Am kommenden Samstag und Sonntag (15./16. März) wird in Paris die Weltcupsaison eröffnet. Gleich an den beiden darauf folgenden Wochenenden folgt der Weltcup
'TURNIER DER MEISTER' in Cottbus und dann Thessaloniki.
Österreichs Nr. 1
Thomas Zimmermann (30) wird alle drei Wettbewerbe bestreiten und sich dabei nach zwei Jahren Pauschenpferd- und Sprung-Spezialisierung wieder voll auf den Mehrkampf konzentrieren: 'Ich will unbedingt bei Olympia in Athen dabei sein.....
Der Vorarlberger Thomas Zimmermann weiß:
'Für Olympia muss ich mich schon heuer bei der WM im August in den USA, in Anaheim, qualifizieren - und das geht nur über einen ausgezeichneten Mehrkampf !'
1960 in Rom waren zum letzten Mal österreichische Turner bei Olympia am Start. 2004 soll diese Negativserie endlich brechen.
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In Cottbus 2001: Mit Eigenkreation am neuen Ergojet
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Thomas Zimmermann (30) will sich am Ende seiner Karriere unbedingt das Prädikat „Olympiateilnehmer“ verdienen. Wichtigstes Kriterium dafür ist der sogenannte „Quotenplatz“, der nur beim WM-Mehrkampf am 16. August 2003 in Anaheim/Kalifornien vergeben wird. Das IOC- und FIG-Reglement ist für Aktive aus „kleinen Turnländern“ und für Gerätespezialisten dabei denkbar ungünstig. Die Top-Turnländer erhalten ihre Quoten gleich kontingentweise über ihre WM-Teamplätze (Rang 1-12 im WM-2003-Mannschaftsbewerb bedeutet: das ganze Team ist für Olympia qualifiziert; Rang 13-18: zwei Turner sind für Olympia qualifiziert). Der eine oder andere individuelle Fehler bei der WM 2003 spielt da im Hinblick auf Olympia noch keine große Rolle. Aktive aus Ländern der WM-Teamwertung ab Rang 19 (wo Österreich wohl liegen wird...) haben aber nur eine einzige minimale Chance: Sie müssen unter den besten zehn zusätzlichen Einzel-Mehrkämpfern sein. Das wird für unsere Damen und Herren ganz knapp werden. Thomas Zimmermann, Tanja Gratt und Carina Hasenöhrl rechnen sich trotzdem gewisse Chancen aus. Die 'größte kleine' Chance wird dabei Zimmermann zugebilligt.
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Österreichs Coach Dieter Egermann
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Es ist paradox, dass ein Turner, der ob seiner Weltklasse bei Olympia Chancen auf Finalplätze am Pauschenpferd und am Sprung hat, ernsthaft darum bangen muss, sich überhaupt zu qualifizieren. Aber so ist das eben. Für Zimmermann ergibt sich daraus eine klare Konsequenz:
'2003 steht für mich ganz im Zeichen des Mehrkampfes. Meine komplette Jahresplanung ist auf diesen einen WM-Wettkampf am 16. August in Anaheim abgestimmt. Deshalb möchte ich auch bei den kommenden Weltcups schon an vier, dann fünf und schließlich an allen sechs Geräten antreten'. Beeindruckender Nachsatz für alle, die sich im Turnreglement gut auskennen: 'Ich werde bei der WM meinen Kür-Ausgangswert auf 58.30 Punkte steigern: 9.5 am Boden, 10.0 am Pferd, 9.6 an den Ringen, 9.8 am Sprung - wo ich zur Sicherheit auf meine 10er-Eigenkreation verzichten werde, einen 'normalen' Überschlag mit Doppelsalto plane und die zusätzliche Schraube auslasse - , 9.7 am Barren und ebenfalls 9.7 am Reck.'
Österreichs Nationaltrainer Dieter Egermann ergänzt: 'Damit sollte es sich ausgehen können. Wir tun alles, um Zimsi zu seinem Olympiatraum zu pushen, arbeiten so professionell wie noch nie. Neben Thomas sind auch Marco Baldauf und Marco Mayr jetzt HSZ-Sportsoldaten. Ergänzt durch unsere Zukunftshoffnungen Mario Rauscher und Arno Gasteiger, denen ich das WM-Limit ebenfalls zutraue, sollte das ein Team werden, das Zimsi zum Erfolg trägt'.
(Quelle: ÖFT / Mag. Robert Labner)