Prof. Dr. Siegfried Leuchte überraschend verstorben

Nach Abschluss seines Sportstudiums an der halleschen Universität arbeitete Siegfried LEUCHTE in den siebziger Jahren u. a. als Trainer beim damaligen Spitzenturnklub "SC Chemie Halle", promovierte bei seinem Doktorvater Prof Dr. Jürgen Leirich und war wesentlich beteiligt am leistungssportlichen Forschungsschwerpunkt "Sprungentwicklung" an diesem profilierten halleschen Sportinstitut. Danach leitete er Ende der siebziger Jahre bis 1985 das Wissenschaftliche Zentrum (WZ) des Deutschen Turnverbandes (DTV der DDR) in Leipzig.
Nach der politischen Wende blieb er seiner halleschen Universität treu und schon Ende der neunziger Jahre setzte ihn der damalige Dekan der Sportwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Jürgen Leirich, als verantwortlichen Direktor des Instituts für Sportwissenschaften ein.
In einer Vielzahl wissenschaftlicher Schriften und in zahlreichen Publikationen errang der profilierte Hochschullehrer in Lehre und Forschung in seinen Spezialgebieten Sportbiomechanik, orthopädische Biomechanik und Gerätturnen einen hohen, auch international anerkannten Status als profilierter Theoretiker, den vor allem seiner fachlichen Kompetenz aus seiner praxisorientierten Vorbildung und Tätigkeit ziehen konnte.
Mit Schmerzen und Enttäuschung erlebte Siegfried Leuchte auch leider den unaufhaltsamen Abstieg der Strukturen der zu DDR-Zeiten hochentwickelten, akademischen Sportwissenschaften, die keineswegs und ausschließlich nur an leistungssportlichen Zielen ausgerichtet waren, sondern in der pädagogischen und studentischen Ausbildung gipfelten: So musste er 2006 auch das Ende des seit den 20'er-Jahren des vorigen Jahrhunderts existierenden Institutes Sportwissenschaften der Halleschen Universität miterleben.
(* siehe >> GYMmedia-Meldung vom 28. Mai 2004).

Nach Ende seiner Dienstzeit 2016 zog er sich ins Private zurück, in welchem er aber geistig und körperlich weiter aktiv blieb, was seinen plötzlichen Tod für alle, die ihn kannten und schätzten um so schmerzlicher und unverständlicher machte. Diesen beseelten Sportwissenschaftler werden alle im ewigen Gedenken behalten.
(c) gymmedia / E. Herholz