Oksana CHUSOVITINA (UZB) - Verletzungspech!! |
Die `Grand Dame` des internationalen Kunstturnens, die 48-jährige Usbekin Oksana CHUSOVITINA verletzte sich gestern beim Training zu den Asienmeisterschaften in Taschkent,
Dort wollte sie sich für ihre neunten Olympischen Spiele qualifizieren: Ihr blieb nur noch diese letzte Chance am Sprunggerät bei den morgen in ihrem Heimatland Taschkent beginnenden Kontinentalmeisterschaften, doch heute gab sie bekannt, dass sie wegen einer Trainingsverletzung nicht antreten kann.
Über Instagram gab Oksanasie dazu eine traurige Erklärung ab: „Meine lieben Freunde, Fans und alle, die das Turnen lieben! Leider habe ich einige traurige Nachrichten für euch! Gestern habe ich mich beim Podiumstraining für die Asienmeisterschaft, die in Taschkent stattfindet und eine Qualifikationsveranstaltung für die Olympischen Spiele in Paris ist, während der Bodenübung verletzt. Ich werde nicht teilnehmen können und bin sehr traurig, da ich mich seit langem auf diesen Wettbewerb vorbereitet habe"!
... gehörte über 3 Jahrzehnte zur absoluten Weltspitze, nicht nur am Sprunggerät!! |
Seit Beginn der Saison hatte Chusovitina noch versucht, sich über die Weltcupserie als Spezialistin am Sprungtisch zu qualifizieren. Da es ihr jedoch nicht gelang, unter die zwei Besten zu kommen - sie wurde "nur" Fünfte in der Qualifikantinnen-Liste des Weltverbandes - hätte sie nun nur noch über die kontinentale Ebene eine letzte Chance, allerdings mit der Einschränkung: In Taschkent hätte sie nicht nur am Sprunggerät, sondern einen kompletten Vierkampf absolvieren müssen ... und eben beim letzten Training war es dann (am Boden) passiert ...!
2017, anlässlich der Aufnahme in die > Galerie der Legenden des Welturnsports, mit IGHOF-Mäzen Bruno Klaus (USA) |
Bei ihrer 8. Olympiateilnahme 2021 in Tokio wollte sie sich eigentlich mit einer Medaille verabschieden, konnte sich aber nicht unter die besten acht Turnerinnen fürs Finale qualifzieren. Es schien ihr Abschied aus den Turnarenen der Welt zu sein ...-
Doch im Mai 2022 entschied sich die damals schon 45-jährige Ausnahmeerscheinung, einen weiteren Olympiazyklus zu bestreiten, um sich für Paris 2024 zu qualifizieren: "„Ich kann nicht genug bekommen. Ich mag den Prozess. Ich mag alles, was mit Sport und Gymnastik zu tun hat. Ich mag die Atmosphäre bei den Wettkämpfen. Ich mag sogar den Trainingsprozess. Es ist meine Luft zum Atmen. Meine Lebensphilosophie ist es, die Dinge zu tun, die mir Freude und Glück bringen", so schwärmte sie einst, als sie 2017 in Oklahoma City in die Galerie der Turn-Legenden der "International Gymnastics Hall of Fame" (IGHOF) aufgenommen wurde.
Doch schon nach ihren acht Olympiateilnahmen seit 1992 (Barcelona) in ununterbrochener Folge ist sie die unbestrittene Rekordteilnehmern im Kunstturnen, gewann dabei Gold (Team, 1992) und Silber (Sprung 2008). Sie war 3 Mal Weltmeisterin, zweimal Europameisterin, 2-malige Siegerin der Asienspiele und sogar 2-fache Deutsche Mehrkampfmeisterin (2007 in Gießen und 2008 in Chemnitz), als sie sich mehrere Jahre, u. a. auch zur aufopferungsvollen Pflege ihres an Leukämie erkrankten Sohnes in Deutschland aufhielt, bei der ihre Familie auch durch eine GYMmedia-Spendenaktion wirkungsvoll unterstützt wurde ...!
Das "Turnier der Meister in Cottbus" war ihr "Stammturnier", das sie als Rekord-Teilnehmerin `zig-Mal gewonnen hatte, hat ungezählte Weltcup- und andere Turniersiege errungen.
... beim Signieren des IGHOF-Sprunpferdes, das es seit fast einem Vierteljahrhundert
als Wettkampfgerät gar nicht mehr gibt!
Obwohl Oksana Chusovitina, die im Juni 49 Jahre alt wird, noch kein Wort über ihr Karriereende verloren hat - einen Stammplatz als herausragende Persönlichkeit und Legende in der modernen Welt-Turnsportgeschichte hat diese Superfrau schon längst, und in den Herzen der Turnfans sowieso!!
(c) gymmedia / E.W. Herholz