12.394 Zuschauer beim VISA American Cup

Madison Square Garden
New York

Gymnastics Boom in den USA
Das herausragende Abschneiden der USA-Turnerinnen und -Turner bei den vorolympischen Weltmeisterschaften in Anaheim 2003 bescherte der Sportart einen weiteren Entwicklungs- und Popularitätsschub.
Während in Deutschland die Sportart und ihre Eliten kaum noch wahr genommen werden, begeisterten die sich bereits jetzt in Olympiaform befindenden USA-Turnerinnen in der faszinierenden Arena des Madison Sqare Gardens in New York letztes Wochenende über 12.000 Zuschauer.
Auch der Schweizer Coach Bruno Nietlispach war beeindruckt und berichtet exklusiv für GYMmedia...

Beeindruckt von der Kulisse: Bruno Nietlispach - Ex-Coach des Olympiasiegers Donghua Li - im Madison Square Garden

Carly Patterson (USA)

Bruno Nietlispach (SUI) aus New York für GYMmedia:

Wahnsinnskulisse beim Visa American Cup
USA Turnerinnen bereits im Olympiaform

Gleich drei der vier startenden USA Turnerinnen 'knackten' die 38 Punkte-Marke, was bei der letzten Weltmeisterschaft in Anaheim nur Swetlana Chorkina gelang!
Die Siegerin und WM Zweite Carly Patterson, zeigte einen fehlerfreien Wettkampf mit Wertungen zwischen 9.575 bis 9.850 Punkten. Insgesamt 38.949 Punkte brachten ihr einen überlegenen Sieg. In den USA wird sie schon als die heißeste Olympiatitelanwärterin für Athen gehandelt.
Auch die zweitplatzierte Courtney McCool zeigte mit 38.299 eine Weltklasseleistung, ebenso Chellsie Memmel: Die WM-Achte von Anaheim übertraf auch noch mit 38.074 Punkten die magische 38 Punkte Limite.
Die vier eingeladenen Turnerinnen aus Australien, Canada, Spanien und aus der Ukraine waren so egentlich keine wirklichen Gegnerinnen für die US Girls.

'Der Weg zum Olympiagold beginnt im 'Garden'
Unter diesem Motto stand der gesamte Wettkampf. 'Garden', so nennen die New Yorker in Kurzform den wohl weltweit bekanntesten Sport-Tempel.

Für die meisten der über 12'000 Zuschauer im Madison Square Garden, stand nach dem Wettkampf felsen-fest:
Diese Girls werden Olympiagold holen!

Frauenturnen in den USA
Man muss wissen, dass es in den USA - laut Programmheft - über 65.000 (!!)lizenzierte Kunstturnerinnen gibt, hingegen 'nur' 12.000 Männer. Frauenkunstturnen ist sehr populär. Allein in New York gibt es 8 Klubs für Frauen, hingegen nur einen Klub für Männer (Chelse Piers).

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Jason Gatson (USA)

Bei den Männern fiel die Entscheidung um den Amercan Cup 2004 hauchdünn aus.
Der 23 jährige Jason Gatson (56.775 Punkte) gewann vor dem gleichaltrigen Rumänen Marian Dragulescu (56.700 Punkte). Gleich beim ersten Durchgang am Seitpferd patzete Gatson jedoch mehrfach und wurde dennoch am Ende mit 8.95 Punkten 'fürstlich' belohnt. Die stärksten Leistungen zeigte Gatson dann an den Ringen, am Barren und am Reck, wo er die höchsten Noten aller Turner erzielte.
Der rumänische Sprungspezialist Marian Dragulescu zeigte am Boden ein Feuerwerk von Sprungverbindungen in höchster Perfektion. Die Wertung hierfür fiel mit 9.675 Punkten aus meiner Sicht zu gering aus. Am Sprung gelang Dragulescu sein 'Roche mit 1/2 Dr.' perfekt. Die verdiente Note: 9.875 Punkte.

Paul Hamm und sein neuer Trainer Miles Avery

Paul Hamm, der aktuelle Weltmeister von Anaheim, führte in allen Zwischenranglisten bis zum Reck die Wertung an. Jedoch musste er dann bei der 'Tkatchow gestreckt - Tkatchow gegrätscht - Verbindung einen Sturz in Kauf nehmen. Mit einem Ausgangswert von 9.6 Punkten, und einem Abzug von -0.5 Punkten, gelang ihm dennoch eine Note von 9.025 Punkten.
Auch am Seitpferd wusste der 21 Jährige nicht zu gefallen (nur 9.1). Seine 56.45 Punkten brachten Hamm jedoch noch den 3. Rang.
DTB-Pokal-Recksieger Ryota Suzuki erzielte Rang vier mit 55.7 Punkten.
Morgan Hamm gefiel am Boden und Pauschen mit je 9.725 Punkten; das reichte mit 55.35 Zälern für Rang fünf.
Benoit Caranobe, der Französiche Meister von 2003, zeigte einen perfekten Pferdsprung und wurde mit 9.800 Punkten belohnt. 55.05 Punkte brachten ihn auf Rang 6.

Blaine Wilson (USA)

Auf Rang 7 beendete der Puertoricaner Luis Vargas den Wettkampf. Er startete für die Penn State University.
Vorjahressieger des American Cups, Blaine Wilson zog sich an den Ringen eine Bizepsverletzung am linken Arm zu und konnte den Wettkampf nicht beenden.
Sein Kommentar nach dem Wettkampf: 'Ohne Zweifel wollte ich diesen Wettkampf hier gewinnen...! Wir sehen uns wieder, in Griechenland!'

Der Madison Square Garden mit einer Kapazität von 15.000 Platzen war mit 12.394 zahlenden Zuschauer sehr gut gefüllt. Darunter befanden sich,viele geladene Gäste: Nicht weniger als 42 Olympiateilnehmer von verschiedenen Sportarten aus New York, und dies trotz der Ticketpreisen von 60.-- bis 120.--.US-Dollar.
Dieser von den Amerikaner perfekt organisierte Wettkampf gehört weltweit zu den ganz grossen Turnanlässen wie Paris Bercy, China Cup oder dem DTB in Stuttgart. Ein wirkliches High Ligth für jeden Kunstturnfan.

Bruno Nietlispach (SUI), aus dem Madison Square Garden New York,
exklusiv für GYMmedia

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