20. März 2011  
Paris, Frankreich  
Gerätturnen

Erster A-Weltcup der selektierten Gerätebesten

Zum 18. Mal rief das französische Traditionsturnier "PARIS INTERNATIONAL" in die Sporthalle Paris-Bercy. Nach Veränderung der Struktur der Weltcup-Turniere durch die FIG war dies der erste (von 2) A-Weltcups an den Einzelgeräten, nachdem die Vierer-Serie der A-Weltcups mit Mehrkampf in Jacksonville (USA) beim American Cup 2011 begann, und die sog. "Challenge Cup"-Serie (früherer B-Weltcups, Einzelgeräte) letzte Woche seinen Auftakt in Cottbus erlebte.
Erstmals sollten in Paris pro Gerät nur die "besten 12 Athleten" der Welt, gemessen am Stand der Weltmeisterschaften 2010, Rotterdam, startberechtigt sein. Ein zweiter A-Weltcup mit Einzelgeräten nach diesem Modus ist im Mai bei "World Stars" in Moskau geplant.
<< Russlands Mehrkampf-Weltmeisterin Alina Mustafina dominierte drei der vier Geräte. Am Boden glänzte Olympiasiegerin Sandra Isbasa (ROU). Deutschlands Elisabeth Seitz wurde Dritte am Stufenbarren.

Bei den Männern wurde der 26-jährige Chilene Thomas Gonzales mit Siegen an Boden und Sprung Doppelsieger und erfolgreichster Turner ...

* aktuelle Wettkampfdaten siehe unter www.gymmedia.com

Bei den sogenannten "Nachrückerinnen" der insgesamt 12 startberechtigten A-Weltcup-Teilnehmerinnen (+ 1x Wildcard für Ausrichter), musste der Veranstalter bereits ziemliche Kompromisse machen, die z. B. bis zu Platz 125 der Geräte-Rankings der letzten WM gehen (Barren: Ivana Kamnikar; Boden: Fiona Novak, beide Slowenien).
Schon hier greift die "Selektionsabsicht" der FIG zwar quantitativ. Qualitativ wird das Ganze dann durch die Beschränkung auf nur vier Finalistinnen am Finaltag für die Öffentlichkeit nicht sichtbar.
Allerdings wird hiermit auch der "Run" auf die beschränkungsfreien "Challenge Cups" erklärt:
(In Cottbus z. B., vor einer Woche, waren 8 Stunden Qualifikation für über 200 Aktive aus 45 Nationen nötig...!)

Bei den Männern
 waren fünf der sechs Geräte-Weltmeister von Rotterdam dabei (Pferd-Champion Christian Berki sagte kurzfristig ab) am Sprung gar alle Medaillengewinner, und die gesamte Finalbesatzung aus der Ahoy-Arena.
Mehrkampf-Weltmeister und Boden-Vize Kohei Uchimura (3. Barren) macht sich weiterhin rar.
Auch China schickt andere als die Rotterdam-Vize-Weltmeister an Ringen (Yan, Minyong) und Barren (Teng, Haibing), was aber nichts bedeuten muss und die USA ist nur durch den Reck-Vierten Danell LEYVA vertreten, während die deutschen Männer Hambüchen (verletzt) und Boy (4. Reck) diesen Weltcup ignorieren und sich auf die Heim-EM konzentrieren.
Auch hier muss die FIG weit in die Gerätekiste der "Nachrücker" greifen, was am Boden bis zu Platz 70 reicht und an Ringen, Barren und Reck auch Athleten Startchancen einräumt, die zur letzten WM gar nicht dabei waren.
Ob hier das Prinzip der "12 Besten" künftig greift, bleibt abzuwarten.
  >> Liste der Teilnehmer