Gabriele FREHSE, TuS Chemnitz (- z. Zt. freigestellte Trainerin) |
Fast 3 Monate nach einem durch einen SPIEGEL-Artikel veröffentlichten Bericht über angebliche "psychische Gewaltmethoden" im Umgang mit jungen Turnerinnen in der Vergangenheit - primär als Wortführerin vorgebracht durch die Ex-Turn-Weltmeisterin Pauline Schäfer - liegen der angeschuldigten Trainerin Gabriele FREHSE und der hinter ihr stehenden Elternschaft aller aktuellen Turnerinnen am Bundesstützpunkt Chemnitz, noch immer nicht ein seit Mitte Januar von einer Ombudskanzlei angefertigter "neutraler Untersuchungsbericht" vor. Auch der Olympiastützpunkt Sachsen in Chemnitz, als Arbeitgeber von Frau Frehse selbst, haben davon bis heute noch immer keine detaillierte Kenntnis !?
Trotzdem verfasste das DTB-Präsidium am 21. Januar 2021 einen 13-seitgen Beschluss, der am 22. Januar per Presseerklärung veröffentlicht wurde, und der sich neben umfänglichen Beschreibungen der Vorgehensweise von Befragungen und retardierten Definition "psychische Gewalt" nur fast nebensächlich mit den Inhalten der Anklageführer beschäftigte ... .
Dessen ungeachtet argrumentieren führende Vertreter der Verbandsleitung in internen Verbandsveranstaltungen, Anleitungen und Videokonferenzen - unter ausdrücklichem Ausschluss (!) der beschuldigten Trainerin und ihres Chemnitzer Vereins, bereits mit Vorverurteilungen und vorauseilenden schwerwiegenden Konsequenzen, wie Entlassungsforderungen bzw. Trainerlizenzentzug, die auch öffentlich eingefordert werden.
Insgesamt ist rein menschlich und auch rechtlich eine Situation absoluter Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins gegen einer bereits einseitig vor-informierten Öffentlichkeit entstanden, in die ein deutscher Spitzensportverband eine seiner eben noch gefeierten und hoch-dekorierten Spitzen-Turntrainerin gebracht hat.
Diese Vorgehensweise wird mitnichten dem hohen Berufsethos deutscher Trainer jeglicher Disziplinen im Spitzensport gerecht!
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Aus dieser hilflosen Lage heraus hat sich Frau Gabriele FREHSE nun entschlossen, einen Brief an die Ethik-Beauftragte des Deutschen Turner-Bundes, Frau Brigitte ZYPRIS zu senden und diesen als "offenen Brief" auch der Presse zur Verfügung gestellt:
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* Frau Gabriele FREHSE an Brigitte ZYPRIS:
►► Verletzung des Grundsatzes eine fairen Verfahrens und Umgang mit Datenschutzrecht
(C) gymmedia / -ehe-
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♦♦ ANMERKUNGEN der Redaktion:
Der Fall Chemnitz scheint die Öffentlichkeit ziemlich stark zu beschäftigen!
Erste Anfragen per Mail bezogen sich auf unsere in der obigen Meldung verwendete Formulierung der "angeblichen psychischen Gewaltanwendung", die auch vom SPIEGEL mehrfach verwendet wurde: Wieso "angeblich" - sind denn die Anschuldigungen nicht tiefgründig recherchiert oder überprüft worden ...? - fragten uns einige User in ersten Mails.
Aus folgenden Gründen glauben wir, diese Behauptung zu Recht aufstellen zu können:
♦ Unserer Redaktion liegt ein Gesprächsprotokoll des DTB vom 09. Dezember 2019 mit folgender Textpassage (Ausschnitt) vor, nach tiefgründiger und gewissenhafter Analyse der Vorwürfe durch einen renommierten Psychologen vor Ort und geäußert vom DTB-Sportdirektor Wolfgang WILLAM, bestätigt durch die Bundestrainerin Ulla KOCH und in Anwesenheit der OSP-Vertreter Weise und Müller sowie Frau Frehse...:
* AUSZUG aus dem Gesprächsprotokoll ..:
!! Frau Frehse wurde daraufhin mit Beginn des Olympiajahres 2020 vom DTB wieder vollständig in das Betreuerteam des Turn-Teams Frauen integriert!!
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Da sowohl ein Jahr v o r diesem Gesprächszeitpunkt, als auch seither, zwischen Frau Frehse und der "Anklageführerin Pauline Schäfer keinerlei aktive Trainingsbeziehungen mehr bestanden, erscheinen die neuerlichen Anschuldigungen mehr als sonderbar - die aktuelle Wandlung der doch einst klaren Pro-Haltung des DTB zu seiner Trainerin zur nunmehr totalen Ablehnung als nahezu unerklärlich !?
Und so wünscht sich DTB-Präsident Alfons HÖLZL unverständlicher Weise nichts sehnlicher, als die Entlassung der Trainerin und drückte dies im SPIEGEL so aus: "Hier ist der Olympiastützpunkt als Arbeitgeber gefordert. Mich verwundert es etwas, dass die Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses noch nicht eingeleitet wurde". Er gehe aber "davon aus, dass die entsprechenden Entscheidungen noch getroffen werden. Alles andere würde ich als absolut untragbar erachten, das wäre für uns als DTB nicht akzeptabel", so Hölzl an ander Stelle!?
♦ Wunder über Wunder!
? Hat sich Frau Frehse nach obiger überprüfter "Freisprechung" denn neuerlich etwas zu Schulden kommen lassen, außer, dass sie in Chemnitz mit ihrem Team allein 6 der aktuell 16 DTB-Olympiakader trainert und betreut hat ...?
? Warum schweigen der Sportdirektor und Bundestrainerin dann, wenn nichts Neuerliches gegen Frau Frehse vorliegt - ihr eher im Gegenteil qualifizierte Arbeit bescheinigt wird - und warum erneuern und bestätigen sie dies nicht öffentlich? Schließlich sind deutsche Trainer im Spitzensport kein Freiwild!
? Sind denn Rechtmäßigkeit und Wahrheitsgehalt der von Frau Schäfer gemachten Vorwürfe ausreichend untersucht und hinterfragt worden, ebenso ihre Motivation der von ihr gewählten medialen Veröffentlichung?
? Hat sich hier etwa ein Sportverband von einer evtl. inszenierten Medienkampagne treiben lassen, die zunächst und anfangs und eruptiv durch vorwiegende Einseitigkeit der Anklagemomente dominiert war ...?
? Sollen denn bloße individuelle Anschuldigungen ohne akribische Hinterfragung des Wahrheitsgehaltes (!) ausreichen, um mit voreiligen Verurteilungen systemische Mängel zu verdecken?
? Wie steht es um die professionellen leistungssportlichen personellen Kompetenzträgern im Präsidium des weltgrößten Turnverbandes und zweitgrößten deutschen Sportverbandes? Reichen da Befugnisse und Wirkungsgrad eines ehrenamtlichen Vizepräsident Spitzensport aus, um den hochgradigen Systemanforderungen internationaler Turnentwicklung gerecht zu werden - immerhin besetzt durch einen Ex-Weltmeister und olympischen Medaillengewinner Sylvio KROLL? Wo aber sind dessen Stimme und Haltung oder gar Widerspruch in diesem Fall, sollte doch gerade er die Chemnitzer Trainingspraxis und deren handelnde Akteure aus nächster Nähe kennen?
? Stehen denn vier Jahrzehnte erfolgreicher, engagierter und hochwertiger Arbeit einer Trainerin im Dienste einer Sportart im rechten Verhältnis zu den noch immer durch unbewiesene Anschuldigungen bereits voreilig veröffentlichten Entlassungs- und Lizenzentzugsforderungen ...?
Kann und darf Lebensleistung einfach so weggewischt werden?
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Alle diese leider offenen Fragestellungen erschrecken den aufmerksamen Betrachter der deutschen Leistungssportszene, denn eigentlich gibt es keinen "Individualfall Frehse/Chemnitz", denn:
Tatsächlich liegen die Probleme der Sicherung des Kindeswohles im Nachwuchs- und Spitzensportbereich generell viel tiefer und müssen wesentlich ernster behandelt werden, als dass man sich mit exemplarischer Bestrafung von Einzelpersonen und demonstrativ vorgeführtem "harten Durchgreifen" als Spitzensportverband aus der Affäre ziehen könnte.
Auch Trainer im Spitzensport bedürfen unter den z. T. harten Anforderungen und Belastungen des Schutzes und der arbeitsrechtlich korrekten Behandlung, denn schließlich sind die mittelalterlichen inquisitorischen Methoden der Hexenverbrennung doch längst schon Geschichte!
♦ Die Chemnitzer Seite erwartet deshalb nun nicht nur zu Recht, sondern auch mit Spannung die Einsicht in den ihr noch immer nicht vorgelegten neuerlichen "neutralen Untersuchungsbericht" und dessen Begründungen, wie und warum es denn nun zu diesen neuerlichen und konträr negativen Beurteilungen der Arbeitsweise von Frau Frehse kam! Und dann ist die abgeklärte und problemorientierte Behandlung der systemischen Ursachen des Grundproblems durch die Politik gefragt!
- die Redaktion
Eckhard Herholz
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* 19-Feb-2021:
► ... Trainerin Frehse ruft Ethik-Beauftragte an (Sächsische Ztg.)
► Gabi Frehse schreibt an Ethik-Beauftragte (Freie Presse)
► Beschuldigte Trainerin Frehse bittet um Hilfe (Frankfurter Allgemeine)
► Turn-Trainerin Frehse bittet Ethik-Beauftragte um Hilfe (Süddeutsche Ztg.)
* 20-Feb-2021:
► Turn-Trainerin Frehse bittet Ethik-Beauftragte um Hilfe (ZEIT ONLINE)
► Chemnitzer Turntrainerin an DTB-Ethikbeauftragte Zypris (MDR)