08. März 2010  
Weilheim-Teck, Deutschland  
Trampolinturnen

Trampolin-Know-how: 4 x 4 ist nichts für schwache Nerven!

Gerätentwicklungen und technisches Know-how im Turnen sind eng verknüpft mit der Gesamtentwicklung der Sportart.
In einem ständigen Wechselspiel stellen die einzelnen Disziplinen höhere Anforderungen an Wettkampf- und Trainingsgeräte, wie auch die Geräthersteller durch engste Kontakte mit der Trainings- und Wettkampfpraxis die mögliche Ausprägung entscheidender Leistungsfaktoren wesentlich beeinflussen können.
Das jüngste Beispiel im Trampolinturnen - die Einführung der Flugzeit ("Time of flight") als neues und drittes Wertungskriterium - geht auch zurück auf die ständige Verbesserung der weltbesten Trampolingeräte, wie wir vom Präsidenten des Technischen Komitees Horst Kunze und vom Geschäftsführer des Marktführers "Eurotramp", Herrn Dennis Hack erfuhren...:

'P r e m i u m 4x4'; FIG-geprüft!

Wir waren bei den Messungen am absoluten Leistungslimit. Wäre das Premium 4 x 4 nur ein wenig stärker gewesen, dann wäre es durch die Prüfung gefallen. Früher waren die Bänder 6 und 4 mm breit; heute sind sie 4 x 4 mm breit, welches einen deutlich geringeren Luftwiderstand darstellt.

<< Das "4 x 4" ist nichts für schwache Nerven!
Die Top Turner sind jedoch begeistert über den Leistungszuwachs und kommen nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr gut damit zu recht. Russland benutzt die Tücher seit ein paar Monaten und sind begeistert! Nigel Rendell aus England sagte, 'dass es den Trampolinsport auf ein neues Niveau heben wird....!' "
  - so Dennis Hack.

Eurotramp stellt somit das leistungsfähigste 4x4mm-Sprungtuch vor, das jemals vom Internationalen Gymnastikverband FIG zertifiziert worden ist.

Dennis Hack im Gespräch mit Sportwissenschaftler Ludwig Schweizer (re.) (Uni Freiburg), verantwortlich für Zertifizierungen

Durch die materialseitige Verschmälerung der Stränge kann das Maß der reaktiven Wurfkraft gesteigert werden, ebenso durch die Verschiebung des Verhältnisses Bandbreite - dazwischenliegender Freiraum, welches Einfluss auf den Luftwiderstand hat.
Eine ungebremste Steigerung der Wurfkraft eines Trampolintuches hätte jedoch zur Folge, dass nicht nur die messbaren Flughöhen der Athleten, sondern dass dabei auch das Risiko der Nichtbeherrschung der sportlichen Techniken und damit die Gesundheitsgefährdung extrem gesteigert würden.


Die Geräte-Zertifizierung
Dazu der Präsident des Technischen Komitees Trampolinturnen der F.I.G, Horst KUNZE (Rinteln):
"Bei sonst äußerlich und optisch nahezu Baugleichheit fühlen sich die Tuchveränderungen natürlich für die Wettkämpfer unterschiedlich an und führen bei den Spitzenleuten zu höheren Sprüngen. Das darf natürlich nicht grenzenlos gesteigert werden. Deshalb legt die Gerätekommission Grenzwerte fest. Geräte, die diese Werte überschreiten, werden nicht 'zertifiziert', also nicht zugelassen."
Die Höchstgrenze im Trampolinturnen wird wie folgt bestimmt:
Einw Kugel (Gewicht: 60 kg mit 40 cm Durchmesser) wird aus 4 m Höhe auf das Tuch frei fallengelassen. Der Rückprall darf dann ein festgelegtes Maß nicht überschreiten!

Irina Karawajewa (RUS)
- Träume vom Fliegen!

Insgesamt eine spannende Entwicklung, von der die Experten sich  - bei beherrschtem Risiko - eine verbesserte Objektivierbarkeit der Leistungen und eine weitere Steigerung der Attraktivität des Trampolinturnens erhoffen.
(c) Eckhard Herholz, 
     GYMmedia INTERNATIONAL