27. September 2011  
Berlin, Tokio  
Gerätturnen

Deutsches WM-Turnteam Deutschland bezog Quartier in Tokio

Verabschiedung zur vor-olympischen WM
Nach Ankunft heute morgen Tokioter Zeit 7.40 Uhr und 11 Stunden Flug ab Frankfurt / Main haben sowohl die Frauen als auch die Männer des Turn-Teams Deutschland in der WM-Stadt Quartier bezogen.
Bevor sie am kommenden Montag ins offizielle WM-Hotel umziehen, sind die deutschen Turner Gäste im nationalen japanischen Trainingszentrum, um sich zu akklimatisieren und mit den Japanern, den Holländern und Franzosen sich auf die kommende vorolympischen WM-Tage (7. - 16. Oktober) vorzubereiten.
Gestern sind die Männer auf dem Flughafen Berlin-Tegel bei einer Pressekonferenz offiziell verabschiedet worden ...

Pressekonferenz zur Verabschiedung des Turnteams Deutschland zur WM 2011
im Raum 'Fokker & Lilienthal' des Flughafen Berlin-Tegel

Marcel NGUYEN, wie alle anderen Teammitglieder, empfingen die besten Wünsche des neuen DTB-Sponsors 'LOTTO', vertreten durch Erwin HORAK, Präsident von Lotto Bayern

Dabei geht es um die beiden sich leistungsmäßig ziemlich auf Augenhöhe befindenden Andreas Toba (TK Hannover) und Thomas Taranu (KTV Straubenhardt).

Angeführt wird der Mannschafts-Europameister Deutschland (2010) vom aktuellen Mehrkampf-Europameister Philipp BOY (SC Cottbus), der auch die Nr. 1 in Deutschland ist und als aktueller Vize-Weltmeister in Tokio auf den Weltmeister Kohei UCHIMURA (JPN) trifft.
Mit dem aktuellen Barren-Europameister Marcel NGUYEN und dem WM-Dritten von Rotterdam (2010) am Reck, Fabian HAMBÜCHEN, steht den deutschen ein Super-Trio vor, denn die Prioritäten liegen eindeutig auf der Mannschaft, die sich unter den besten acht für Olympia 2012 qualifizieren will.
Deshalb ordnet auch Philipp BOY diesem Hauptziel alle persönlichen Ambitionen unter:
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Nach drei harten Trainingswochen Kienbaum, erfolgreichen Abschlusswettkämpfen, geht es nun in der WM-Vorwoche erstrangig darum zu stabilisieren, zu perfektionieren: "Zum Schluss hatte man das Gefühl, man wird nicht besser, sondern schlechter ... das Gefühl werden wir jetzt umdrehen", stöhnte der Deutsche Mehrkampfmeister Philipp Boy ein wenig, der an zweiter Stelle natürlich auch nicht vergessen wird und will, dass er ein exzellenter Reckturner ist und durchaus auch eine 7.6 Schwierigkeit anbieten kann, wenn die sichere "7.4" die Olympiaqualifikation möglich gemacht hat.

"Das Team ist der Star"
Vielleicht ist Fabian HAMBÜCHEN nach seinem Achillessehnenriss im Januar sogar zu mehr als vier Geräten fähig, vielleicht erscheint sogar ein Einsatz an Boden und Sprung möglich. Dies lassen zumindest seine Trainingsergebnisse erwarten, letzte Entscheidungen aber fallen wirklich erst in den letzten Stunden vor der WM, alles aber immer unter der von allen stets überbetonten Prämisse der Mannschaftsdienlichkeit, wie uns auch der Wetzlarer vor der Kamera versicherte:
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Der Deutsche mit den asiatischen Genen ...
Alle, die ihn turnen sehen, schnalzen ob seiner Eleganz und scheinbaren Leichtigkeit des Seins mit der Zunge, und wenn der Unterhachinger Marcel NGUYEN dann am Barren zaubert, agiert er mit einem ähnlich günstigen Kraft-Last-Verhältnis in der Holmengasse, wie die an diesem Gerät schier übermächtigen asiatischen Turner.
Mit dem EM-Titel (Berlin 2011) ausgestattet musste er zuvor auch eine Verletzung überwinden, war bei der Vorjahrs-WM in Rotterdam nicht dabei, hat aber nun ein sehr gutes dreiviertel Jahr hinter sich:
Am Boden turnt er schon wieder die alte Übung (6.6). Am Spezialgerät Barren hat er seit der EM (6.9) zwei Zehntel Schwierigkeit mehr draufgepackt und ist generell guter Dinge und längst kein heriger Hase mehr ...:
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Hirsch, Hambüchen: ... verblüfft, als Ziesmer auftauchte!


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Der Saarländer Eugen SPIRIDONOV und der Stuttgarter Sebastian KRIMMER sind die weiteren stabilisierenden Faktoren im Mannschaftsverbund.
Und ob der Jüngste in der Mannschaft, Andreas TOBA (20) sein WM-Debüt erlebt oder ob man dem etwas gestandeneren Thomas TARANU den Vorzug als 6. Mann im Team gibt, das wird man noch in dieser Woche vor Ort zu entscheiden haben.
(E. Herholz, gymmedia

Das Turn-Team Deutschland zur WM 2011:
v.li.: Eugen Spiridonov, Fabian Hambüchen, Sebastian Krimmer, Andreas Toba, Thomas Taranu, Marcel Nguyen, Philipp Boy.