07. Juli 2007  
Dessau  
Gerätturnen

1. WM-Qualifikation: Die Routiniers setzten sich durch...... auch Youngster machen sich bemerkbar

Acht Wochen vor Beginn der Turn-Weltmeisterschaften in Stuttgart setzten sich bei den ersten nationalen WM-Qualifikationen in der Anhalt-Arena zu Dessau die Routiniers durch: Die 24-jährige Berlinerin Katja Abel gewann mit 56,350 Punkten und der mehrkampfstarke Saarländer Eugen Spiridonov meldete sich  nach neun Monaten Wettkampfabstinenz mit 88,750 Punkten zurück.
Der Ehmener Robert Weber (NTT) konnte verletzungsbedingt nicht antreten...

Jeweils 14 Turnerinnen und Turner bewarben sich um Plätze in den deutschen WM-Teams
- Für den GYMmedia-Eventservice sorgte das SPORTAMT der Sportstadt Dessau -

Dessaus Sportamtsleiter Ralf Hirsch gratuliert den beiden Erstplatzierten Katja Abel und Marie-Sophie Hindermann (li.).

Saarlands Turnpräsident Dr. Kurt Bohr (rechts) gratuliert seinem Schützling und Trainer Victor Schweizer zum Erfolg

Der Cottbuser Robert Juckel fühlte sich zu Beginn "athletisch gut drauf" und das sah man auch, wenn sich auch der Bundestrainer von ihm ein etwas "cooleres" Agieren gewünscht hätte. Am Sprung zum Beispiel: Da feuert der Lausitzer einen verbesserten Rochè raus, hoch, technisch gut, mit Übersicht - ... und dann verstolpert er den Stand - ein altes Jucklel'sches leiden. Oder am Pferd: eine Drehung beim Abgang fehlte!
Dinge, die aber in den kommenden Wochen durch Serien von wettkampfnahenn Übungsfolgen abgestellt werden können. Hinter dem Sieger ein Achtungserfolg, und zur Meisterschaft in zwei Wochen will er die 89-er-Punktegrenze knacken!
= Rang 2

Woitalla, im schwierigen Ein-Pauschenstütz und erstmals bei Senioren unter Top Drei!

Der Berliner Brian Gladow ist auch - wie Woitalla - erst im ersten Seniorenjahr. Wie er sich hier durch's Programm kämpfte, obwohl er an einer frischen Knieverletzung laboriert, zeigte seine Kämpferqualitäten, nach Instabilitäten an Boden und Pferd, dann starke Geräte Sprung und Barren und am Reck markierte er mit 15,000 Punkten die Geräthöchstwertung! 
= Rang 4

Es ist immer eine Augenweide, den eleganten Marcel Nguyen turnen zu sehen. Leider aber musste das Riesentalent nach Einzug zur Bundeswehr einigen Trainingsrückstand verkraften, was man an einigen fehlenden Highlights (z.B. Tsukahara am Barren) bemerkte, aber sein großes Potenzial soll nun schnell wieder erschlossen werden.
= Rang 5

Matthias Fahrigs Boden- und Sprungqualitäten sind bekannt. Der EM-Dritte am Boden holte sich auch mit 15.900 die Tageshöchstwertung am Sprung, und kämpfte sich aber auch passabel durch den Sechskampf: Sein hallescher Trainer Uwe Ronneburg bemängelte zwar noch die Stabilität, lobte seinen Schützlingaber  ob der an Pferd, Ringen und Barren angebotenen neuen Übungen: "Dieser Wettkampf war für Matthias, wie sicher für alle,  eine wichtige Standortbestimmung!"
= Rang 6.

 * E R G E B N I S S E :   > Mehrkampf, Männer    
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Siegerin Abel zwischen zwei Juniorinnen: Hindermann, (links, 1.69m !) und Möbius (1.36m)

... beim Einturnen klappte alles noch bei Oksana Tschussowitina am Barren, auch der Tkatschow

* ... kleine mediale Randbeobachtungen
Am Wochenende des doping-behafteten Tour-de-France-Starts in London, des Klitschko-Boxspektakels in Köln und anderer, merkwürdiger, aber "geldwerter" Ereignisse, verirrte sich immerhin ein (!) Kamerateam deutscher TV-Stationen zum Turnen nach Dessau - zwei Monate vor einer Turn-WM im eigenen Lande - das für zweimal je 1 Minute regional  im "mdr" und sage und schreibe 1 Minute beim "SWR", vor dessen Haustüre immerhin die Stuttgarter WM stattfindet, hart arbeitete...!!
Das konnte dann auch die Anwesenheit der ehrenwerten Kollegin der "FAZ" nicht wettmachen, deren Sportjournalisten oft und nicht zu Unrecht zu "Deutschlands bester Sportredaktion" gekürt wurden.
... beklagenswerte Zustände der Darstellung des wirklichen Sports hierzulande!
(...siehe dazu auch >> GYMmedia-Meldung vom 28. Juni 2007)
- ehe -

 

,,, ein Wiedersehen gab's mit der Ex-Internationalen der neunziger Jahre, Rufina KREIBICH, die in Köln u.a. die Juniorin Jana Fassbender (re.) betreut