosphäre im Nebel zur schweren Carmen-Oper. Ein einziges mittelalterliches Abenteuer.
Toppen können dieses Bild nur noch die unglaubliche Dynamik beim 'Drehbild' und die 'Burg' als krönender Abschluss. Ein Turm aus Barrenholmen und Verbindungsstücken, viel zu hoch, um oben noch zu turnen, geschweige den Umschwünge zu machen – aber Elefanten kennen scheinbar keine Grenzen und meistern auch diese Anforderung fast spielend, bieten zwischen anmutenden unorganisierten Abläufen immer wieder Ruhe durch feste Positionen. Am Ende wieder ein gewaltiges Schlussbild!
Zwischen den Stücken immer wieder Video-Einspielungen aus einem imaginären Zimmer, unzählige Puzzle-Teile fügten sich nach und nach zu einem großen Poster mit Fotos der Akrobatik- Nummern zusammen. Das passte, gab der Show den Rahmen - alles war durchdacht, gewollt, ausgetüftelt. Sogar das Aufwärmen und Auf- bzw. Umbauen wurde in die Vorführung integriert... Für ganz Neugierige zeigte eine Ausstellung im Foyer des Tempodrom, wie Choreografien entstehen. Kostüme, Dokumente und Utensilien vergangener Auftritte und die Präsentation des neuen Elefantasia- Sponsors „Holz & Raum“ ergänzten den Rückblick.
Über 4000 begeisterte Zuschauer in beiden Vorstellungen konnten also im Tempodrom (2002 in der Gretel-Bergmann- Sporthalle waren es etwa 1400) nicht nur Spektakuläres in unglaublichen Dimensionen sondern auch Originelles erleben:
|
Gekonnte Akrobatik mit großen Ballons - ein Markenzeichen der Berliner Elefanten
|
„Die einmalige Kombination von Sport, Musik und Lichtspielen beeindruckte mich. Besonders gefielen mir die Sachen der Schwerelosigkeit“, schwärmt Ingrid Gebauer (57) aus Zehlendorf. „Alles war phantasievoll und durchdacht“, urteilte Dietmar Petzsch (34) aus Steglitz. „Das mit den Taschenlampen fand ich am besten, weil hier einfache Mittel große Effekte erzielten. Ebenso mit den roten Seilen.“ Einfach super fand auch alles Sylvio Glaser (44) aus Reinickendorf: „Die Weltraumreise war klasse, weil es wirklich aussah, als ob die Menschen schweben. Ganz verrückt fand ich auch den Turmbau mit den Stangen bei den Siedlern. Einfach Atem beraubend, was in der Höhe geturnt wird.“ Janina Kubert (24) aus Neuköln kennt nun alle drei Shows: „Seit der ´Elefantasia I´ 1999 im SC Siemensstadt bin ich Fan von der Truppe und immer wieder gespannt auf die wunderbaren Auftritte.“
Nächste große Herausforderung für das Team ist das Internationale Deutsche Turnfest in Berlin. Hier werden die Elefanten unter anderem bei der abschließenden Stadiongala im Olympiastadion mit dabei sein. „Mauerfall“ heißt hier die Großraumchoreografie, für die man sich gerade wieder Überraschendes ausdenkt und Spektakuläres ausprobiert.
Gritt Ockert - für den BTB; Fotos: Juri Reetz
>> Dieser Bericht ist Teil der Medienpartnerschaft BTB / GYMmedia