Titelverteidiger Böschenstein verturnte Sieg am Pferd
Topfavorit und Vorjahressieger Niki Böschenstein wurde diesmal nur Vierter. Der Siebente im JEM-Mehrkampffinale 2004 von Ljubljana musste bei seiner Pferdübung nach einem Fehler improvisieren (- nur 7,05) und lag zwischenzeitlich auf Platz 15. Er startete zu einer Aufholjagd, kämpfte sich auf Platz zwei vor, doch die Reckübung gelang nicht wunschgemäss, sodass er schliesslich Vierter wurde.
Silber gewann überraschend der Zürcher Oberländer Flavio Fanconi (22), der stabil turnte und deshalb Mark Ramseier (20) auf den Bronzeplatz verdrängte. Mit Fehlern am Barren und am Reck vergab der Aargauer Silber.

In den Gerätefinals rehabilitierte sich Böschenstein mit den Titeln am Boden und am Barren. Seine erste Akrobatikbahn in der Bodenübung mit einem gestreckten Doppelsalto mit Schraube zum sicheren Stand war Extraklasse.
Die andern vier Titel gingen an vier verschiedene Turner:
>>Am Pauschenpferd gewann Mark Ramseier,
>> an den Ringen Kevin Bachmann – beide mit Ausgangsnoten 10 –,
>> beim Sprung konnte Patrick Dominguez seine beiden Versuche als einziger sicher stehen, und zum Abschluss
>> am Reck triumphierte Roman Gisi (19).
Der EM-Bronzemedaillengewinner Christoph Schärer hatte seine neue, erschwerte Übung im Mehrkampf verturnt und war lediglich Ersatz im Final. Gisi gewann die erste Goldmedaille für das Kunstturnzentrum Liestal, nachdem er im Mehrkampf (Fünfter) bereits für das wertvollste Resultat aller Zeiten für die Baselbieter gesorgt und am Pferd Silber gewonnen hatte.
Nach Informationen von E.Hänggi/STV

Der Leverkusen Cup 2004 war ein voller Erfolg.
Rund 800 Zuschauer besuchten die Veranstaltung und viele haben bereits versichert, nächstes Jahr zum 30. Leverkusen Cup wieder zu kommen.

Leverkusens Oberbürgermeister Ernst Küchler eröffnete den Leverkusen Cup 2004 und freute sich darüber, dass dieser traditionelle internationale Wettkampf in seiner Stadt stattfindet. Sein Dank galt an dieser Stelle den teilnehmenden Nationen, die zum Teil keinen Aufwand scheuten und z.B. aus Australien oder Südafrika nach Leverkusen reisen. Zudem lobte er die gelungene Arbeit der Organisatoren um Dieter Schulz und das Engagement des Turn-Club 72 Leverkusen als ausrichtenden Verein.

... aus deutscher Sicht:
Der 'Ersatz' für Nina Pielen, die den Leverkusen Cup kurzfristig hatte absagen müssen, war Anja Brinker. Für dieses Einspringen schlug sie sich aber prächtig und wurde beste deutsche Turnerin auf Rang 12 - noch vor ihren beiden Teamkameradinnen Jana Straka und Jenny Meding der insgesamt 26 angetretenen Staretrinnen, auch wenn sicher ihre Balkenübung nicht unbedingt nach ihren Vorstellungen lief auf dem 12. Platz.
Die Organisatoren um Dieter Schulz freuten sich über die starke Zuschauerresonanz, erlebten durch die erst kurzfristig dazu gestoßenen Italienerinnen sportlich eine beachtliche Aufwertung dieses Wettbewerbs und gehen nun bereits mit neuer Motivation das Jubiläum '30. LEVERKUSEN-CUP 2005' an.

Das Jubiläumsturnier fest im Visier
Doch der Blick geht in die Zukunft und die Vorbereitung für das kommende 30- jährige Jubiläum in 2005 hat begonnen. Dieter Schulz war erfreut über die höhere Zuschauerresonanz dieses Jahr- doch um eine Veranstaltung dieses Formats ohne Hauptsponsor auch in der Zukunft zu sichern „.... brauchen wir noch mehr Zuschauer. Dafür sind wir aber unumstritten auf dem richtigen Weg. Dieser wird zum kommenden Jahr noch ausgebaut.“ Ein Ziel ist z.B. die Teilnahme von Turnerinnen aus ALLEN fünf Kontinenten der Welt beim Leverkusen Cup 2005.

World Cup 'GRAND PRIX', Glasgow 2004
- Kelvin Hall, 30./31 Oktober-

Im Sprungfinale der Männer schlug der Bulgare Filip Janew (9,700/9,500=9,600) überraschend den rumänischen Favoriten Marian Dragulescu (9,287/9,625=9,456). Am Barren hatte der slowenische Europameister von 2000, Mitja Petkovsek mit 12 Tausendsteln Vorsprung das Wertungsglück, vor Rumäniens Pferdspezialisten Marius Urzuca
Tageshöchstwertung am Reck mit 9,800 erzielte Sloweniens Altmeister Aljaz Pegan und holte den zweiten Erfolg für sein Land und schlug dabei Weltmeister Hiroyuki Tomita und Reckspezialist Phlippe Rizzo aus Australien.
Fabian Hambüchen wurde bei seiner Weltcup-Premiere 5. am Reck mit 9,700 Punkten, nachdem er erstmals am Ende seiner Bodenübung einen Doppel-Tsukahara riskiert hatte, der ihm allerdings (noch) nicht gelang und er so dort nur Achter wurde.


R E S U L T A T E, aktuell
>> Resultate Männer...

>> Resultate Frauen...
source: Baga

Glasgow, Weltcup-Qualifikation
Fabian HAMBÜCHEN - der in Abwesenheit am Freitagabend in Wiesbaden bei der Wahl 'Juniorsportler des Jahres 2004' Rang 2 hinter der alpinen Skisportlerin Maria RIESCH belegte - qualifizierte sich bei seiner Weltcup-Premiere in Glasgow als Fünfter am Boden (9,375) und als Dritter am Reck (9,575) für die Finals am Wochenende.

Der Cottbuser Robert JUCKEL und der Stuttgarter Thomas ANDERGASSEN erreichten beide das Pauschenpferdfinale.

Den erwarteten Zweikampf zwischen dem dänischen Team 'Rodovre og Omegns GF' und den schwedischen 'GK Motus Salto' gab es im Mixed-Finale: Die Schweden legten mit 8,550 Punkten am Minitrampolin und einer powerbetonten, perfekt synchronen Bodenübung die Latte für die Konkurrenten hoch, aber das Team 'Rodrove' blieb immer dran und übertrumpfte die Schweden schließlich um 15 Hundertstel, gewann so mit denkbar knappen Vorsprung und einem Hattrick.

Mit dem dritten Platz sorgte die 'SK Stags Turngruppe' aus Norwegen bei den Mixed-Teams dafür, dass alle drei Medaillenplätze in Skandinavien blieben.
Die Mannschaft von 'TRIVIM Moskau', nach der gestrigen Qualifikation noch Dritte, musste sich mit einer Differenz von hauchdünnen fünf Hundertstel am Ende mit Platz 4 begnügen.

Aus österreichischer Sicht lieferte das 'Sportgymnasium Dornbirn' die erfreuliche Riesenüberraschung mit einem fünften Platz im Herren-Finale (21,900). Deutschland erreichte zwei sehr gute sechste Plätze: Die 'TUG Leipzig' kam auf eine Wertung von 21,150 bei den Mixed-Teams, die 'TG Landshut' erhielt 20,700 Punkte bei den Frauen.

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Das Wiener Team siegte verdient mit fast einem halben Punkt Vorsprung, einer ausgefeilten, exakten Bodenübung und weniger Fehlern auf der Tumblingbahn und am Minitrampolin als die Lokalmatadore. Den Dornbirnern war das Minitrampolin zum Verhängnis geworden, sie verzeichneten im dritten Durchgang vier Absitzer und es reichte damit nur für den 2. Platz (22,150). Mithalten konnte die Turnerschaft Mäder (Vorarlberg, 21,000) mit hochästhetischen Übungen und Rang 3.

Der Titelkampf verlief spannend und hoch dramatisch - am Ende setzten sich die gut eingespielten Team-Turn-Spezialisten gegen jene Formation durch, die zwar zweifelsfrei über die besseren Einzelkönner verfügte, aber nicht so gut harmonierte. Auch das gilt als ein Beweis der klaren Identität dieser boomenden neuen Turnsportart.

Junioren-Länderkampf ITALIEN - DEUTSCHLAND
Montevarchi, Italien; 23-Okt-2004 -

'Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht', resümierte Juniorenauswahlcoach Jens Milbradt nach Ende dieses Länderkampfes in Montevarchi. 'Allerdings traten wir ohne drei unserer besten Turner an, während die Italiener ihre Mannschaft von den Junioren-Europameisterschaften zur Verfügung hatten. Trotzdem hätten wir das Ding gewinnen können und eigentlich müssen...!'

Aber schon am Boden gab es Fehlübungen, so durch den Unterhachinger Marcel Nguyen, der die erste Bahn verturnte und durch den eigentlich sprungstarken Süßener Helge Liebrich, der gar zweimal stürtzte.
Am Pauschenpferd kam ausgerechnet der hier beste Turner, der Chemnitzer Max Finzel nicht durch sein Programm und auch sein Klubkamerad Michael Stumpf stieg vorzeitig ab.
Der Ringedurchgang lief erwartet stark für die Deutschen, Thomas Taranu war hier bester Turner mit 8,80 Punkten.
Am Sprungtisch klappten ausgerechnet die mit 9,7er-Ausgangswert schwierigsten Sprünge des Teams nicht: Thomas Taranus Kasamatsu, ganze Drehung und Helge Liebrichs Jurtschenko, ganze Schraube, den er außerhalb der Matte landete...
Am Barren liefen die Programme dann wieder sehr gut (+ 0,5 Punkte) und noch besser kamen die Schützlinge von Jens Milbradt am Reck zurecht, wo sie zwar allein hier über 1,5 Punkte auf die Italiener gut machten, wo aber Thomas Taranu durch einen Absteiger bei seinem Markelow-Flugelement die vielleicht letzte Chance auf den Sieg noch vergab.
Alles in allem aber brachte dieser Wettkampf allen Beteiligten wichtige Länderkampferfahrung und war eine wichtige Standortbestimmung in diesem Wettkampfherbst.
E. Herholz nach Informationen von J. Milbradt