05. Oktober 2006  
Frankfurt / Main  
Gerätturnen

DOSB-Vize Gienger nimmt Stellung zu Dopingvorwürfen

Auf die in der ARD-Sendung "Kontraste" am 14.09.2006 unter dem Titel "Höher, schneller und kein bisschen sauber – Doping in der Bundesrepublik" des Autors Chris Humbs erneut formulierten Dopingvorwürfe gegen den jetzigen Vize-Präsidenten Spitzensport des DOSB und früheren Weltklasse-Turners Eberhard GIENGER gab es verschiedenste Reaktionen - so auch in unserem GYMmedia.Board.
Dazu nahm Eberhard Gienger nun selbst Stellung, ebenso auch der damals, in den 70er Jahren, verantwortliche Cheftrainer des Deutschen Turner-Bundes, spätere Sportdirektor des DSB und DTB und heutige Präsident des Landesturnverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Eduard FRIEDRICH...


Welches Präparat eingesetzt wurde, spielt keine Rolle, denn das Medikament war medizinisch indiziert und nicht ein Mittel zur unfairen Leistungssteigerung (Anabolika wurde übrigens erst 1976 vom IOC verboten).
Mit Doping hat das also nichts zu tun. Wer so etwas dennoch behauptet, ist entweder dumm, oberflächlich oder bösartig.
Manchmal kommt es mir so vor, wie wenn auf einer innerörtlichen Straße in den 70iger Jahren eine Geschwindigkeit von 60 km/h erlaubt war. In der Zwischenzeit hat man eine Fußgängerzone eingerichtet und nun wirft man den Leuten vor, dass Sie damals 60 km/h gefahren sind."

Frankfurt am Main, 4. Oktober 2006
Eberhard GIENGER
Vize-Präsident Spitzensport, DOSB
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... zu seiner eigentlichen Arbeit, der Entwicklung des Spitzensports stand der neue DOSB-Vize Rede und Antwort beim "36. Jour Fixe" des VDJ Berlin-Brandenburg:
>> "Die Messlatte ist Peking 2008" (ND, 27-Okt-2006)


Im Verlauf des Lehrganges klagte Eberhard über Beschwerden im Knie. Eine Untersuchung beim ärztlichen Direktor der Klinik, Prof. Schoberth, ergab die Notwendigkeit der operativen Entfernung eines vagabundierenden Knorpelkörpers, die dann auch umgehend erfolgte. In der postoperativen Behandlung auf die ich als Trainer keinerlei Einfluss nahm, bekam er auf ärztliche Anordnung ein Präparat, das die Wiederherstellung der geschrumpften Muskulatur fördern sollte.
Ob es sich bei diesem Präparat nun um „fortabol“ oder „anabologes“ gehandelt hat, war mir nie bekannt, ist auch bedeutungslos, da keines dieser Mittel zum damaligen Zeitpunkt auf der Dopingliste stand, die für mich als Trainer die einzige Orientierungsmöglichkeit gewesen wäre.

Verbindlich erkläre ich, dass zwischen der rehabilitativ orientierten Medikamentierung durch die behandelnden Ärzte und dem sportlichen Trainingsaufbau – für den ich verantwortlich war – keinerlei Bezug bestand.
Der Sachverhalt des Dopings war also im sportlichen Sinne in keinem Falle gegeben. Pharmakologisch und juristisch kann ich ihn, bezogen auf den damaligen Sachstand, ebenfalls nicht erkennen.
Deshalb behalte ich mir vor, gegen Behauptungen, unter meiner Verantwortung sei im Kunstturnen der Männer in irgend einer Weise gedopt worden, rechtlich vor zu gehen!"

Eduard Friedrich
Präsident, Turnverband Mecklenburg-Vorpommern