27. August 2005  
Hamburg, Cottbus  
Gerätturnen

Ronny Ziesmer: Allianz der Hoffnung - ... mehr als eine Stiftung!

Das deutsche Magazin DER SPIEGEL (18.07.) widmete nicht nur dem Sportler Ronny Ziesmer einen Artikel.
Fast genau auf den Tag ein Jahr nach seinem schrecklichen Unfall (12.07.2004) erscheint der ehemalige Bewegungsvirtuose im Wissenschaftsteil:
Seine ursprüngliche Idee der Gründung einer "Ronny Ziesmer Gymnastics Foundation" hat er wesentlich erweitert, um Dimensionen erhöht: Ronny will sich mit der Gründung einer Beteiligungsgesellschaft zur Unterstützung wissenschaftlicher Studien auf dem Gebiet der Regeneration von Nervenfasern aktiv einbringen. "Das ist wichtig für a l l e Querschnittsgelähmten, weltweit, nicht nur für Sportler", so der Ex-Turner, der sich wegen dieses Zusammenhangs kürzlich auch als Student der Biotechnologie eingeschrieben hatte...

An Ronny's Schicksalstag (12. Juli) : Dr. Andreas Niedeggen (Unfallkrankenhaus Berlin)
im Gespräch mit Ronny Ziesmer und Spiegel-Redakteur Gerald Traufetter (re.)

Dr. Niedeggen erläutert die Spezifika von Verletzungen am Wirbelsäulenmodell

Eine seiner ersten Reaktionen war schon damals, "...wie kann ich das je zurückgeben, was mir als Hilfe zuteil wurde...?!"
Eine seiner ersten Handlungen - damals selbst noch völlig hilflos - war die Idee einer "Ronny Ziesmer-Gymnastics Foundation": "Damit wollte ich eine weltweit operierende Stiftung gründen, die jenen im Sport ein Sicherheitsnetz knüpft, die wie ich, bei Ausübung ihrer Disziplinen, sich verletzen oder scheitern oder sonstwie in Not geraten. Aber dann hatten wir in der Turnfestwoche in Berlin mehrere Begegnungen der besonderen Art...!"

Intensives Gespräch im Kanzleramt:
Bundeskanzler Gerhard Schröder: 'Ronny, wenn Sie für Ihre interessanten Vorhaben Hilfe brauchen, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung...!'

"Vielleicht war das mein zweiter Schicksalstag in meinem zweiten Leben!"
Fast ein wenig euphorisiert war Ronny nach diesem 19. Mai, als er beim Turnfest-Empfang im Kanzleramt Gelegenheit hatte, intensiv mit Kanzler Gerhard Schröder zu sprechen.
Vorausgegangen war dieser Begegnung ein von GYMmedia vermittelter Kontakt am Morgen desselben Tages mit einem der Firmengründer der "Neuraxo Biotec" GmbH Düsseldorf.
Dr. Herbert Tröscher - kein Geringerer als der erste Neuraxo-Geschäftsführer - erläuterte Ronny Möglichkeiten einer künftigen Kooperation zwischen dem verunfallten Athleten und den Bemühungen deutscher Forschung und Wissenschaft lang- und mittelfristige Ergebnisse einer möglichen Behandlung von Querschnittslähmungen zur erzielen.
In Konsequenz dazu hat sich nun Ronny zum persönlichen Kompetenzerwerb entschlossen, seinen ehemaligen Studienwunsch Elektrotechnik umzuwandeln und wird an der Lausitzer Fachhochschule Biotechnologie studieren.
"Dass schafft sicher Verständnis für dieses interessante Wissenschaftsfeld, was ich parallel oder später noch durch weiterführende Kurse oder Studien spezifizieren kann."
15 Millionen Euro hofft Ronny durch seinen persönlichen, öffentlichen Einsatz damit zusammentragen zu können..... eine Riesenzielstellung des Ex-Weltklasseturners, aber durchaus angemessen seinen bisherigen sportlichen Zielen in seiner Hightech-Sportart ebenso, wie auch den gewaltigen Dimension der wissenschaftlichen und medizinischen Aufgaben der Forschung auf diesem Gebiet.
"Wenn ich ein wenig mithelfen kann, hierfür eine 'Allianz der Hoffnung' - allerdings auf streng wissenschaftlicher Grundlage - aufzubauen, unmittelbar und mittelbar Betroffene, Unternehmer, Banken, Versicherungen, Risikokapitalgeber und viele, viele... davon überzeugen könnte, dass es sich lohnt, hier Geld zu investieren, dann ist das nicht nur für mich ein Riesenglück, sondern für alle Betroffenen, weltweit!
Allerding weiß ich, dass da noch eine lange Zeit bis zu echten, wirklichen Fortschritten vergehen wird - aber, ich kann sagen,
ich warte nicht nur passiv darauf - ich bin aktiv dabei!"

E. Herholz; (c) gymmedia