22. November 2013  
Karlsruhe  
Gerätturnen

* VORSCHAU: Das Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft 2013

Tabellenführer TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau und KTV Obere Lahn kämpfen um den Titel!
Zwischen MTV Stuttgart und der KTV Straubenhardt geht's im sog. "kleinen Finale" um Bronze. Beides sind durchaus Begegnungen auf Augenhöhe. Beide Duelle haben echten Finalcharakter und überhaupt:
Das gesamte Niveau nationaler Mannschaftskämpfe des deutschen Kunstturnens, hat generell angezogen, vor allem, was die Außenwirkung, das Wettkampfambiente und die Zuschauerzugewandtheit betrifft, was insbesondere bei den Heimwettkämpfen dieses Finalquartetts ablesbar war. Zurecht investiert nun der Ausrichter, die Deutsche Turnliga, in dieses Finale 2013, wo sogar ein richtiges Turn-Podium stehen wird - im Gegensatz dazu eine Woche später, wo man beim DTB-Pokal wohl wieder "ebener Erde" agieren muss...

Paul Schneider

"Klar, ist es der Fabian, der uns so gut aussehen lässt," so Albert Wiemers, "aber wir haben dazu mit dem starken Weißrussen Andrei Lichowitzki, den 8. des Mehrkampfes der letzten WM in Antwerpen, der auch beim DTB-Pokal starten wird, aber dahinter steht auch eine sehr homogene, leistungsstarke Truppe, mit Fabian Lotz (- der zuletzt über 82 (!) Punkte turnte! - die Red.) dem Trainingspartner von Fabian Hambüchen, mit Sebastian Quensell, Thore Gauch oder mein Sohn Felix Wiemers - die haben schließlich auch alleine den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft. Das sind zwar national nicht die Top-Mehrkämpfer, aber jeder für sich, an seinem Gerät, ist schon eine Klasse für sich.... die Summe macht's dann eben, beim Score-System".
An Pferd, Ringen und Sprung mögen die Wetzgauer stärker sein, meint Wiemers. "Wir halten an den anderen drei Geräten gegen, und ... am Reck fällt die Entscheidung!, so der Trainer in freudiger Anspannung.
"Tatsächlich: Wie der Albert und seine Söhne Philipp und Felix die taktischen Einsätze planen und im Wettkampf geschickt einsetzen, das nötigt Respekt ab," so lobt Wolfgang Hambüchen, der natürlich seinen Sohn im Finale betreuen wird, das Geschick der KTV-Leute. "Anfangs war ich gegenüber dem Score-System auch skeptisch, aber jetzt bin ich überzeugt, dass es greift, die Ränge mitreißt, weil es einfach interessante taktische und psychische Komponenten mit ins Spiel bringt. Das ist nun echt eine Bereicherung in der Turnszene geworden, vor allem bei solchen bilateralen Mannschaftswettkämpfen. Nicht zuletzt dadurch sind die meisten Bundesliga-Wettkämpfe spannender und mitreißender geworden. Dieses Duell-System verstehen immer mehr. Wenn ich da an die Tristesse auf den Rängen bei der letzten EM in Moskau denke ...!"
Also: Spannender kann es vor und zu einem Turn-Finale nicht zugehen. Eine ausverkaufte Europahalle wäre da wünschenswert!
(c) GYMmedia / - ehe -

Dr. Karsten Ewald
MTV Stuttgart

⇒ ... und die KTV Straubenhardt? Dreimal waren sie im letzten Jahrzehnt schon Meister, zuletzt Vize-Meister, 6x Vize, 1x Bronze - nach dem 9-fachen Meister SC Cottbus, der in diesem Jahr "indisponiert" gerade mal den Klassenerhalt sicherte, das erfolgreichste Erstbundesligateam. Immer standen sie seit 2002 auf dem Treppchen - das soll sich bitte auch 2013 nicht ändern! Eine harte Nuss, die da zu knacken ist, denn:
Trainer Alexei Grigoriev steht - im Gegensatz zu den Stuttgartern nicht seine stärkste Formation zur Verfügung. "Am Boden und Sprung fehlen uns mit Thomas Taranu und Andre Schaich zwei herausragende Turner." Ihm steht aber die ziemlich stabile Mannschaft der letzten Wettkämpfe zur Verfügung, wie Nationalturner Andreas Bretschneider (Chemnitz), ebenso wie Thomas Taranu an den Ringen oder auch Stepko und Stoljarow auf der Ausländerposition.
sollen die Spitzenpositionen besetzen. Auch Routinier Robert Weber, sowie der Kieler Jungstar Daniel Weinert, sowie Dimitri Walter, Anton Wirt und Vladimir Klimenko wollen ihre optimalen Leistungen abrufen. Dann scheint auch im kleinen Finale alles möglich ....
- ehe -