Dr. Gudrun Fröhner: Zum Tod einer außergewöhnlichen Sportmedizinerin

Durch ihre Arbeit in der Praxis des Nachwuchs- und des Spitzensports erwarb sich die anerkannte Sportmedizinerin insbesondere bei ihren Schutzbefohlenen im Spitzensport, den Kollegen in ihrem Fachbereich und Trainern auch durch ihre zahlreichen Publikationen höchste Anerkennung. Durch ihre empathische und menschliche Art des Umgangs ist sie insbesondere den damals meist noch jugendlichen Spitzenathleten bis heute in allerbesten Erinnerung geblieben ...:
Was die außergewöhnliche Wertschätzung der Arbeit von Frau Dr. Gudrun FRÖHNER anbetrifft, zitieren wir hier aus IAT-Informationen aus Anlass ihrer Verabschiedung aus dem aktiven Berufsleben:
Im März 2008 ging die anerkannte Sportmedizinerin mit 65 Jahren in den (Un)-Ruhestand, wo sie zuvor im Fachgebiet Sportmedizin des IAT seit dessen Gründungim Jahre 1992 tätig war und wo sie vom damaligen Stellvertrtere des IAT-Direktors, von Dr. Klaus Rost, würdig verabschiedet wurde: "Unverzichtbar sind ... ihr hohes persönliches Engagement und die einzigartige Fachkompetenz für die Gesundheit der Sportler vom Nachwuchs- bis in den Spitzenbereich. Gerade in der Entwicklung der Belastbarkeit als zentrale Größe im Nachwuchstraining hat Gudrun Fröhner Maßstäbe gesetzt."
Generell wichtig war für sie das Bemühen um die Belastbarkeitssicherung bei Nachwuchssportlern, denn sie benötigen wirklich ausreichend Empfehlungen und müssen das ihnen dienliche Belastbarkeitsregime erst lernen, während die meisten älteren Sportler durch die Erfahrungen mit ihrem Körper gut zurecht kommen, so ihr Credo.
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Das außergewöhnliche Engagement, mit dem Gudrun Fröhner arbeitete, belegen auch ihre kontinuierliche Lehr- und Weiterbildungstätigkeit sowie die Vielzahl von Vorträgen und Veröffentlichungen.
IAT-Direktor Prof. Arndt Pfützner betonte damals: „Die Ergebnisse ihres Wirkens sind vielfältig und weittragend. Stets wurden sie nie zum wissenschaftlichen Selbstzweck, sondern immer für die Trainingspraxis, für eine höhere Wirksamkeit des Trainings auf der Grundlage einer wissenschaftlich fundierten sportmedizinischen Gesundheits- und Belastbarkeitsdiagnostik geschaffen.“ Dies können Organisationen wie die Landesärztekammer Sachsen, die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, der Landessportbund, der Sächsische Sportärztebund, für die die engagierte Sportmedizinerin ehrenamtlich tätig war und ist, nur unterstreichen. (* Quelle: IAT Leipzig)
(c) gymmedia / Eckhard W. Herholz
Das Persönlichkeitsprofil von Dr. Gudrun Fröhner wird abgerundet mit der Berufung vom Deutschen Sportbund in das Redaktionskollegium der Zeitschrift „Leistungssport“ im Jahre 1997, wo sie neben der redaktionellen Tätigkeit bis zur ihrem freiwilligen Ausscheiden 2018 ca. 30 Fachbeiträge selbst verfasste.
Helmut NICKEL, der langjährige Chefredakteur dieses Magazins, bezeichnete allein diesen Anteil ihrer Arbeit "als echten Glücksfall" und erinnert sich dabei insbesondere an "ihre Begeisterung für ihre Profession", wie auch an einen ihrer Grundsätze, dass sich "Gesundheit und Leistungssport nicht zwangsläufig ausschließen müssen" ! 
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Prof. Dr. paed. habil. Jürgen KRUG - : "Mit Gudrun Fröhner verbindet mich eine 20-jährige Tätigkeit in der FG Turnen des FKS von 1970 bis zur Abwicklung der Einrichtung 1990 und in den Gründungsjahren des IAT bis 1997. Bereits als junge Ärztin fiel Gudrun Fröhner durch ihre besondere  Einsatz- und Leistungsbereitschaft sowie Teamfähigkeit auf. Trotz ihrer familiären Belastung (ihr Ehemann, Trainingsmethodiker und Diagnostiker im Spitzenvolleyball, zwei Töchter - mittlerweile sehr erfolgreich in medizinischen Berufen) übernahm sie auf Grund ihrer hervorragenden medizinischen Spezialkenntnisse die Funktion als Sektionsärztin im Männerturnen beim SC DHfK Leipzig und als Verbandsärztin des DTV der DDR. Recht schnell wurde sie Vertrauensperson der Turnerinnen und Turner, für die sie nicht nur im harten Trainingsalltag, sondern auch bei persönlichen Problemen in Trainingslagern in Kienbaum und bei Wettkampfreisen wie Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen zu jeder Zeit ansprechbar war. Ihre Forschungstätigkeit war breit angelegt, ständig informierte sie Aktive sowie Trainerinnen und Trainer über neue Erkenntnisse, insbesondere zur Belastbarkeit, aber auch biologisch bedingten Grenzen der Belastbarkeit. Mit diesem Thema habilitierte sie sich 1990 an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Ihr profundes medizinisches Wissen war nicht nur Grundlage für Belastungssteuerungen im Leistungssport. Gudrun Fröhner bot ihre Kenntnisse auch Leipziger Eltern an, deren Kinder und Jugendliche durch eine mehrjährige Entwicklungsverzögerung aufgefallen waren.
Ihrer Familie wünsche ich viel Kraft in den schweren Stunden. Für mich bleibt Gudrun Fröhner als Vorbild einer Sportärztin in stetiger Erinnerung.
* Jürgen Krug
- Absolvent der DHfK, Hochschullehrer
- Professor für Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft, danach Direktor des Instituts Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft (ABTW) der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig und von 2002 bis 2010 dessen Dekan.
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Auch viele ihrer ehemaligen und zum Teil weltbekannten Athleten, Schützlinge und Schutzbefohlenen zollen ihr nach ihrem Tod größte Dankbarkeit und Anerkennung: 
"Die FRÖHNERIN" bleibt ihnen allen in Dankbarkeit unvergessen!

Hubert BRYLOCK -: "Eine fantastische Person ist von uns gegangen. Diese Frau Doktor Gudrun Fröhner - sie hat uns jahrelang bei unzähligen Wettkämpfen und Trainingslagern begleitet und betreut. Nicht nur ihr ausgezeichnetes fachliches Wissen sondern auch die extrem menschliche Seite haben uns Turnern unheimlich geholfen, auch schwere Stunden zu meistern. Selbst als ich meine leistungssportliche Laufbahn beendet habe und als Student an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DhfK) in Leipzig unterwegs war, hat sich Gudrun Fröhner meiner Rückenprobleme angenommen. 
Gudrun - vielen lieben Dank für alles, was Du für uns getan hast!"
* Hubert Brylok, - Meistertrainer beim SV Halle (Lukas Dauser, Nils Dunkel)
- Vize-Europameister und Deutscher Ex-Meister der DDR.
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 Siegfried FÜLLE -: "Die schmerzliche Nachricht vom Ableben von Frau Dr. Gudrun Fröhner veranlasst mich, ihre hervorragende Arbeit als Ärztin unserer Turner im damaligen SC DHfK zu würdigen. Als langjähriger ehemaliger Trainer dieses Turnkubs, u. a. von Olympiasieger Klaus Köste, vom Vize-Europameister Matthias Brehme und Nationalturnern wie Achim Rühle oder Olaf Große, war Gudrun trotz ihrer vielen anderen Verpflichtungen immer für uns da. Nicht nur in ihrer medizinischen Betreuung, sondern auch in vielen Trainingsfragen, wie Belastungsgestaltung und -verträglichkeit, stand sie uns mit Rat und Tat zur Seite. Besonders beeindruckt hat mich neben ihrer hohen Fachkenntnis ihr menschliches, bescheidenes Auftreten. 
Ihrem Eheman Berthold und allen Angehörigen übermittle ich mein tiefempfundenes, herzliches Beileid!"
* Siegfried FÜLLE - Olympia- und WM-Medaillengewinner
 - 14-maliger Deutscher Meister der DDR (4x Mehrkampfchampion)
 - Ex-Trainer (SC DHfK (Olympiasieger K. Köste) und langjähriger Turntrainer Bayern München
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Andreas BRONST -: " ...es ist ja so sehr schwer, die richtigen Worte zu finden und kann nur ein Bruchteil von dessen sein, was ich mitteilen möchte! Mit tiefer Trauer habe ich vom Tod von Frau Dr. Gudrun Fröhner erfahren. Für uns Sportler war sie weit mehr als unsere Verbandsärztin – sie war eine verlässliche Begleiterin, eine Ratgeberin und eine Freundin, die immer mit vollem Herzen dabei war. Ob bei Wettkämpfen, Lehrgängen/Trainingslagern oder Verletzungen – sie hatte für jeden von uns Zeit, ein offenes Ohr und die richtigen Worte. Sie verstand es, uns aufzumuntern, zu motivieren und uns auch dann Halt zu geben, wenn es sportlich oder persönlich schwierig wurde. Ihre Leidenschaft für den Sport und ihr Einsatz für „ihre“ Athletinnen und Athleten waren außergewöhnlich. Sie war nicht nur um unser Wohl im medizinischen Sinne bemüht, sondern um uns als Menschen. Auch meiner Familie stand sie stets mit Rat, Herzlichkeit und ehrlichem Interesse zur Seite. Der Sport hat in ihr eine Unterstützerin gefunden, wie man sie nur selten trifft – mit Herz, Verstand und echter Hingabe. Ich werde sie als Ärztin, Wegbegleiterin und Freundin sehr vermissen."
* Andreas Bronst; - langjähriger sportwissenschaftlicher Mitarbeiter (IAT)
- Olympischer Silbermedaillengewinner Moskau 1980,
- Deutscher Ex-Vizemeister (Barren)
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Ralf-Peter HEMMANN -: "Ein wunderbarer Mensch ist nicht mehr bei uns! 
Die ,Fröhnerin' war über 50 Jahre eine ganz wichtige Begleiterin, insbesondere für mich und meine Familie. Mit Ihren medizinischen Kenntnissen und ihrer einfühlsamen Art, war sie ein wesentlicher Bestanteil meiner sportlichen Laufbahn und auch weit darüber hinaus. 
Tschüss Tschüss ... liebe Gudrun, ruhe in Frieden!"
* Ralf-Peter Hemmann - Olympischer Silbermedaillengewinner
- Ex-Turn-Weltmeister und -medaillengewinner
- 5-maliger Deutscher Turnmeister der DDR
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Ulli NEUBAUER -: "Als ehemaliger Cheftrainer Turnen beim SC DHfK Leipzig habe ich mehr als 10 Jahre mit Dr. Gudrun Fröhner zusammengearbeitet. Ich kannte sie als ausgesprochen zuverlässige, bescheidene, ehrliche und vertrauenswürdige Ärztin. Die Gesundheit aller ihr anvertrauten Sportler stand immer im Vordergrund. Ihr Einsatz und ihre Fachkompetenz waren außergewöhnlich. Sie war nicht nur die gute Seele der Sportler und Trainer, wenn benötigt, kümmerte sie sich auch noch um die  gesundheitlichen Belange deren Familien. Gudrun Fröhner wird mir und meiner Familie immer in guter Erinnerung bleiben.
Ihrem Ehemann Bertel, den beiden Töchtern Sabine und Ulrike sowie deren Familien mein herzliches und aufrichtiges  Beileid."
* Ulli Neubauer, - Ex-Cheftrainer Männer des ehem. SC DHfK Leipzig
- ehem. Geschäftsführer des Sächs. Turnverbandes und der STV-Sport-Service GmbH
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Peter SCHOLZ -: "Gudrun Fröhner war eine großartige Frau und liebe Freundin! Die Turnerfamilie trauert nun seit dem 23. 10. 2025 um ihren Verlust. Nicht nur meine Familie, auch viele Turner aus dem Kader des DTB sind in ihrer aktiven Zeit von Gudrun Fröhner behandelt worden und oftmals auch noch danach. Diese Behandlung war nicht nur medizinisch ausgezeichnet, sondern hat häufig auch den sportlichen Werdegang der Turner beeinflusst. Ich kannte Gudrun Fröhner seit dem Jahr 1972. Wir sind uns das erste Mal in der Trainingsstätte in Leipzig begegnet, waren aber auch oft zusammen in Kienbaum  zu Lehrgängen und haben bis 1991 zusammengearbeitet.
Gudrun Fröhner war immer bereit, einen medizinischen Rat zu erteilen. Bei anderen Problemen war sie ebenfalls eine gute Ratgeberin.
Die Nachricht von ihrem Tod macht mich sehr betroffen. Ich wünsche ihrer Familie in dieser schweren Zeit viel Kraft".
* Peter Scholz  - langjähriger Ex-Trainer SC DHfK (Sven Tippelt),
- später TK Hannover (Andreas Toba)
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