22. März 2014  
Berlin  
Gerätturnen

'Goldenes Band' für Ronny Ziesmer und Michael Ballack

Seit 1927 wird die älteste Ehrung im Sport - das "GOLDENE BAND" - vergeben.
Die diesjährige 65. Auszeichnung vergab am Samstag im Hotel Best Western in Berlin-Steglitz der 'Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg' an den Ex-Turner des Turn-Teams Deutschland, Ronny ZIESMER, und an den Ex-Nationalmannschaftskapitän der Fußballer, an "Capitano" Michael BALLACK, der in 98 Länderspielen 42 Tore für Deutschland erzielte und mit einem Abschiedspiel in Leipzig 2013 aus seiner aktiven Sportlerkarriere verabschiedet wurde.
Als Laudator für den Turner agierte der zweifache olympische Silbermedaillengewinner (1988) und jetzige Vize-Präsident Spitzensport des DTB, Sylvio Kroll, der an den einst begnadeten Beherrscher des dreidiomensionalen Raumes erinnerte und den unbändigen Kampfgeist des angehenden Paralympikers lobte. Der renommierten Neurochirurg des Unfallkrankenhauses Berlin (UKB), Dr. Andreas Niedeggen, der damals den Athleten operiert hatte und als Überraschungsgast geladen war,  würdigte Ronny's imponierende Grundeinstellung zum Trauma: 'Ich schau nur nach vorn, nicht zurück. Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen, sondern nur auf den Hals...!"
Für den Fußballer ergriff Harald Stenger, der langjährige Pressesprecher des DFB das Wort, und beschrieb insbesondere die außergewöhnlichen Persönlichkeitsmerkmale eines herausragenden Ausnahmekickers der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und des Weltfußballsports: "Er hat nicht nur sich selbst gesehen, sondern immer versucht, seine Mitspieler einzubinden. Ich bin dchon ein wenig stolz, dass er sich zu einem solchen Weltklassespieler entwickelt hat", sagte Jürgen Häubner, der einst Michael Ballack in der Knabenmannschaft in Karl-Marx-Stadt betreute, denn auch er war von den umsichtigen VDS-Kollegen geladen und erlebte mit Rührung die Ehrung seines einstigen Schützlings:


Auch die weitere Gästeliste dieses Abends war exklusiv:
Von den seit 1927 mit dem "Goldenen Band" geehrten 140 Personen - die sich wie das "Who is Who" des deutschen Sports lesen - wenn dabei auch die DDR-Ära, zumindest bis 1989 ausgeklammert ist - zuzüglich auch der Mitglieder zweier ruhmreicher Mannschaften (1963: Berliner Hockey-Club; '82: Wasserfreunde Spandau 04) waren anwesend:
- eben ein Vertreter des '63'er-Hockeyclubs, Burkhard Pohl sowie
- Hockey-Olympiasiegerin Natascha Keller (2011), die zuletzt 2012 Fahnenträgerin der deutschen Olympiamannschaft war in London war, und
- Hartwig Gauder (1999), 50-km-Geher-Olympiasieger (1980; Bronze nochmals 1988), der "Mann mit den drei Herzen", der nach Herztransplantationen als Seniorensportler zum aktiven Ausdauersport zurückkehrte, am New York-Marathon teilnahm und u. a. den Fujisan in Japan bestieg....
... eine aufregend würdige und prominente Kulisse für die neuen Träger des "Goldenen Bandes", Nr. 141 und Nr. 142, Michael Ballack und Ronny Ziesmer.
 

VDS-Mitglied Jochen Sprenzel im Gespräch mit Michael Ballack und Ronny Ziesmer

Schon vor Abschluss seines Studiums der Biotechnologie agierte Ronny bereits seit 2007 als ZDF-Co-Kommentator und -Experte und erlebte so - mit aktiver Unterstützung der Daimler AG (Abt. Sonderfahrzeuge) - seine persönlich ersten Olympischen Spiele 2008 in Peking.

* Initiiert von seiner Stiftung "Allianz der Hoffnung" wurde das weltweit erste und einzigartige "Center for Neuronal Regeneration" auf dem Campus der Universität Düsseldorf ins Leben gerufen: > www.cnr-neurocenter.de).
Ronny war durch seine Stiftungsidee auch einer der "100 Köpfe für Deutschland" und gewann Bundeskanzlerin Angela Merkel als Schirmherrin für die Allianz der Hoffnung.
Im Jahr 2007 agierte der Cottbuser als  Botschafter der Europäischen Union im Jahr der Chancengleichheit.

* Ronny unterstützt in seiner Lausitzer Heimatregion als Botschafter den barrierefreien Tourismus sowie landesweit den Wettbewerb "Fair bringt mehr"!

Allein dieser kurze Abriss unterstreicht die Richtigkeit der Wahl der Sportjournalisten für das "Goldene Band", auch eingedenk der Tatsache, dass die wahren Heldentaten eines jeden Gehandicapten vor allem die Bewältigungen des Alltags sind. Und eben für alle jene Betroffenen ist diese Ex-Turner und angehende Paralympier aus Cottbus ein außergewöhnliches Beispiel.
In einer langen Reihe würdiger, prominenter Vertreter der deutschen Sportgeschichte - zuletzt Sven Felski (2013; Eishockey), Heiner Brand (2012; Handball), Natascha Keller (2011; Hockey) - ist Ronny Ziesmer - nach Olympiasieger Andreas Wecker (1997) und Eberhard Gienger (1975) - nun der dritte Turner und nach Marianne Buggenhagen (1991), Martina Willig (2001) und Rainer Schmidt (2009/Tischtennis/Paralympics) der vierte Behindertensportler, dem diese besondere Ehrung zuteil wird.
(- * siehe auch unter > www.vds-berlin.de)
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