Nationalmannschaft aus England gewinnt erstmalig den Leverkusen-Cup
Bereits zum 37. Mal lud der Turn-Club 72 Leverkusen zum Internationalen Leverkusen-Cup in die Smidt ARENA ein. Trotz der kurzfristigen Absagen einiger Mannschaften boten fünf Teams aus vier Nationen den circa 1.000 Zuschauern einen spannenden Turn-Wettkampf.
An den olympischen Disziplinen „Sprungtisch, Stufenbarren, Balken und Boden“ startete in diesem Jahr ein internationales Teilnehmerfeld mit Teams aus Deutschland (zwei Teams), England, Niederlande und Südafrika in der Smidt ARENA.
Am Ende hatte die Nationalmannschaft aus England die Nase vorn. Seit einer halben Ewigkeit nehmen die Britinnen schon am Leverkusener Spitzenevent teil und sicherten sich nun endlich, und zum ersten Mal, den heißersehnten Wanderpokal mit 101,55 Punkten. Deutschland II (Auswahl-Team 2) belegt den Silberrang (96,20 Punkte) knapp vor Deutschland I (Auswahl-Team 1) (95,80 Punkte) auf dem dritten Platz.
37. Internationaler Leverkusen-Cup 2012 - Siegerehrung Die Fa. B ä n f e r stattet diesen Wettkampf mit Turngeräten der Extraklasse aus - und unterstützt die tagesaktuelle GYMmedia-Berichterstattung!
Deutschland schickte gleich zwei Auswahl-Teams ins Rennen. Mit Anja Rheinbay, Sarah Voss und Sarah Sonnenschein im Auswahl-Team 1 wurde gleich ein ganzes Team mit Turnerinnen aus Köln besetzt.
Annabelle Hölzer gewann Mehrkampf.
Trainingskameradin Hannah Thives-Kurenbach komplettierte das deutsche Auswahl-Team 2 mit Annabelle Hölzer und Christina Kuhn aus Frankfurt. Beide deutschen Mannschaften zeigten zu diesem frühen Saisoneinstieg Schwächen am Startgerät Barren, steigerten sich aber von Gerät zu Gerät.
In der Einzelwertung, sowie am Boden, siegte Annabelle Hölzer, die lediglich einen Fehler am Stufenbarren zeigte. Anja Rheinbay musste ebenfalls am Barren einen Fehler hinnehmen und griff einmal bei ihrer Bodenübung auf die Matte, sicherte sich aber trotzdem noch den zweiten Platz im Mehrkampf vor der Engländerin Jasmine Reed Yang. Anja gewann ebenso die Balken und die Sprungentscheidung.
Jasmine Reed Yang war auf Rang drei beste Britin im Mehrkampf.
Anja Rheinbay, diesmal Beste an Sprung und Balken
Das heiß erwartete und starke Team aus Russland hatte, ebenso wie die usbekische Mannschaft, Probleme mit dem geforderten Visum und musste kurz vor der Anreise vor der Teilnahme am rheinischen Traditionsturnier absagen. Dennoch blicken die Leverkusener Organisatoren um Dieter Schulz auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurück, bei der es am Ende des Wettkampfes noch einmal so richtig spannend wurde. * Bericht von Svenja Adametz
Die Olympischen Spiele von London gingen vor einem Monat zu Ende. Die Turnfans haben per Fernsehen und Internet ausgiebig die Wettbewerbe verfolgen können. Doch damit ist längst noch nicht alles erhellt. << Dieser Tage nun erscheint die fünfte LEON*-Ausgabe des Jahres als 44-seitiges "Olympia Spezial" und bietet im Nachgang eine ganz spezielle Sicht auf die olympischen Turn- und Gymnastikwettbewerbe, blickt quasi durch die Lupe auf das Geschehen, analysiert, kritisiert und kommentiert. * Das Magazin bietet vieles, was der flüchtigen Kamera-Optik verborgen blieb, was genauerer Recherche bedurfte oder gar nicht gezeigt werden konnte ...:
LEON* - Olympia Spezial u. a. mit diesen Themen: ___________________________________________
• War Janine Bergers Platz 4 am Sprung Betrug? • Die ominöse 7-Zehntel-Korrektur für Japan • Wie Marcel Nguyen zuhause empfangen wurde • Hambüchens und Zonderlands Wege zur Medaille • Der "Knochenjob" der USA-Turnerinnen • ein attraktives P o s t e r (!!) von Alexandra Raisman (USA) • Fragwürdige Bewertung an Boden und Balken • Exklusiv-Interview mit Gymnastin Kanajewa • der Brite Louis Smith als wahrer Gentleman • Mustafinas Comeback und Komowas Enttäuschung ... ... und andere Themen mehr.
Viele attraktive Fotos des FIG-Fotografen Volker Minkus illustrieren diese Spezial-Ausgabe, der auch die komplette Olympiastatistik beigeheftet ist. Wer die Ausgabe am Bahnhofskiosk nicht mehr bekommt, kann sie beim Verlag bestellen – aber einfacher geht's mit einem >>LEON*-Abo.
Mit einem Vergleich zugunsten der einstigen Turn-Olympiasiegerin (München 1972), namhaften Orthopädie-Expertin und leitenden Mitarbeiterin des Vivantes-Klinikums, Prof. Dr. Karin BÜTTNER-Janz, endete vor dem Berliner Arbeitsgericht Berlin eine im Frühjahr heftig ausgebrochene Schlammschlacht zwischen ihr und dem Vivantes-Vorstand. Nachdem Büttner-Janz urspünglich darauf bestand, im Arbeitsrechtsverhältnis am Friedrichshainer Krankenhaus zu verbleiben, stimmte sie jedoch am Ende einem Vergleich zu, nachdem sich leitende Ärzte in einem Brief gegen ihren Verbleib ausgesprochen hatten. Damit beendet sie überraschend unbürokratisch mit Dezember 2012 und der Gewährung ihres Jahresgehaltes (250.000,- €) sowie einer Abfindung in Höhe von 590.000 € ihre bisherige Tätigkeit.
Die fristlose Kündigung und das Hausverbot sind vom Tisch, Büttner-Janz sieht sich als Siegerin in diesem Prozess, obwohl sie ihr Ziel der Weiterbeschäftigung nicht erreicht hat. Trotzdem: "... man habe sie wie einen Hund ... aus der Klinik gejagt ...", kritisierte einer der Anwälte der namhaften Orthopädin das Verhalten der Klinik vor dem Berliner Arbeitsgericht. Nach sehr schwerer Zeit habe sie nun endlich wieder freien Kopf für die Zukunft, so die zweifache Olympiasiegerin, Weltmeisterin, viermalige Europameisterin, 20-fache Deutsche Meisterin und zweimalige DDR-Sportlerin des Jahres (1967, 1972), die als erfolgreichste deutsche Turnerin aller Zeiten zur Jahrtausendwende vom Magazin "kicker" zur "Turnerin des Jahrhunderts" gekürt wurde. "Ich bin ein kreativer Mensch und kann meine Zukunft auch neu finden"! - sagte sie gegenüber der Presse.
Zwischenzeitlich hat sie die "Büttner-Janz-Wirbelsäulenstiftung" gegründet. Auch wolle sie wieder operieren, wann und wo sei noch offen ... (c) gymmedia / - ehe -
* ... mehr zu Karin Büttner-Janz: * GYMvideo - History: Olympische Spiele 1972 (München):
* BR alpha(900) * ... und auch unter > GYMmedia- "Stars & Stories"
Eben zurück von seinen zweiten Olympischen Spielen als ZDF-Co-Kommentator saß der Cottbuser Ex-Nationalturner Ronny ZIESMER heute vormittag im Düsseldorfer Studio der ZDF-Sendung"VOLLE KANNE" und gab - acht Jahre nach seinem Unfall vor den Olympischen Spielen 2004, Athen - Antworten auf Fragen von Moderatorin Andrea Ballschuh nach seinem derzeitigen Leben und seinen neuen Zielen. "Einmal Leistungssportler - immer Leistungssportler" - so umschreibt er seine Absicht, als Aktiver zu den Paralympics in 4 Jahren in Rio de Janeiro aktiv auf die Bühne des Sports zurückzukehren. Welche Schwierigkeiten dem Schwerst-Tetraplegiker dabei der Umstieg vom ausdauerbetonten Handbike (3x Berlin-Marathonteilnahme) auf die sprint- und damit schnellkraftbetonte 100m-Rennbike-Strecke (...weil paralympisch) zu überwinden sind, und mehr über seine Stiftung "Allianz der Hoffnung" erfuhr man heute im ZDF.
90. Jahnturnen 2012: Mekka des deutschen Gerätturnens
Die Perle im Unstruttal, die Wein- und Jahnstadt FREYBURG empfängt an diesem Wochenende zum 90. Mal die aktivsten Vertreter des deutschen Gerätturnens. Wenige Tage nach Beendigung der Olympischen Spiele haben die Organisatoren des Turnens für Jedermann auch ehemalige Vertreter des Kunstturnens aus Ost- und West eingeladen, sich auf dem Turnplatz Natur zu treffen und - und, wenn möglich - auch an die Geräte zu gehen.
Das Dream-Team des deutschen Gerätturnens, der Welt älteste Wettkampfturnerin Johanna QUAAS (86) und Deutschlands ältester Turn-Olympiasieger Klaus KÖSTE, gewissermaßen Doyenne & Doyen dieser ältesten olympischen Disziplin, gehen ebenfalls an die Geräte und erwarten die älteste aktive Olympiaturnerin der Welt, Oksana CHUSOVITINA ...
Angesagt hat sich auch eine Reihe ehemaliger deutscher Auswahlturnerinnen und Turner, die nach dem II. Weltkrieg in Olympia-, WM- oder EM-Mannschaften der DDR und der BRD gestanden haben - wer genau, wurde noch nicht verraten ...! * Anmerkung: Hier in Freyburg trafen sich übrigens schon die deutschen Turn-Olympioniken der Jahre 1960/64 zu ihrem >>Traditionstreffen 2009!
Chusovitina: ... wollte eigentlich direkt von London nach Freyburg!
Auch Deutsche Ex-Meister vergangener Jahre werden dabei sein, die z. Teil noch "im vollen Saft" und im Wettkampfbetrieb stehen.
Unter freiem Himmel werden hunderte Breitensportlerinnen und Freizeitturner zwischen 15 und 90 Jahren Erstaunliches in Sachen Fitness vorführen. Und nicht nur das: <<Das aktuelle Olympia-Turnteam Deutschland sollte durch eines seiner prominentesten Mitglieder vertreten sein:
Die älteste SpitzenKunstturnerin der Welt, Oksana CHUSOVITINA (37) wollte gern die älteste aktive Turnerinin der Welt, Johanna QUAAS kennenlernen, hatte die Einladung in die Stadt des Turnvaters Jahn bereits angenommen, doch auf Grund einer gestern im Training zugezogenen Rückenproblematik muss sie heute den Arzt aufsuchen und hat eben ihren Freyburgbesuch kurzfristig absagen müssen.
Das Fitsein und Fitbleiben durch Gerätturnen demonstriert nämlich derzeit besonders eindrucksvoll die Hallenserin Johanna QUAAS vom Jahrgang 1925.
Nach diesem - eigentlich per Zufall online gestelltem - Kamera-Test-Video schossen alle weiteren Videos von ihr später förmlich durch die Decke und wurden seither millionenfach weltweit abgerufen ...: * GYMvideo- exclusive:
(c) gymmedia
Deutsches Turn- Dream-Team Köste, Quaas, zusammen 156 Jahre alt!
Allein nur wegen ihr haben sich am Samstag (10.00 Uhr, Jahnstadion Freyburg/Unstrut) z. B. TV-Kameratems vom Zentralen Chinesischen Fernsehen sowie von Fuji-TV aus Japan angesagt. "Frau Quaas ist nämlich in China eine sehr bekannte Sportlerinnen-Persönlichkeit!" - sagte uns die chinesischen Fernsehleute und tatsächlich zeigten sich nach dem Youtube-Hype im Frühjahr über 300 Zeitungen allein in China per Foto verblüfft über die sportliche Leistungsfähigkeit dieser Frau.
Um Ihre Fitness vorzuführen hat Johanna Quaas im September Einladungen für Auftritte in London (TV-Show) und wenige Tage danach in Madrid beim spanischen Fernsehen angenommen. Turn-Olympiasieger Klaus Köste (München 1972), der während der Zeit der olympischen Turn-Wettbewerbe mit einem einen Show-Auftritt in Hongkong dort ein gewaltiges Medieninteresse am Ursprungsland des modernen Gerätturnens, an Deutschland, erzeugte, wird mit knapp 70 Lenzen ebenfalls in Freyburg aktiv sein.
Geeignetere Botschafter für die Wertschätzung des Gerätturnens bis ins hohe Alter kann man sich kaum vorstellen., wenn die fitten Turn-Senioren am Samstag, den 18. August ab 10 Uhr an die Geräte treten. - ehe -
Ehemaliger Bodenkünstler Frank TIPPELT feiert 85. Geburtstag
Frank Tippelt: 85. Geburtstag
Der "TIPPELT", das ist nicht nur ein Turn-Terminus für ein gesprungenes Übergrätschen am Barren. Dahinter steht nicht nur dessen Erfinder Sven Tippelt, sondern zuvor war schon dessen Vater Frank TIPPELT bereits ein exzellenter Turner und der eigentliche Begründer der "Tippelt-Dynastie":
Der am 2. Juli 1937 geborene Turner war WM-Teilnehmer der DDR in Prag 1962 und in dieser Zeit - von 1959 bis 1961 - 3x ununterbrochen Seriensieger und nochmals Champion am Boden bei den 31. Deutschen Meisterschaften 1964 in Magdeburg. Hier gewann der damals 27-jährige DHfK-Athlet hinter seinem Clubkameraden Erwin Koppe (Leipzig) und Peter Weber (Berlin) die Bronzemedaille im Mehrkampf und holte neben Boden auch noch den Titel am Reck.
Frank Tippelt (SC DHFK Leipzig) in den sechziger Jahren * GYMmedia-Archiv
Sohn Sven (li.) 1988 im DDR-Silberteam in Seoul
Viele Jahre lang gehörte Frank TIPPELT dem Stab von akademisch-hochqualifizierten Mitarbeitern des damaligen "Wissenschaftlichen Zentrums Turnen" des Deutschen Turn-Verbandes der DDR (DTV) an, das auf dem Gelände der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig angesiedelt war, und der in den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit für den enormen Aufschwung des Kunstturnens in der DDR sorgte.
Sowohl Tochter Anja Tippelt, als auch Sohn Sven Tippelt waren später Mitglieder deutscher Nationalriegen, Sven sogar olympischer Silbermedaillengewinner 1988 in Seoul (DDR-Team) und zweifacher Olympiadritter an Ringen und Barren. Im ersten gesamtdeutschen Olympiateam 1992 in Barcelona verpasste er als Vierter im Mehrkampf nur knapp eine weitere Medaille.
Tippelt'sche Turn-Dynastie: Die Senioren mit Sohn Sven und Tochter Anja
Der Jubilar Frank TIPPELT hatte auf den Tag Geburtstag; in dessen Nähe ist aber auch seine GattinHeidi soeben 80 Jahre alt geworden, die ihm auch in den "verrückten Zeit" der aktiven Turnerjahre stets zur Seite stand. So war es folgerichtig, dass beide ihre Jubiläen auch wieder in diesem Jahr mit einer Feier gemeinsam begehen.
Leider ging das aber immer noch nicht ohne gewisse "Pandemie-Nachwehen" - also blieben einige Gäste doch weg und so fand die diesjährige Feier vorwiegend im Kreise der Familie statt mit Sohn Sven und Tochter Anja z. B. (<Foto, li.) die ja beide ebenfalls in der Spur des Vaters erfolgreiche Turngeschichte geschrieben haben, aber auch mit Trainerkollegen, wie Matthias Legler und Ex-Arbeitskollege und Turnfachmann Stefan Eckhardt.
* So sah die Feier vor 5 Jahren aus - damals noch ohne Corona-Virus-Einfluss ...: ... viele Kollegen aus der Zeit der Tätigkeit Frank Tippelts beim damaligen Wissenschaftlichen Zentrum des DDR-Turnverbandes waren gekommen, wie Dr. Klaus Knoll und Stephan Eckhardt, der auch der Autor beigefügter aktueller Bilder ist. - ehe -
90. JAHN-TURNFEST 2012: Die Alten, die Jungen und die Ehemaligen - alle sind bei Jahn !
Köste, Quaas, Bauer und über 1100 fitte Turngäste ...
Nur eine Woche nach Olympia: ... was war das wieder für ein Fest der Sportart Gerätturnen in Freyburg an der Unstrut!!
Die Stadt des Turnvaters Jahn beherbergte über 1.100, vorwiegend aktive Vertreter der ältesten olympischen Disziplin, die sich mit Vehemenz und erstaunlicher Vitalität dem drohenden Rückgang der wirklich noch Turnenden im Lande entgegenstemmen.
Und tatsächlich: Immer mehr Olympiasieger, Welt-, Europa- und Deutsche Meister aus fünf Jahrzehnten nutzen zunehmend diesen weltweit einzigartigen Gerätturnwettkampf aller Altersklassen - von 14 - 90 (!) Jahren - und kehren zurück in den Schoß d e r Turnfamilie, die sie einst einmal in Richtung Spitzensport entwickelt und entsandt hat.
<< Deutschlands ältester Turn-Olympiasieger Klaus Köste (Leipzig), der Welt älteste Turn-Wettkämpferin Johanna Quaas (Halle) und der Mann mit sage und schreibe 600 (!) Wettkämpfen, Siegfrid Bauer (Markkleeberg) ...
TURNPLATZ NATUR Fotos: (C) GYMmedia / R. Nugel / S. Branser / Gerhard Quaas
... wieder im Trend: Turnen im Freien nach Jahn!
... sie waren nur einige der bemerkenswerten Teilnehmer des 90. Jahnturnfestes 2012 in der Rotkäppchen-Stadt Freyburg / Unstrut.
Von Freitag bis Sonntag bevölkerte dieser besonders aktive Teil der Turnfamilie, unter die sich zunehmend auch ausländische Teilnehmer mischen, die Stadt des Weines und eben des Turnvaters Jahn, der hier seinen letzten Wohnort und dann die letzte Ruhestätte fand.
An zwei Wettkampftagen ging man hier gestaffelt nach Alters- und Leistungsklassen an die Geräte, konnte am Jedermanns-Turnen teilnehmen, den leichtathletisch-orientierten Jahnlauf nutzen oder sich mehr touristisch am Freyburger-Turnfest-Orientierungslauf beteiligen.
Manche und nicht wenige, kommen des Wiedersehens und der Geselligkeit wegen, für die das deutsche Turnen bekannt ist und gerühmt wird.
Krawalle, Ausschreitung ....? Fehlanzeige!
Von einigen zwischenzeitlichen Erscheinungen vorwiegend "fremder Elemente" letzter, vergangener Jahre abgesehen: Wieder war der Turnerball im Lichthof der Sektkellerei einer der stimmungsvollen Höhepunkte eines sehr friedferigen aberum so feierfreudigen deutschen Turnervolkes, um das es so manch' andere Sportverbände beneiden sollten!
Einer der Höhepunkte war am Samstag dann wieder die Wettkampfeinheit der Seniorinnen und Seniorenklassen.
Ältester Teilnehmer mit fast 89 Jahren war Ottmar Thier vom TuS 1919 Medebach.
Johanna - die Einmalige ...!
Bei den Frauen begeisterte die seit Frühjahr durch die Medien weltweit bekannt gemachte Johanna Quaas, die mit 86 Jahren erstaunliche Schwierigkeiten mit einer noch erstaunlicheren Leichtigkeit vollführt, die so manche Schülerin oder Abiturientin mehr als erblassen lassen sollte ...! * GYM-Tube-Video --:
Schulterstand, Taucherrolle, Stützwaage und Fechterflanke am Barren oder
Hüftaufschwung, Umschwung, Mühlumschwung, Unterschwung am Tiefreck oder
gar Handstand zum Abrollen auf der Schwebebank - dies dürfte ihr wohl weltweit keine andere Seniorin so leicht nachmachen. * GYM-Tube-Video --:
"Freyburg - das ist seit Jahren der Hauptwettkampf und emotional der wichtigste Wettkampf für mich! Und es ist nicht nur der Sport, den ich betreibe, sondern das gesamte Umfeld, die vielen Freunde und das gesamte Lebensgefühl, das durch das Aktivbleiben so mit sich bringt", fasst sie begeistert ihre mitreißende Motivation zusammen.
Und tatsächlich hat sich bisher weltweit noch kein gleichaltiges weibliches Wesen gefunden, das mit ihr konkurrieren könnte. " ... und dabei würde ich gern an Senioren-Welt- oder Europameisterschaften teilnehmen!"
Leider gibt es die momentan noch nicht.
Warum kommen nicht einfach mehr dieser fitten Turn-Seniorinnen und Senioren nach Freyburg ...?
Auch mit ihrer aktuellen Bodenübung liefert diese außergewönlich agile Hallenserin ein Beispiel nahezu verblüffender Koordinationsfähigkeit, Athletik und weiblicher Eleganz, die dazu auffordern, sich neue Gedanken über Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit zu machen: * GYM-TUBE-Video -- :
Johanna (86), Siegfried (74), zusammen knackige 160 Lenze alt!
Siggi Bauer - Markkleeberger TurnlegendeDa wurde einer für seinen 600. urkundlich belegten, weil im Wettkampfbuch echt eingetragenen Wettkampf geehrt.
Der 74-jährige Markkleeberger Siegfried Bauer:
"Seit 1954 an steht mein erster drin, da hatte ich aber auch schon einige Wettkämpfe ohne Eintrag gemacht!" - so der athletische Mit-Siebziger, der in seiner Heimatstadt einst auch die "Internationale Senioren-Gala" ins Leben gerufen hatte, und die nun seine Nachfolger weiterführen.
Auch er wurde in diesen Freyburger Tagen für diesen, seinen "nationalen Wettkampfrekord" geehrt, der sicher auch Einmaligkeitscharakter besitzt.
Siggi Bauer (74) in Aktion, begutachtet von Johanna Quaas (86)
Olympiasieger Klaus Köste, der 'Held von Mexiko Willi Jaschek, der Leverkusener Ex-Reck-Vizeweltmeister Wolfgang Thüne und Ex-Vize-Europameister Hubert Brylok - bei 'Jahn' vereint ...!
Mekka der TurnfamilieImmer mehr ehemalige Leistungssportler aus Ost und zunehmend West buchen sich rechtzeitig am vorletzten Augustwochenende für ihren ganz speziellen Wochenendausflug in der Wein- und Jahnstadt ein.
Es ist nicht nur die herrliche Gegend im Unstruttal, sonder das Wiedersehen mit alten Freunden, mit denen man einst gemeinsame Wege gegangen ist. Einst haben sie auseinandergeführt, weil das leistungssportlich betriebene Kunstturnen etwas andere Gesetzen folgt. Aber bei fast allen ist ein Turnkeim in die Seele gepflanzt worden, der sie zurückkehren lässt zu den Vereinen, die sie einst als Talente in eines der Top-Zentren delegiert hatten.
Nun nach Jahren, sieht man sich wieder:
Entweder aktiv am Gerät, wie Olympiasieger (1972) Klaus Köste, der im 70. Lebensjahr steht oder Friedhard Beck (Deutscher Reckmeister (DDR) 1976), ...
Olympiasieger Klaus Köste: ... wer kann schon noch mit fast 70 einen Flickflack??
... der in seiner Mit-Fünfziger Altersklasse hier gewann oder man kommt einfach nur zu "Shake-hands" oder den innigen "Lange-nicht-gesehen-Umarmungen".
Und so mancher lässt sich sogar wieder infizieren unter dem Motto: "... Mensch, das hätte ich doch auch noch drauf".
Da sah man nicht nur einen Klaus Köste in Aktion (Foto, li.) sondern
auch aus den 50'er Jahren Turnerinnen der ersten Stunde wieder, wie Ingrid Großmann-Piepenburg, die in ersten Länderkampfriegen der DDR stand, oder Barbara Stolze-Dix und Christel Wunder-Felgner aus der 1964'er Tokioter Olympiariege - übrigens einst Schützlinge der damaligen halleschen Trainerin Johanna Quaas.
Wiedersehen nach langer Zeit: Aus der 1964'er Olympiariege Christel Wunder-Felgner (li.) und Ex-Balken-Weltmeisterin Erika Zuchold mit ihrem Gatten und ehemaligen Bahnradsportler Dieter
Die Berlinerin Heike Rietz-Gehrisch war da, die 1974 in Warna in der silbernen WM-Riege der DDR stand und lange Jahre auch in Freyburg aktiv weiter an die Geräte ging und hier noco lange mit ihrem mutigen Flickflack auf dem Balken brillierte...!
Mit Beifall begrüßt wurde wieder die erste Frau der Welt mit dem Flickflack auf dem Balken (1964), Erika Zuchold, die 1970 Weltmeisterin wurde und 1972 in München Olympiasilber gewann.
Michael Nikolay, der 3-fache Olympiamedaillengewinner, Weltmeister am Pauschenpferd (1981 und Weltcupsieger (1977) im Small-Talk am Mikrofon
Bei den Männer vertrat der Held von Mexiko, Willi Jaschek (TSV Heusenstamm) die alten Bundesländer, für deren Olympiateam er 1968 trotz Risses der Achillesehne am Boden weiter alle Geräte durchzog, um der Mannschaft den 8. Platz abzusichern. Aus Leverkusen reiste der Reck-Vize-Weltmeister von 1974, Wolfgang Thüne an. Der 10-fache Deutsche Turnmeister - u. a. 3x Mehrkampfmeister in der damals geteilten deutschen Welt - hatte danach die DDR verlassen und seine Herkunft aber eigentlich nie so richtig vergessen können.
Wer erinnert sich nicht an die damals einzigen in der Weltklasse turnenden Zwillinge, Michael und Jürgen "Keule" Nikolay? Der eine wurde Pauschenpferd-Weltmeister 1981 in Moskau (Foto, rechts). Der andere brillierte u. a. als Deutscher Reckchampion. Auch wenn beide gehörigen Abstand zu ihrer einstigen sportlichen Hauptbeschäftigung genommen haben: Ihre Freyburg-Anwesenheit sagt aber:
Trainer Reiner Nugel und sein Leipziger Schützling Damaravy Westphal, Gewinner des Deutschland-Cups 2012
Da ist doch noch irgendwas, was hierher zieht und Bestand hat. Wer weiß ...?!
Wer weiß, ob und wie sich das künffig noch mehr herum spricht, dass man sich hier wiedersieht! Da gibt es doch so viele, die einst in Kinder-, Jugend- und Juniorenklassen geturnt haben. Auch davon sah man in Freyburg einige, wie Kai Dittmar und Sven Schilling, ehemelige Spartakiadesieger vom früheren SC Chemie Halle, die dann ihren Weg in rheinischen Bundesligavereinen weiter gingen. Auch der Trainerstand war und ist aktiv zum Freyburger Klientel zu zählen. Halles Trainergilde war wieder stark vertreten, angeführt von Heinz Pehlke, der auch iin Brasilien seine pädagogischen Spuren hinterlassen hatte, Matthias Legler, Reiner Nugel, Rolf Wünsche, Lutz Wiedemann, Peter Nikolaus - allesamt Experten ihrer Zunft, wie auch immer noch Ex-Vize-Europameister Hubert Brylok, der noch heute hart am Mann dran ist.
FREYBURGER STARPARADE 2012: von links: Erika Zuchold, Ingrid Grossmann-Piepenburg, Barbara Dix-Stolz, Johanna Quaas, Willi Jaschek, Christel Wunder-Felgner, Dr. Matthias Brehme, Wolfgang Thüne
Keiner ist sich zu schade, hier in der Organisation die Rädchen mit am Laufen zu halten.
So eben schließen sich die Kreise!
Darin liegt auch die Stärke dieser über 200 Jahre alten deutschesten aller Sportarten: Ihr familiärer Charakter!
Von Kluften zwischen Leistungssport und und Breitensport war hier - bei aller inhaltlichen und Strukturunterschieden - nichts zu spüren.
Darin sollte man eine gewaltige und keineswegs überall schon genutzte Chance dieses riesigen 5-Millionen-Turnverbandes sehen.
Die Freyburg'sche Philosophie ist also keine staubige, historische Jahn-Klamotte!
Wie sagte doch der Präsident der Jahngesellschaft, Hansgeorg KLING, auf die Frage, " ... wo denn die Jugend sei, wenn man heute über Jahn rede...: "Ja, dann gehen sie doch hoch auf den Turnplatz, da ist die Jugend doch bei Jahn: an den Geräten!"
Ein hoffnungsvoller Ansatz! (c) gymmedia (-ehe-)
Während sich in Hessens Landeshaupstadt Frankfurt / Main die Elite zu ihrer 2. Olympiaqualifikation traf, fanden im hessischen Krofdorf-Gleiberg die DEUTSCHEN SENIOREN-TURNMEISTERSCHAFTEN 2012 statt.
Bei den ältesten aktiven Herren der Altersklasse M 80+ (- über 80 Jahre) verteidigte der 81-jährige Günther LÖFFLER vom SSV BW Gersdorf seinen Vorjahrestitel, erneut vor seinem Vereinskolegen Klaus BRETFELD und dem mit 82 Jahren ältesten Teilnehmer, Heinrich LEHMKÜHLER vom Linden-Dahlhauser TV.
Auch bei den ältesten Damen der Altersklasse W 70+ gab es durch Renate RECKNAGEL (Bremen 1860) vor Helga FINDEISEN (TV Frisch Auf Meissen) und vor Roswitha WAHL (Bremen 1860) ein glückliche Titelverteidigerin.
Am Sonntag folgen die jüngeren Altersklassen ...
Eröffnung der Deutschen Senioren-Turnmeisterschaften * Fotos/Bericht: Sabine Branser
DEUTSCHE SENIOREN-TURNMEISTERSCHAFTEN 2012 - Gerätturnen; Wettenberg, 30. 06. - 01.07. - _____________________________________________
Der aurichtende Turnvereinein, der TSV Krofdorf- Gleiberg feiert in diesem Jahr sein 150. Gründungsjubiläum und war erstmals Aurichter einer Deutschen Meisterschaft. Zu Recht ist der Verein besonders stolz darauf und glänzte auch prompt mit sehr sorgfältiger, engagierter und komplexer Vorbereitung auf die Altersklassenwettbewerbe: Geräte, Verpflegung, Unterbringung - alles bestens, ein Verdienst des Organisationsteamsteams um Katja LEIB und Kay DRESCHER.
Große Plakate warben im ganzen Ort für dieses Ereignis.
Nach einer feierlichen Eröffnung mit kurzen Grußworten des Vorsitzenden des TSV Krofdorf-Gleiberg, Jürgen LEIB ...
Die Turner/innen zeigten ihre Übungen auf der vor der Bühne aufgebauten Bodenfläche, das Publikum saß auf der Bühne - eine völlig neue und coole Perspektive- auch ein Beweis für Kreativität und Ideenreichtum der Veranstalter (... andere Vereine hätten vielleicht die Ausrichtung wegen zu kleiner Turnhalle abgelehnt?).
... sowie des Bürgermeisters der Gemeinde Wettenberg, Thomas BRUNNER, wurde - wie auch im Topsport üblich - die Nationalhymne gespielt.
Ein sehr bewegender Moment. Dopingkontrollen gab es allerdings hier keine ...!
<< Besonderheit der Wettkampfstätte:
Die Disziplin Bodenturnen fand im benachbarten Kultursaal statt. Während in diesem Saal normalerweise die Akteure auf der Bühne zu sehen sind und das Publikum im Parkett sitzt, war es dieses Mal umgekehrt:
Heinrich LEHMKÜHLER, Käthe CLEVER
Die älteste Turnerin des Wettkampfes war in diesem Jahr Käthe CLEVER (Jahrgang 1936) vom TuS Porselen, da die bisher 11-malige Seniorenmeisterin aus Halle, Johanna QUAAS (Jahrgang 1925), wegen einer Schulterblessur, 2012 nicht an den Start ging. Der ältester Turner des Wettkampfes war Heinrich LEHMKÜHLER (Jahrgang 1930) vom ATV Dorstfeld 1878, der sogar Rang drei in seiner 80+-Wettkampfklasse schaffte!
1988 in Seoul war er einst der mit 18 Jahren jüngste Turn-Olympiasieger (Boden, Mannschaft) der Geschichte: Damals für die Sowjetunion startend, geht nun am Sonntag, 24 Jahre danach, Sergei CHARKOW im Altersbereich M 40 - 44 für TV Germania DILLINGEN als einer der prominenten Teilnehmer an die Gräte ...
Die Großwetterlage sorgte schon am Samstag für hohe Temperaturen, so dass man sowohl die Leistungen der Aktiven, aber auch die Konzentrationsfähigkeit der Kampfgerichte ganz besonders würdigen muss!
So gab "alte" und "neue" Titelträger am ersten Tag - mit Sicherheit wird auch der zweite Wettkampftag viele sehenswerte Übungen und erinnerungswürdige Momente bringen... * Aus Wettenberg: GYMmedia-Korrespondentin Sabine BRANSER
Olympiasieger Sergei Charkow (li) und Sportwissenschaftler Dr. Klaus Knoll, zwei Ex-Leistungssportler selbst in Aktion!
* Sonntag, 1. Juli - zweiter Wettkampftag
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Der Teil zwei der Deutschen Seniorenmeisterschaften gehörte den jüngeren Altersklassen, den 30- bis über 40-Jährigen.
Wie angkündigt, war auch der langjährige Bundesliga-Turner und frühere Auswahlturner der UdSSR und später Deutschlands, Sergei CHARKOW, nicht nur am Start sondern wurde auch Deutscher Seniorenmeister in der AK W 40+.
Auch in der AK M 55+ holte ein Ex-Champion früherer Jahre Seniorengold: Der DDR-Meister von 1976 am Reck, Friedhard BECK, aus Saalfeld (Thüringen.)
* Bemerkenswert:
Der Markkleeberger Siegfried BAUER absolvierte hier seinen 599 (!!) Wettkampf (M 70+)!
Im August in Freyberg / Unstrut wird er zum 600. Mal (!!) in einem Wettkampf an die Geräte gehen.
Siegerehrung der Altersklasse W 70+
* ALLE DEUTSCHEN MEISTERINNEN
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** EHRENTAFEL - FRAUEN: * W 70: 1. Renate RECKNAGEL
- (Bremen 1860) - 37,000
* W 65: 1. Frauke POTH
- (Vorhaller TSV 1879) - 36,000
* W 60: 1. Lilo LINDEMANN
- TB Wiesbaden 1864) - 37,525
* W 55: 1. Ursula WILLWOLL
- (TuS Klingenthal e.V.) - 39,250
* W 50: 1. Petra WALLSCLÄGER
- (BSG Eisenhüttenstadt) - 39,450
* W 45: 1. Dagmar ROTHARDT
- (TV Oberhausen) - 50,800
* W 40: 1. Annette WIRTH
- (Heidelberger Turnverein) - 50,700
* W 35: 1. Katharina WILDING
- (Berliner TSC) - 50,550
* W 30: 1. Mareike FISCHER
- (Turnzentrum Bochum-Witten) - 40,700
>> Alle Ergebnisse, Frauen W 30 - 70
Siegerehrung Männer, M 80+: Löffler vor Bretfeld, dann Lehmkühler (re.)
Wie schon 2011 hatte auch in diesem Jahr die zuvor 11-malige Deutsche Seniorenmeisterin in Folge und älteste Wettkampfturnerin der Welt, Johanna QUAAS aus Halle / Saale, wegen einer leichten Schulterverletzung auf einen Start verzichten müssen und bereitet sich dafür auf ihren Start beim 90. Jahnturnfest am 18. August in Freyburg / Unstrut vor.
Ungeachtet dieser leichten Einschränkung absolvierte die 86-Jährige aber letzte Woche zum 15. Mal erfolgreich die Bedingungen des Deutschen Sportabzeichens.
Eingeladen zu einer Public Viewing-Großveranstaltung nach Hong Kong muss Johanna Quaas aber leider Ende Juli auch auf diese Reise verzichten. Für sie geht dort der älteste deutsche Turn-Olympiasieger Klaus KÖSTE (69; Sprung-Olympiasieg München 1972) an die Geräte, der nach zwei schweren Herzoperationen wieder dabei ist, sich an den Geräten fitzumachen ... (c) gymmedia
Olympia-Resümee des Österreichischen Turnverbandes: Internationaler Aufwärtstrend bestätigt.
Friedrich Manseder ÖFT-Präsident
Österreich eröffnet Strukturdebatten:
Spitzensport und Gesellschaft
Österreichs Vorturner, der Präsident des "Österreichischen Fachverbandes Turnen" (ÖFT), Friedrich Manseder: „Wir sind stolz auf unser Olympia-Trio, ich gratuliere sehr herzlich!“
Erstmals in der Geschichte hatten sich Sportler/innen aus drei Sparten des ÖFT für die Olympische Spiele qualifiziert: Caroline Weber wurde gestern starke 18. in der Rhythmischen Gymnastik. Fabian Leimlehner und Barbara Gasser landeten trotz nicht optimaler Tagesverfassung als 39. bzw. 46. in der ersten Hälfte des stärksten Turn-Wettkampffeldes der Welt.
Olympia-Resümee des Österreichischen Turnverbandes:
Internationaler Aufwärtstrend bestätigt.
Nach 48 Jahren olympischer Absenz des österreichischen Kunstturnens war dies weder ein „Versagen“, noch ein „Olympia-Tourismus“, wie manche Medien irren. sondern: es handelt sich um ein beachtenswertes Comeback am Weg zur Spitze. * Fabian Leimlehner hatte sich am 28. Juli bei seiner schwierigsten und riskantesten Kombination über das Reck um wenige Zentimeter „verflogen“. Dies brachte ihn um seine sonst vorhandene und erhoffte Top20-Chance. Mit der Wiederholung der fehlerfreien Leistung seines internationalen Qualifikations-Wettkampfes (ein halbes Jahr zuvor in derselben Halle) hätte Leimlehner sogar überraschend das olympische Mehrkampffinale erreicht. Sein 39. Gesamtrang ist der drittbeste aller bis jetzt 25 ÖFT-Turner bei Olympischen Spielen.
Der 24-jährige in Innsbruck lebende Oberösterreicher blickt längst wieder nach vorne: „Ich bedanke mich bei allen, die mich auf dem Weg nach Olympia begleitet haben: Bei meiner Familie, meiner Freundin, meinem Trainer und dem Verband. Es war sicher nicht immer einfach, doch nehme ich viele Eindrücke des größten Sportereignisses der Welt nach Hause. Leider verlief mein Wettkampf nicht wunschgemäß.
Leimlehner
Dennoch konnte ich wichtige Erfahrungen sammeln, die sicher von großer Bedeutung für mein Ziel Rio 2016 sind. Man muss erst lernen, mit so einer großen Kulisse umzugehen.“ Leimlehner spart auch nicht mit Kritik: „Alleine mit meiner Qualifikation nach so langer Zeit konnte ich für Österreichs Turnsport einen wichtigen Meilenstein setzen. Umso trauriger macht es mich, wenn wir Sportlerinnen und Sportler des Olympic Team Austria dann als Wettkampftouristen bezeichnet werden. Ich bin mir absolut sicher, dass jeder sein Bestes gegeben hat und weiter sehr hart arbeiten wird, um dann 2016 Erfolg zu haben. Solche Aussagen können nur von Leuten kommen, die nicht viel Ahnung vom Spitzensport haben.“
Barbara GASSER Österreich
Barbara Gasser gelang am 29. Juli ein sehr selbstbewusster und aktiver Olympia-Auftritt mit ausgeprägtem Kämpferherz. Leider blieb sie in der Bewertung hinter ihren Möglichkeiten zurück: „Ich bin nicht fehlerfrei durchgekommen.“
Ihr 46. Platz war dennoch der beste unter den bis jetzt zwanzig für Österreich bei Olympischen Spielen angetretenen Turnerinnen. Vor den Spielen als anvisiertem Karriere-Höhepunkt hatte die 22-jährige in Kanada lebende Lustenauerin mit einem Rücktritt in absehbarer Zeit geliebäugelt. Nun hat sich dies völlig geändert: „Ich habe in London riesige neue Motivation getankt. Ich lege zwar im Herbst wegen des Studiums eine Wettkampfpause ein und werde nur trainieren. Doch trotz oder vielleicht sogar gerade wegen meines nicht optimalen Olympia-Wettkampfes mache ich jetzt ganz sicher bis 2016 weiter. Mein nächstes Ziel ist die EM 2013.“ Neuer Fokus: Turn-Mannschaftsbewerb. Barbara Gasser und Fabian Leimlehner sind überzeugte „olympische Nicht-Eintagsfliegen“.
Beide betonen, dass ihnen der Druck der österreich-internen Konkurrenz höchst bewusst ist und sie sich äußerst anstrengen müssen, um bei der entscheidenden Qualifikation für Rio 2016 wieder die besten sein zu können. .“
Leimlehner, Weber
So gilt ein Hauptaugenmerk der kommenden Jahre dem Mannschaftsbewerb, wo sie sich selbst in einer wichtigen Führungsrolle erkennen. Gasser: „Manche werden zweifeln, doch ich halte es für möglich, dass wir uns als Team qualifizieren. Man muss sich hohe Ziele setzen, damit man weiß, wo es hinzuarbeiten gilt“. Leimlehner: „Wir Turner haben uns als nächste große gemeinsame Aufgabe gestellt, bei der EM 2014 erstmals das Mannschaftsfinale der besten Acht zu erreichen. Wenn wir jetzt unsere Trainingsbedingungen strukturell weiter verbessern können, schaffen wir das. Unsere Mannschaft hat Zukunft!“
Caroline Weber Österreich
Österreichs internationale Top-Gymnastin Caroline Weber verabschiedete sich in London 26-jährig als drittälteste Gymnastik-Teilnehmerin (nach zwei 27-Jährigen) von den Olympischen Spielen: „Rio 2016 ist für mich zu weit weg. Ich habe hier alles gegeben und vier ausgezeichnet gelungene Übungen gezeigt. Ich glaube nicht, dass ich die Kraft und Energie aufbringen kann, um noch einmal vier Jahre täglich so hart zu arbeiten. Mein nächstes großes Ziel ist die Heim-Europameisterschaft 2013 in Wien. Ich setze nun einen Schritt nach dem anderen.“
Weber ist die erste von bis jetzt vier österreichischen Rhythmischen Gymnastinnen, die es zweimal bis zu den Olympischen Spielen geschafft hat.
Ihre Plätze 17 (Peking) und 18 (London) sind außerdem die beiden deutlich besten. In London musste die Ausnahmeerscheinung am 9. und 10. August eine ihr nicht unbedingt wohlgesonnene Jury verkraften.
Die BBC-Fachkommentatorin sprach aus, was das Publikum mit seinem Riesenapplaus zum Ausdruck brachte: „We would have loved to see Caroline Weber in the Top 10 Final. Such a great person, such great performances, so great humour and style!“
ÖFT-Präsident Prof. Friedrich Manseder sieht die Arbeit seines Turnverbandes in London bestätigt: „Olympia hat eigene Gesetzmäßigkeiten. Wir sind alle sehr stolz auf Barbara, Caroline und Fabian. Sie sind große Vorbilder für die Jugend und starke Persönlichkeiten. Alle drei haben Österreich bei den Olympischen Spielen absolut würdig vertreten. Ich gratuliere ihnen und ihren langjährigen Trainern Luchia Egermann, Christine Frauenknecht und Petr Koudela sehr herzlich! Beim ÖOC bedanke ich mich für die sehr gute Zusammenarbeit.“
Eine Absage erteilt Manseder der in der Öffentlichkeit geführten Diskussion über sogenannte olympische Wettkampftouristen: „Dass Österreich in London bis jetzt noch ohne Medaille dasteht, darf man nicht den Sportlern vorwerfen. Sie alle haben mit ganzer Kraft das Bestmögliche aus den ihnen gebotenen Möglichkeiten heraus geholt. Das Grundproblem liegt viel tiefer. In Österreich existiert jenseits des Schnees kein echtes Bekenntnis zum Spitzensport.“
Manseder weiter:„Wir dürfen nicht die Symptome der Medaillenflaute bekämpfen, sondern müssen uns um die Ursachen kümmern. Wir stehen im internationalen Konkurrenzkampf und haben im Vergleich zu den anderen Ländern, mit denen wir uns sonst gerne messen, schlechtere Karten. Es gibt zu wenige Trainingszentren, zu wenige Trainerposten, zu wenig Zusammenarbeit mit den Schulen bei der Talentfindung, zu wenig Sport in den Schulen, keine langfristig verfolgte Strategie. Hier überall besteht dringender Handlungsbedarf, wenn wir Österreichs Sommersport-Nachzüglertum beenden wollen.“
Mag. Robert Labner ÖFT-Generalsekretär
Und wie geht es weiter...? ÖFT-Generalsekretär Robert Labner interpretiert die Olympia-Bilanz 2012 als Arbeitsauftrag: „Obwohl Österreichs Turnsport in den letzten Jahren kräftig aufgeholt hat, stoßen wir nun an eine Grenze.
Unsere direkte internationale Konkurrenz hat durchwegs bessere Trainings-Rahmenbedingungen. Wir halten nur dank des riesigen persönlichen Engagements aller Beteiligten auf olympischem Niveau mit. Es ist ein Schulterschluss mit allen Partnern im Sport notwendig, um den nächsten Schritt zu schaffen: Infrastrukturell wie organisatorisch mit der Konkurrenz zumindest gleichzuziehen."
* Quelle: Ö F T
Deutsche Jugendmeisterschaften 2012 Turnen männlich
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