Am 03. August 1848 ist auf Initiative von August SCHÄRTTNER in Hanau der Deutsche Turner-Bund gegründet worden. Aus Anlass des
175. DTB-Gründungstages fand am Vortag in der Frankfurter Paulskirche eine Festveranstaltung vor ca. 450 geladenen Gästen statt. In ihrer Festrede verwies Innenministerin Nancy FAESER auf die hohe gesellschaftliche Bedeutung des zweitgrößten deutschen Sportverbandes, in welchem fast 40 % seiner Mitglieder Kinder und Jugendliche sind, und in dessen 22 Sportarten und Disziplinen des Breiten- und Wettkampfsports die enorme Vielfalt und Bedeutung für Gesundheits- und Persönlichkeitsentwicklung einer modernen Gesellschaft zum Ausdruck kommt.
Am Schlusstag der 2. Junioren-Weltmeisterschaften in Antalya / TUR, die mit zwei Vize-Weltmeistertiteln durch Timo Eder und Helen Kevric für den DTB erfolgreich abgeschlossen wurden, verwies die Innenministerin auch auf die vom Staat geförderte Entwicklung des Nachwuchs- und Spitzensports mit seiner besonderen Bedeutung der Vorbildwirkung hin, und "... dass es sich lohne, alle Anstrengungen zu unternehmen, um in der Weltspitze mitzuspielen", so Faeser.
Symbolisch wurde durch DTB-Vize-Präsidentin Prof. Dr. Annette Hofmann auch die FLATOW-Medaille des DTB* an die Mitglieder der bronzenen DTB-EM-Frauenriege der 43. Europameisterschaft des Vorjahres in München überreicht, die stellvertretend von Elisabeth SEITZ, Emma MALEWSKI und Sarah VOSS entgegen genommen wurde.
Vor dem aus diesem historischen Anlass des weltgrößten nationalen Turnverbandes extra aus Japan - über die Station der JWM in Antalya - angereisten Präsidenten des Weltturnverbandes (FIG), Morinari WATANABE, wurde verdeutlicht, welchen Blick auch die Welt auf diesen einzigartigen Nationalverband hat: „Turnen stammt aus Deutschland und ich möchte dem DTB zu seinem Jubiläum gratulieren. Turnen ist eine Sportart, die im Laufe ihres Lebens jeder einmal betreibt. Jahn hat diesen Sport begründet, darauf kann der Deutsche Turner-Bund stolz sein“, so der FIG-Präsident gestern.
)* Erinnerungen an die von den Nazis im Konzentrationslager Theresienstadd zu Tode gebrachten jüdischen Turner und Olympioniken
►► Alfred und Gustav Felix FLATOW;
* Lesen Sie dazu bitte auch den Artikel ►► DTB - J U B I L Ä U M,
den uns freundlicher Weise das Fach-Magazin "LEON*" zur Verfügung gestellt hat.
* ... und beachten Sie einen interessanten sporthistorischen Termin im Juni 2023:
►► XXIII. Jahn-Kolloqium 2023 in Lanz bei Lenzen
(c) gymmedia / Eckhard Herholz
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* ... übrigens:
Zur Übergaben der FLATOW-Medaillen fehlten zwei der EM-Turnerinnen, die Stuttgarterin Kim BUI und auch die Saarländerin Pauline Schäfer-Betz, die zur Zeit vorwiegend in Sachen "Eigenvermarktung" aktiv sind.
Letztere lieferte z. B. zeitgleich zur Festveranstaltung in der Paulskirche zu Frankfurt einen Presseartikel eine eigene Sicht zum Thema "Image-Pflege": "Ich habe mich im Prinzip selbst gerettet" wurde sie dort zitiert.
( >> https://www.bild.de/sport/mehr-sport/sport-mix/turnerin-pauline-schaefer-betz-ich-habe-mich-im-prinzip-selbst-gerettet-83424284.bild.html
Mache sich der Leser seine eigenen Gedanken, wenn er noch dazu weiß, wie der DTB seine Kriterien zur Flatow-Medaillenvergabe definiert hat:
Die Flatow-Medaille, die erstmals 1987 in Berlin vergeben wurde, verleiht der DTB zur Mahnung an die Rolle der Turnbewegung im Nationalsozialismus i. d. R. bei ihren Turnfesten, ... Dieser Ehrenpreis geht an durch sportliche Leistung und vorbildhafte Persönlichkeit sich auszeichnende Turner.
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Die Medaille stellt eine posthume Ehrung für die Berliner Turner Alfred und Gustav Felix Flatow dar, die als Juden 1933 gezwungen wurden, die Mitgliedschaft in ihren Vereinen aufzugeben und die im Konzentrationslager Theresienstadt eines gewaltsamen Todes starben. Sie dient der Erinnerung an die Judenverfolgung innerhalb der Turn-und Sportbewegung und ist als Mahnung zu verstehen, die Ausgrenzungen und Ermordungen nicht zu vergessen. (* Quelle: DTB)
- ehe -