13. Juli 2013  
Chikago, USA  
Rhönradturnen

10. RHÖNRAD-WM 2013: Novum - Japan gewann - wie Deutschland - dreimal Finalgold!

Vom 09. - 13. Juli 2013 finden in Chikago (USA) die 10. Jubiläumsweltmeisterschaften im Rhönradturnen statt. Knapp 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (59, Elitebereich; 48 Junioren) sowie 8 Mannschaften und erstmals 21 Aktive im neuen Einreifen-Wettbewerb ("Mono-Wheel"-Premiere) werden in Chikago an den Start gehen.
Erstmals findet eine Rhönrad-WM außerhalb Europas in Übersee statt. Nach der Eröffnung am Dienstag begannen am Mittwoch (10. Juli) im Athaneum-Theater zu Chikago die Wettbewerbe: Erstmals in der Geschichte gewann am Donnerstag mit Yasuhiko TAKAHASHI (<< Foto, li.) ein Japaner den WM-Titel im Mehrkampf.
Bei den Frauen holte die Ex-Jugend-Weltmeisterin von 2011, Riccarda VOGEL nun auch Elite-Gold vor ihren deutschen Teamkolleginnen Kathrin SCHAD und Svenja TREPTE.
Auch die neue Mono-Wheel-Disziplin blieb in deutschen Händen. Mit dem 10.Team-Gold in Folge unterstrich Deutschland zwar weiterhin seine Stärke, aber am Finaltag gewannen die Japaner alle drei Goldmedaillen ...!


* ELITE, Frauen - Mehrkampf
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Nach der ersten Disziplin "Spirale" im Rahmen des Mehrkampfes ist bei den Frauen ein deutsches Trio in Führung gegangen:
Die WM-Dritte von Arnsberg 2011, Kathrin Schad, führt mit 11,40 Punkten vor der Deutschen Meisterin Svenja Trepte (11.100) und vor Riccarda Vogel (10,60).
Dann erst - noch hinter der Schweizerin Cheyenne Rechsteiner (10,55) die Mehrkampf-Titelverteidigerin Laura Stullich (9,95) auf Rang 5 vor Sarah Metz (GER; 9,35).
Angetreten waren insgesamt 29 Turnerinnen aus 11 Nationen.

Gleich dreimal eroberten am Ende des Mehrkampfes erneut die deutschen Farben bei der Mehrkampfentscheidung der Frauen das Siegerpodest:

Deutsche Rhönraddominanz weiterhin bei den Frauen:
Riccarda Vogel (Mitte) wird Weltmeisterin vor Kathrin Schad (li.) und Svenja Trepte


* ELITE, Männer - MehrkampfZur letzten WM vergab der Niederländer insbesondere mit einer schwachen Spiralkür alle Medaillenchancen - wurde am Ende gar nur Fünfter, obwohl er die beste Geradekür anbot: Diesmal nun turnte Boy Looijen jedoch fast 2 Punkte mehr (10,50) und setzte sich somit an die Spitze des 19-köpfigen Männerfeldes aus 9 Länder.
Knapp nur hatte bei der letzten WM der Japaner Yasuhiko Takahashi als Vierter eine Medaille verpasst: Diesmal nach Spirale Platz zwei (9,70), gefolgt von seinem Landsmann Motonobu Tamura (9.65), der damals hinter den beiden Deutschen Robert Maaser und Christoph Clausen Mehrkampfbronze gewann.
Maaser trat diesmal im Mehrkampf nicht an. Bester deutscher Turner ist momentan der Neuling Marcel Schawo auf Rang 4 (9,20), gemeinsam mit dem Österreicher Alexander Müller.
Der Deutsche Meister Christoph Clausen rangiert hinter dem US-Amerikaner Max Brinkmann (8,95) auf dem 7. Platz (8,85).
>> Detaillierte Resultate, Mehrkampf nach Spirale

Doch am Ende des Mehrkampfes kam es schon einer kleinen Sensation gleich, als zum ersten Mal in der Geschichte ein Japaner Mehrkampf-Weltmeister wurde:
Dieses Kunststück vollbrachte
Yasuhiko TAKAHASHI, der sich mit 11,65 Punkten sogar gegen den Musik-Weltmeister Boy LOOIJEN (NED) durchsetzte, aber vor allem in der Disziplin Sprung, einem Salto rw. mit 1/1-Schraube, und 10,40 Punkten, den historischen Mehrkampfsieg eines Japaners perfekt machte, zudem noch unterstrichen durch den Vize-Weltmeistertitel seines Landsmannes Motonobu TAMURA. Boy LOOIJEN aus den Niederlanden gewann die Bronzemedaille.

Deutschlands erfolgsgewohnten Athleten blieben gänzlich ohne Medaillen:
Marcel Schawo wurde Fünfter, der Deutsche Meister Christoph Clausen - gesundheitlich durch Erkältung gehandicapt - ließ sogar die Musikkür aus und wurde nur 14.!

>> Detaillierte Mehrkampf-Resultate

* WM-PREMIERE - Mono Wheel (Einreifen)
- DER MEHRKAMPF DER MÄNNER

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Zur WM-Premiere dieser neuen, nunmehr offiziellen WM-Disziplin, stellten sich insgesamt 12 Turner aus 5 Länder. Die Mehrzahl allerdings, nämlich ein Drittel, kam aus Deutschland.
Nach dem Pflichtprogramm setzten sich auch hier drei deutsche Athleten an die Spitze:
Zunächst führt Hauke Narten mit der Tageshöchstwertung von 21,20 Punkten vor dem Deutschen Meister Oscar Kaufmann (20,40) und vor dem Strausberger Robert Maaser (19,30).
Hinter dem deutschen Trio war Lokalmatador Bobby Cookson (17,10) Vierter vor Japans bestem Turner Yasuaki Yoshikawa mit 16,90 Punkten.

Auch im Kürprogramm mit Musik lief der Deutsche Hauke NARTEN vom VfB Fallersleben zu Bestform auf, erzielte auch hier die Höchstnote von 50,70 und wurde mit über drei Punkten Vorsprung (= 71,90)  erster Mono-Wheel-Mehrkampf-Weltmeister der Geschichte.
Als Vize-Weltmeister sichert Robert MAASER aus Strausberg - der im Vorfeld durch seine "Cyr-Rad"-Show-Auftritte im deutschen Fernsehen schon viel für die Popularisierung dieser nun neuen WM-Disziplin getan hatte - auch hier die "deutsche Vorherrschaft" und holte mit den jeweils zweitbesten Übungen und 68,30 Punkten Silber.
Die Bronzemedaille ging an Kanadas Paul PERREAULT (68,00), die er sich mit der zweitbesten Kürleistung regelrecht erkämpft hatte.
Deutschlands Bester in beiden nationalen Qualifikationen, Oscar Kaufmann vom SC Siemensstadt Berlin, blieb nur der medaillenlose vierte Rang (67,30)
   >> Detaillierte Mehrkampf-Resultate

Im Einreifen-Finale der Männer spielte der Strausberger Robert MAASER seine ganze Routine und Wettkampferfahrung aus, steigerte sich um über drei Punkte auf 52,20 und gewann das Mono-Wheel-Finale bei dessen WM-Premiere.
Doch mit nur 0,1 Punkten Differenz blieb ihm der Mehrkampfchampion Hauke NARTEN derart dicht auf den Fersen, dass man durchaus von einer Wimpernschlagentscheidung sprechen kann - 52,10 und Silber für ihn.
Paul PERREAULT (CAN) steigerte sich auch auf 50,10, während Oscar Kaufmann nicht an seine Mehrkampfleistung herankam und Vierter wurde (46,80).
 >> Detaillierte Final-Resultate

FINALS am ABSCHLUSSTAG (Samstag, 13. Juli)
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* MÄNNER, Elite: Top-Nation Japan!
Als der Japaner Kazuya ENUKA die letzte Gerade-Übung dieser 10. Jubiläums-WM in Perfektion auf das Hallenparkett zaubert und die insgesamt vierte japanische Goldmedaille gewann, stand fest:
Solch' ein WM-Ergebnis hat es bisher noch nicht gegeben:
Den erfolgsverwöhnten deutschen Männern blieb in den Finals nur zwei Bronzemedaillen, durch Marcel SCHAWO mit der Spirale und den Deutschen Meister Christoph CLAUSEN am Sprung!
Alle drei Goldmedaillen aber gingen nach Japan:
Motonobu TAMURA (9,75) gewann die Spirale,
Kazuya EZUKA siegte bei der Gerade (12,45) und
der Mehrkampfsieger Yasuhiko TAKAHASHI triumphierte beim Sprung (10,5).
Einen schönen Erfolg feierten auch die beiden Österreicher Alexander MÜLLER (Gerade, gemeinsam mit Boy LOOIJEN aus den Niederlanden) und mit Vincent KLIMO beim Sprung, während LOOIJEN sich noch den Vize-Titel beim Geradeturnen holte!
* Zumindest bei den Männern unterstrich das Gesamtergebnis die zunehmende Internationalisierung dieser, einst von den Deutschen einst erfundenen und lange Zeit dominierten Disziplin.
   >> Final-Resultate, Männer

* FRAUEN, Elite: Top-Nation - weiterhin Deutschland!
Die deutschen Damen räumten am Schlusstage dieser WM dagegen noch einmal alle Titel ab:
Kathrin SCHAD bei der Spirale, vor Svenja TREPTE,
Laura STULLICH beim Geradeturnen, wobei hier Mehrkampf-Campion Rebecca Vogel hinter der Schweizerin Cheyenne RECHSTEINER und der Japanerin Aya HORIGUCHI - wenn auch nur knapp dahinter (- 0,1) als Vierte - medaillenlos blieb; und
Sarah METZ mit Sprunggold vor Myrna VAN BERKEL (NED) und Ruth Kari KROKEIDE (NOR). Riccarda Vogel patzte hier und wurde Sechste...
  >> Finalresultate, Frauen

Erstes Fazit
Die stetig fortschreitende Internationalisierung des Rhönradturnens
dokumentiert sich nun auch in den Ergebnissen, was insbesondere bei den Männern abzulesen war: Alle konventionellen Titel sind nun erstmals in japanischer Hand, Deutschland holte in der Premieren-Disziplin durch Robert Maaser nur einmal "Trost"-Gold...!

Bei den Frauen ist Deutschland nach wie vor die weltweite Nummer eins, wobei auch hier Medaillenleistunge bereits durch vier weitere Länder erbracht wurden: Schweiz, Niederlande, Norwegen, Japan ... 


* Montag, 08. Juli: 10. IRV-Generalversammlung
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* Die 10. Geralversammlung des Internationalen Rhönrad-Verbandes beschäftigte sich am Montagabend in Chikago erstrangig mit Fragen und Problemen der eigenen Verbandsstruktur sowie der Finanzierung und bildete eine Kommission, die sich zeitnah mit weiteren Vorschlägen und Ideen zur Optimierung der Verbandsstrukturen erarbeiten soll.
Insgesamt erhielten die Mitgliedsländer mehr Mitspracherechte, insbesondere bei der strategischen Ausrichtung des Verbandes.

* Neben einem neuen Leitbild wurden auch das Förderkonzept und die Beitrittsverhandlungen des IRV zu einem internationalen Sportfachverband genehmigt. Der IRV wird sich deshalb in den kommenden Monaten auch um die Vernetzung mit großen internationalen Sportverbänden kümmern, um das Netzwerk des Rhönradsports zu erweitern und in die Welt zu tragen.

* Der bisherige IRV-Präsident Paul SIELER (GER) wurde (in Abwesenheit) einstimmig in seinem Amt bestätigt, ebenso der Vize-Präsident Günter FISCHER (GER).
* Neuer Fize-Präsident Finanzen wurde Ruedi HUG (SUI), als Kassenprüfer fungiert Gernot JOCHEM (GER).

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* Das war der Z E I T P L A N in Chikago
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* Dienstag, 09. 07.: (Ortszeiten)
- 15.00 Uhr - ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG
* Mittwoch, 10. 07.:
- 11.30: - Mehrkampf, Junioren; Einreifen (Mono Wheel (Pflicht)
- 17.00: - Mehrkampf, Elite: Spirale
* Donnerstag, 11. 07.:
- 10.30: - Mehrkampf, Junioren: Gerade & Sprung
- 17.30: - Mehrkampf, Elite: Gerade & Sprung
* Freitag, 12. 07:
- 12.30: - Mono-Wheel, Kürprogramm
- 18.30: - Team-Wettbewerb; FINALE Mono-Wheel
* Samstag, 13. 07.:
- 11.30: - FINALS, Junioren
- 17.00: - FINALS, Elite
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